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11.05.2000 18:48

Suchtprävention in der offenen Jugendarbeit - Evaluationsstudie zum Bundesmodellprojekt "teenex"

Dr. Barbara Keddi Abteilung Medien und Kommunikation
Deutsches Jugendinstitut e.V.

    Suchtprävention in der offenen Jugendarbeit - Die Evaluationsstudie zum Bundesmodellprojekt "teenex" liegt vor

    Jugendliche auch im außerschulischen Bereich mit Angeboten zur Suchtprävention zu erreichen, stellt eine besondere Herausforderung dar. So ist offene Jugendarbeit auf Programme angewiesen, die Jugendliche begeistern und auf eine ihnen gemäße Weise ansprechen können. Die vom Deutschen Jugendinstitut durchgeführte Evaluationsstudie zum "teenex"-Modellprojekt belegt, daß das in Jugendfreizeitcamps eingesetzte "teenex"-Programm diese Hürde mit Bravour nimmt. Teenex ist ein vielversprechendes Programm, das nicht als ein in sich abgeschlossenes "Anwendungspaket" genutzt, sondern kreativ, mit kritischer und experimentierender Haltung, eingesetzt werden sollte, um Handlungsspielräume auszuloten und die Effektivität aller Programmbestandteile zu sichern.

    Das "teenex"-Programm wurde zu Beginn der 90er Jahre in Großbritannien entwickelt. Im Rahmen des deutschen Bundesmodellprojektes wurde es in Lizenz übernommen und in verschiedenen östlichen Bundesländern und einem westlichen Bundesland in jeweils fünftägigen "teenex"-Camps erprobt und evaluiert. Im Mittelpunkt des Programms steht neben der Vermittlung von Informationen zum Problembereich Drogengebrauch und Sucht vor allem die Förderung von persönlichen und sozialen Kompetenzen und das Erlernen von Lebensbewältigungsstrategien. Ein wesentliches Element dabei sind jugendliche Multiplikatoren und Multiplikatorinnen, die Jugendliche zur Entwicklung eines selbstbestimmten und sinnerfüllten Lebenskonzeptes anregen und zu einem reduzierten und kontrollierten Umgang mit legalen Drogen bzw. zur Meidung illegaler Drogen motivieren sollen. Darüber hinaus sollen Fähigkeiten unterstützt bzw. vermittelt werden, Manipulation zu durchschauen und Standfestigkeit zu üben.

    Integraler Bestandteil des Modellprojektes war eine Evaluationsstudie des Deutschen Jugendinstituts, die nun als Veröffentlichung vorliegt. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, daß das "teenex"-Programm eine gelungene Kombination von Spiel- und Lernsessions bietet, die von der überwiegenden Mehrheit der Beteiligten in den evaluierten Camps mit großer Begeisterung angenommen wurden. Fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer würden ihre Erfahrungen im Camp gerne wiederholen. Das im Verlauf der "teenex"-Camps entstehende intensive Gemeinschaftsgefühl und ein Nähe und Vertrauen zulassender Umgang miteinander schaffen die Voraussetzung dafür, daß die Jugendlichen zu vielfältigen Erfahrungen und Lernprozessen gegenüber aufgeschlossen sind. Die jugendlichen Multiplikatoren und Multiplikatorinnen tragen hierzu insbesondere durch ihre Führung und Betreuung der Kleingruppen bei.

    Die Studie setzt sich auch mit den weniger ausgereiften Programmbestandteilen und methodischen und organisatorischen Umsetzungsformen auseinander. Insbesondere betrifft dies einige auf Drogen und Sucht bezogene Programmpunkte, die Handhabung des Rauchens im Camp und die Reflexion des sehr unterschiedlichen Ausmaßes an Drogenerfahrung bei den Beteiligten der Camps - Multiplikatorinnen und Multiplikatoren eingeschlossen. Es werden Vorschläge gemacht, wie die Umsetzung des "teenex"-Programms in Jugendcamps im Sinne der Ziele des Programms und der Ziele von Suchtprävention sowie die Schulung der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Zukunft noch effektiver gestaltet werden können. Ein umfangreicher Tabellenanhang sowie ein Materialanhang ergänzen den Berichtsteil der Studie.

    Veröffentlichung:
    Seifert, Brigitte / Gross, Michaela
    Teenex - ein Programm zur primären Suchtprävention im Jugendalter.

    Stuttgart: Kohlhammer 2000, 486 S.
    Schriftenreihe des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bd. 188

    Auf Anforderung können Einzelexemplare der Publikation beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 53107 Bonn, bezogen werden.

    Inhaltliche Anfragen an

    Dr. Brigitte Seifert
    Nockherstraße 2, 81541 München
    Telefon 089/62306-191
    email seifert@dji.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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