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26.04.2007 11:42

International Journal of Cancer, Band 120 (9), neu erschienen

Dr. Sibylle Kohlstädt Stabsabteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum

    Die Suche nach einem molekularen Marker zur Früherkennung von Metastasen des Gebärmutterhalskrebses ist ein Thema der neuen Ausgabe des International Journal of Cancer (IJC). Amerikanische Wissenschaftler berichten im neuen Heft, wie sich die Methylierung von Tumorsuppressor-Genen bei erblichem und sporadischem Darmkrebs unterscheidet. Schwedische Autoren belegen, dass Übergewicht das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöht. Die Druckversion des IJC 120, Band 9, erscheint am 1. Mai.

    Rund 40 Prozent aller Patientinnen mit Gebärmutterhalskrebs erliegen ihrer Erkrankung. Auch wenn in den umgebenden Lymphknoten keine Tumorzellen gefunden wurden, kehrt der Krebs oft wieder. Norman Häfner und Kollegen untersuchten, ob die RNA-Expression der Gene HPV16-E6 und Cytokeratin 19 (CK-19) in den Lymphknoten als molekularer Marker für das Auftreten von Metastasen genutzt werden kann. Sie fanden bei Patientinnen mit Cervixkarzinom, dass in einem Drittel der Lymphknoten, die nach histologischer Prüfung als metastasenfrei eingestuft waren, HPC16 E6 exprimiert wurde, in Gewebeproben gesunder Frauen dagegen nie. Derzeit untersuchen die Autoren, ob sich HPV16-E6-Expression als Marker für die Prognose von Metastasen eignet und damit die aufwändige histologische Untersuchung einer großen Zahl serieller Schnitte des Lymphknotengewebes zum Aufspüren von Mikrometastasen ersetzen kann.

    Bei vielen Krebserkrankungen sind wachstumsbremsende Tumorsuppressor-Gene durch Methylierung stillgelegt. Andrew Kaz und Kollegen untersuchten den Methylierungsstatus von vier verschiedenen Tumorsuppressor-Genen in Proben von sporadischem und erblichem Darmkrebs (HNPCC und Lynch-Syndrom). Sie entdeckten, dass zwei der Gene hauptsächlich in der sporadischen, die beiden anderen dagegen eher bei den erblichen Tumoren methyliert sind. Diese Unterschiede im Methylierungsmuster lassen auf unterschiedliche Mechanismen bei der Entstehung von erblichem und sporadischem Darmkrebs schließen.

    Weniger als fünf Prozent aller Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Daher ist die Suche nach Möglichkeiten der Prävention bei dieser Erkrankung besonders dringend. Susanna C. Larsson und Kollegen untersuchten in einer Metaanalyse, die 21 prospektive Studien umfasste, den Zusammenhang zwischen Übergewicht und dem Auftreten des Bauchspeicheldrüsenkrebses. Pro 5 kg/m2 Erhöhung des Body-Mass-Index fanden die Autoren eine Steigerung des Krebsrisikos um zwölf Prozent und bestätigten damit frühere Ergebnisse. Die Daten stehen im Einklang mit der langjährigen Beobachtung, dass sowohl Insulinresistenz als auch Diabetes die Entstehung von Pankreaskrebs fördern.

    Häfner et al.: HPV16-E6 mRNA is superior to cytokeratin 19 mRNA as a molecular marker for the detection of disseminated tumour cells in sentinel lymph nodes of patients with cervical cancer by quantitative reverse-transcription PCR. DOI: 10.1002/ijc.22521

    Kaz et al.: Evidence for the role of aberrant DNA methylation in the pathogenesis of Lynch syndrome adenomas
    DOI: 10.1002/ijc.22544

    Larsson et al.: Body mass index and pancreatic cancer risk: A meta-analysis of prospective studies
    DOI 10.1002/ijc.22535

    Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:
    www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jhome/29331
    Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

    Sherryl Sundell
    Managing Editor
    International Journal of Cancer
    Deutsches Krebsforschungszentrum
    Im Neuenheimer Feld 242
    69120 Heidelberg
    Germany
    Tel.: +49 6221 424800
    Fax: +49 6221 424809
    E-Mail: intjcanc@dkfz.de

    Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.


    Weitere Informationen:

    http://www.dkfz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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