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26.04.2007 13:51

Buchpräsentation: Harvard-Professor fordert europäische Regierung

Michael Brauns Pressestelle
Universität der Bundeswehr München

    Ex-Innenminister Otto Schily moderierte Buchpräsentation

    Neubiberg, 26. April 2007

    Prof. Stefan Collignon, Gastprofessor der Harvard University, präsentierte am 25. April an der Universität der Bundeswehr München sein neues Buch "Bundesrepublik Europa?". Der ehemalige Bundesinnenminister und Mitglied des Bundestages, Otto Schily, moderierte die Veranstaltung. Die zentrale Forderung des gelernten Ökonoms Collignon ist der Aufbau einer europäischen Regierung als verantwortliche Institution.

    Bei seinem letzten Besuch am 30. April 2006 zeichnete Otto Schily die Universität der Bundeswehr München als "Ort im Land der Ideen" aus. "Was kann man Besseres über eine Universität sagen?", leitete Schily seine Rede ein. Die Universitäten der Bundeswehr in München und Hamburg seien für ihn eine exemplarische Konstellation für die Stabilität der Demokratie. Und um die Gestaltung der Demokratie in Europa gehe es auch im Buch von Prof. Stefan Collignon. Er sei ein idealtypischer Europäer, da er in München geboren sei, in vielen europäischen Ländern Station machte und nun in Paris lebe.

    Europäische Regierung ist das Ziel
    Collignon stieg bei seiner Buchpräsentation direkt mit der zentralen Forderung ein: "Wir sollten in Europa nicht drum herum reden, sondern das Etablieren einer europäischen Regierung ist das Ziel." Für Collignon stecke Europa in einer Krise, die für ihn vor allem wirtschaftlich, institutionell und politisch begründet sei. Bereits seit längerer Zeit habe der Europagedanke eine Legitimationskrise. Ist Europa eine Koalition von Staaten oder soll es Menschen vereinigen? Die Antwort könne für ihn nur eine demokratische Union sein. "Derzeit definiert jeder Staat seine Haushaltspolitik rein national, daraus resultieren entsprechende finanzielle Defizite", begründete Collignon die wirtschaftliche Krise in Europa. Die institutionelle Krise führte er vor allem auf das Scheitern des Verfassungsvertrages zurück. "Jede Regierung versucht auf Kosten anderer ihre Ziele zu verfolgen." Dies führe zu einer
    Bürokratisierung. Den wiedererwachten Nationalismus in den europäischen Staaten identifizierte Collignon als Ursache für die politische Krise.

    Schily und anwesende Professoren der Universität der Bundeswehr München sahen die Argumentation Collignons für eine europäische Regierung skeptisch. "Die Menschen richten sich nicht immer nach Interessen aus, sondern lassen sich auch von ihren Gefühlen leiten", entgegnete Schily. Auch für den Völkerrechtler an der Universität der Bundeswehr München, Prof. Daniel Erasmus Khan, ist der derzeitige Weg der kleinen Schritte ein erfolgreicher. "Ein großer Wurf würde uns vom Ziel sogar noch mehr entfernen."

    Michael Brauns
    Pressesprecher
    Tel.: 089/6004-2004
    E-Mail: michael.brauns@unibw.de


    Bilder

    Die Präsidentin (re.) Prof. Merith Niehuss und die Professorin Ursula Münch von der Fakultät für Sozialwissenschaften begrüßten Otto Schily (2. v.l.) und Prof. Stefan Collignon.
    Die Präsidentin (re.) Prof. Merith Niehuss und die Professorin Ursula Münch von der Fakultät für Soz ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Die Präsidentin (re.) Prof. Merith Niehuss und die Professorin Ursula Münch von der Fakultät für Sozialwissenschaften begrüßten Otto Schily (2. v.l.) und Prof. Stefan Collignon.


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