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24.04.2007 09:36

Wie sich Genetik und Umwelt auf die Gesundheit von Babys auswirken

Constanze Steinke Steinke + Hauptmann, PR- und Medienagentur GmbH
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Greifswalder Neugeborenenstudie liefert wertvolle Gesundheitsdaten

    Anlässlich der fünfjährigen Laufzeit der Neugeborenenstudie "SNiP - Survey of Neonates in Pomerania" findet am Mittwoch, dem 2. Mai 2007, ein Symposium in der Greifswalder Universitätskinderklinik statt. Die Studie, eine Kooperation der Universitätskinderklinik (Prof. Christoph Fusch, Dr. Johannes-Peter Haas) und des Instituts für Community Medicine (Prof. Wolfgang Hoffmann), wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und hat zum Ziel, die gesundheitliche Lage von Neugeborenen flächendeckend in der Region zu untersuchen und gleichzeitig Ursachen für angeborene Gesundheitsstörungen zu erforschen. Dabei werden ganz besonders die Wechselwirkungen von äußeren Umweltfaktoren, allgemeinen Lebensbedingungen und genetischen Einflüssen auf die Gesundheit der Neugeborenen untersucht. Aus den Ergebnissen können neue Behandlungs- und Vorbeugekonzepte für die Gesundheit der Kinder entwickelt werden. Zu der Fachtagung (s. Ablauf) sind die Vertreter der Medien recht herzlich eingeladen.

    Die Neugeborenenstudie SNiP läuft seit 2002 als bevölkerungsbezogene Erhebung in Greifswald und im Landkreis Ostvorpommern unter Einbeziehung aller Entbindungseinrichtungen. Bis Ende 2006 wurden über 4.500 Neugeborene mit ihren Gesundheitsdaten in die Studie aufgenommen. Der medizinische Zustand der Neugeborenen wird auf Basis der routinemäßig durchgeführten Vorsorgeuntersuchungen (U1/U2) erfasst. Die Mütter werden umfassend zum Schwangerschaftsverlauf, zu familiären Vorerkrankungen und zu soziodemografischen Einflussfaktoren befragt. Zusätzlich werden nach der Entbindung Proben von Nabelschnurblut und Mutterkuchen (Plazenta) sowie seit 2007 auch Abstriche der mütterlichen Wangenschleimhaut für genetische Analysen gewonnen. Das so erstellte Neugeborenenregister dient als Daten-Pool für weiterführende Untersuchungen.

    In Einzel- und Kooperationsprojekten wurden bisher wissenschaftliche Analysen unter anderem zu folgenden Themen durchgeführt - Nikotinmissbrauch vor und während der Schwangerschaft, Folsäure-Vorsorge bei werdenden Müttern, genetisch bedingte Wachstumsstörungen, Früherkennung von Fehlbildungen an Hüftgelenken und Nieren, aber auch Lebensqualität von "jungen" Müttern nach der Entbindung. Gerade die Berücksichtigung von bevölkerungsbezogenen Parametern ist ein einmaliges Charakteristikum der Studie. Derzeit wird eine Fortsetzung des Forschungsprojekts angestrebt, um vor dem Hintergrund der enormen sozioökonomischen und demografischen Veränderungen in Mecklenburg-Vorpommern zukunftsweisende Modelle für die Gesundheitsvorsorge von Neugeborenen und Kleinkindern zu etablieren.

    Hintergrund - Warum wird diese Studie durchgeführt?

    Angeborene Erkrankungen, insbesondere Fehlbildungen, Frühgeburtlichkeit und Wachstumsminderung gehören zu den häufigsten Ursachen einer medizinischen Betreuung im Neugeborenenalter. Ein Teil der Erkrankungen ist erbbedingt oder wird durch mütterliche Erkrankungen während der Schwangerschaft hervorgerufen. Diskutiert werden auch äußere Einflüsse wie physikalische oder chemische Faktoren, so zum Beispiel Umweltbelastungen und Medikamente in der Schwangerschaft, sowie die Lebensbedingungen der Eltern. Bei über 60 % der betroffenen Kinder ist die Ursache aber völlig unklar. Besonders über das Zusammenspiel zwischen äußeren Einflüssen und genetischer Veranlagung ist nur sehr wenig bekannt.

    Fünf Jahre Neugeborenenstudie SNiP an der Universität Greifswald:
    Rückblick und Ausblick
    Symposium am Mittwoch, 2. Mai 2007, in der Universitäts-Kinderklinik Greifswald
    Veranstaltungsort: Hörsaal der Universitäts-Kinderklinik, Soldmannstraße 15, Greifswald

    P r o g r a m m

    14:30 Uhr - Begrüßung
    Prof. Dr. med. Christoph Fusch, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Abt. Neonatologie/ITS, Universität Greifswald

    14:40 Uhr - Community Medicine: eine Greifswalder Spezialität - Forschung und Prävention für die Gesundheit der Bevölkerung
    Prof. Dr. med. Wolfgang Hoffmann, Institut für Community Medicine, Abt. Versorgungsepidemiologie und Community Health, Universität Greifswald

    15:00 Uhr - Fünf Jahre Neugeborenenstudie SNiP - ein Überblick
    Dipl.-Soz. Marie-Luise Lingnau, Forschungsverbund Community Medicine, Neugeborenenstudie SNiP, Universität Greifswald

    15:10 Uhr - Präsentation von Einzelergebnissen

    Folsäureprophylaxe bei schwangeren Frauen
    Meike Scheler-Hofmann, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universität Greifswald

    Genetik intrauteriner Wachstumsretardierungen
    Dr. med. Arno Ebner, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universität Greifswald

    Soziodemografische Parameter
    Dipl.-Soz. Marie-Luise Lingnau, Forschungsverbund Community Medicine, Neugeborenenstudie SNiP, Universität Greifswald

    Lebensqualität mit Kind: Einschätzung der Mütter nach der Geburt
    Dr. med. Anke Beyersdorff, PD Dr. med. Johannes-Peter Haas, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universität Greifswald

    Einflussparameter auf Morbidität und Mortalität von Neugeborenen
    Dr. med. Ilka Hüneröder, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universität Greifswald

    Prädiktionswert des postpartalen Nierenscreenings
    Cand. med. Maya Richter, Medizinische Fakultät, Universität Greifswald

    Stellenwert des Ultraschall-Hüftscreenings bei Neugeborenen
    Dr. med. Anja Lange, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Universität Greifswald

    16:00 Uhr - Kaffeepause

    16:50 Uhr - Die Zukunft des Neugeborenenstudie SNiP - Quo vadis?
    PD Dr. med. Johannes-Peter Haas, Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Abt. Neonatologie/ITS, Universität Greifswald

    Kontakt
    Neugeborenenstudie SNiP
    Marie-Luise Lingnau
    Ellernholzstraße 1-2, 17487 Greifswald
    T +49 3834 86-77 85
    F +49 3834 86-80 105
    E marie-luise.lingnau@uni-greifswald.de
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de


    Bilder

    Ein Neugeborenes beim Hörtest. Das Hörscreening nach der Geburt ist eine Besonderheit in Mecklenburg-Vorpommern und wurde in Kooperation von Kinder- und HNO-Ärzten eingeführt.
    Ein Neugeborenes beim Hörtest. Das Hörscreening nach der Geburt ist eine Besonderheit in Mecklenburg ...
    Foto: Hausmann/UK
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Ein Neugeborenes beim Hörtest. Das Hörscreening nach der Geburt ist eine Besonderheit in Mecklenburg-Vorpommern und wurde in Kooperation von Kinder- und HNO-Ärzten eingeführt.


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