Die Technische Universität Berlin verleiht am 18. Mai 2000 an die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Barbara Distel, die akademische Würde Dr. phil. h.c. Eine enge Verbindung zur TU Berlin besteht in der Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung, das die einzige zentrale Einrichtung dieser Art in Europa ist. Mit dem Leiter des Zentrums, Prof. Dr. Wolfgang Benz, gibt sie seit 1985 die "Dachauer Hefte - Studien und Dokumentation zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager" heraus, die großes Ansehen in der zeitgeschichtlichen Forschung erworben haben. Darüber hinaus wirkt Barbara Distel regelmäßig an Konferenzen, Lehrveranstaltungen und Exkursionen des Zentrums für Antisemitismusforschung mit. Prof. Dr. Yehuda Bauer, Direktor des International Institute of Holocaust Research at Yad Vashem, Jerusalem, wird zur Verleihung der Ehrendoktorwürde den Festvortrag "Gedenken des Holocaust - Versuche der Aktualisierung des Historischen" halten.
Barbara Distel, geboren 1943, als Bibliothekarin ausgebildet, hat in den Jahren 1964 bis 1967 maßgeblich am Aufbau der KZ-Gedenkstätte Dachau, besonders der Bibliothek und des Archivs, mitgewirkt. Nach einem zweijährigen USA-Aufenthalt übernahm sie 1975 die Leitung der Gedenkstätte, die als meistbesuchte derartige Institution der Bundesrepublik besondere Bedeutung im Diskurs über die nationalsozialistische Vergangenheit hat und mehr als alle anderen authentischen Orte des NS-Regimes in Deutschland international beachtet wird.
Es ist ihr gelungen, diese Gedenkstätte in erster Linie als Ort geistiger Auseinandersetzung zu gestalten, dessen Konzeption nicht nur auf Betroffenheit und emotionaler Empörung basiert, sondern auf wissenschaftlicher Erkenntnis. In jahrelanger Arbeit hat sie sich außerordentliche Verdienste um die wissenschaftliche Aufarbeitung und Darstellung der Geschichte des nationalsozialistischen Repressionsapparates erworben. Dazu gehörte der Aufbau einer Dokumentation sowie die Anregung und Durchführung von Oral-History-Projekten mit ehemaligen Häftlingen, die sie bewußt in die Aufarbeitung der KZ-Gedenkstätte einbezog.
Frau Distel hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Gedenkstättenarbeit aus dem Abseits bloßer Besucherbetreuung in die Hochschulforschung integriert wurde und ihr dadurch internatio-nale Resonanz verschafft.
Barbara Distel ist Trägerin des Geschwister-Scholl-Preises, sie ist Mitglied im International Advisory Board des Simon-Wiesenthal Center, im Beirat der Stiftung Topographie des Terrors und des Hauses der Wannseekonferenz in Berlin.
Wir möchten Sie herzlich zur Berichterstattung über die Verleihung der akademischen Würde Dr. phil. h.c. an Frau Barbara Distel einladen:
Zeit: am Donnerstag, dem 18. Mai 2000, um 16.00 Uhr
Ort: Großer Sitzungssaal der TU Berlin, (H 1035), Hauptgebäude, 1. Etage, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern Prof. Dr. Wolfgang Benz, Zentrum für Antisemitismusforschung, Tel.: 030/314-23154, Fax: -21136. Ein Foto von Barbara Distel können Sie über das Presse- und Informationsreferat der TU Berlin, Tel.: 030/314-22919, bestellen.
Programm
Eröffnung
Prof. Dr. Hans-Jürgen Ewers, Präsident der Technischen Universität Berlin
Prof. Dr. Peter Erdmann, Dekan des Fachbereichs Kommunikations- und Geschichtswissenschaften
Festvortrag
Prof. Dr. Yehuda Bauer
Direktor des International Institute of Holocaust Research at Yad Vashem, Jerusalem
"Gedenken des Holocaust - Versuche der Aktualisierung des Historischen"
Laudatio
Prof. Dr. Wolfgang Benz
Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin
Verleihung der Ehrendoktorwürde
Prof. Dr. Hans-Jürgen Ewers, Präsident der Technischen Universität Berlin
Empfang
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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