idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.05.2000 16:20

Wenn der Tick zum Zwang wird

Burkhard Ciupka Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V.

    Zum Thema "Zwangsstörungen erkennen und behandeln" findet am 19. Mai 2000 ein Seminartag in der Nexus-Klinik statt.
    Für Betroffene und deren Angehörige veranstaltet die Nexus-Klinik zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Zwangserkranungen e.V. (DGZ) am Abend des 18. Mai um 19 Uhr einen Selbsthilfe-Workshop mit der Möglichkeit zur Information und zum Austausch.

    Baden-Baden, März 2000 - Joghurtbecher und Zeitungen türmen sich in der Wohnung. Schränke quellen über von Kleidungsstücken, die seit Jahren nicht getragen wurden. Sammelzwang heißt die Krankheit, die es Menschen unmöglich macht, wertlose Dinge wegzuwerfen. Über eine Million Deutsche leiden an Zwängen. Sammel-, Kontroll-, oder Waschzwänge zählen damit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Zwangskranke sind besessen davon, bestimmte Gedanken zu denken oder bestimmte Handlungen auszuführen. Die Nexus-Klinik in Baden-Baden hilft Betroffenen mit einer individuellen Verhaltenstherapie, ihren Zwängen den Garaus zu machen.

    Am Anfang wird er oft als Tick abgetan - der Putzfimmel scheint nicht weiter bedenklich. Schleichend kann sich die Marotte jedoch in einen Putzwahn verwandeln, der den Betroffenen privat und beruflich massiv beeinträchtigt. Depression und Selbstwertverlust sind die Folge, langsam zieht sich der Zwangskranke sozial zurück. Personen mit Zwangsstörungen wissen, dass ihre Rituale wie z.B. stundenlanges Waschen der Hände sinnlos sind. Trotzdem schaffen sie es nicht, Herr ihrer Lage zu werden. Angst überfällt die Betroffenen, sobald sie ihren Zwängen doch einmal Widerstand leisten. In der Nexus-Klinik in Baden-Baden werden Zwangskranke mit Situationen konfrontiert, die normalerweise Angst und folglich Zwangshandlungen auslösen. Unter persönlicher Anleitung eines Therapeuten werden diese zwanghaften Rituale in einer Art Gegen-Training verhindert. Personen mit Reinigungszwängen machen z.B. die korrigierende Erfahrung, dass sie keine Hände waschen müssen, nur, weil sie Fremden die Hand gereicht haben. In der Nexus-Klinik hat sich die Kombination von Reizkonfronation und Reaktionsverhinderung als effektive Methode gegen Zwänge erwiesen. In einem Netzwerk arbeitet die Klinik unter ärztlicher Leitung von Dr. med. Jochen Sturm mit erfahrenen Therapeuten zusammen. Prof. Dr. Jürgen Margraf lehrt an der Universität Basel und ist für die Qualitätssicherung der Nexus-Klinik verantwortlich. Von ihm entwickelte Therapien zählen heute zu den Standardverfahren in der Verhaltenstherapie.

    Zum Thema "Zwangsstörungen erkennen und behandeln" findet am 19. Mai 2000 ein Seminartag in der Nexus-Klinik statt.
    Für Betroffene und deren Angehörige veranstaltet die Nexus-Klinik zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Zwangserkranungen e.V. (DGZ) am Abend des 18. Mai um 19 Uhr einen Selbsthilfe-Workshop mit der Möglichkeit zur Information und zum Austausch.

    Programm für den 18. Mai:
    19.00 Uhr: Begrüßung und Vorstellung von Hilfe zur Selbsthilfe
    Wolf Hartmann, Geschäftsführer DGZ
    19.30 Uhr: Hilfe zur Selbsthilfe - den Zwang bewältigen
    Was kann ich tun? - Schwierigkeiten der Angehörigen
    Gemeinsam neue Wege finden

    Herausgeber
    Nexus-Klinik
    Hermann-Sielcken-Str. 80
    76530 Baden-Baden
    Tel.: (07221) 30 19 60

    Redaktion/Ansprechpartner
    Medical Consulting Group
    Annette Eßer
    Jägerhofstraße 29
    40479 Düsseldorf
    Tel. (0211) 51 60 45-15
    Fax (0211) 51 60 45-29
    E-Mail: annette.esser@medical-consulting.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).