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27.04.2007 14:29

Nomaden und Sesshafte: Recht und Religion

Dipl.-Journ. Carsten Heckmann Öffentlichkeitsarbeit
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Der Sonderforschungsbereich (SFB) "Differenz und Integration", angesiedelt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Leipzig, veranstaltet am 3./4. Mai in Halle ein Fachkolloquium zum Thema "Recht und Religion - Übergänge und Wirkungen in nomadischen und sesshaften Gesellschaften". Wie sieht die Rechtssprechung bei Nomaden aus? Wie beeinflussen sesshafte Gesellschaften nomadisches Recht und nomadische Religion? Mit Fragen wie diesen wollen sich die Wissenschaftler beschäftigen.

    Recht und Religion sind als kulturelle Institutionen grundsätzlich mit dem Selbstverständnis ihrer jeweiligen Gesellschaft verknüpft. Das Kolloquium konzentriert sich jedoch nicht auf quasi geschlossene Traditionen von Recht und Religion, sondern stellt religiöse und juridische Phänomene vor, die im Kontakt zwischen sesshaften und nomadischen Gesellschaften einer Transformation unterliegen (können). Selbst wenn sesshafte Gesellschaften - in Form von Staatsrecht oder Missionierung - nomadisches Recht und nomadische Religion veränderten, soll die Veranstaltung dazu dienen, diese Veränderung komplementär zu nomadischen Lebenswirklichkeiten zu betrachten.

    In diesem Spannungsfeld werden die Gleichzeitigkeit verschiedener Rechtssysteme thematisiert und damit auch die theoretischen Überlegungen zum Rechtspluralismus. Im Vordergrund stehen Fragen nach Rechtsvorstellungen und den Wegen der Überlieferung von "Recht und Gesetz" sowie nach Formen der eigentlichen Rechtssprechung. Es geht um den Aufbau einer juridischen Institution in nomadischen Gesellschaften.

    Die durch den SFB angestrebte Untersuchung der Lebenswirklichkeiten nomadischer und sesshafter Gesellschaften, die sich bisher auf ökonomische oder politische Bedingungen konzentrierte, wird durch das Kolloquium um den Aspekt des Religiösen erweitert. Die Eingriffe von Hochreligionen in lokale oder auch überregionale religiöse Traditionen nomadischer Gesellschaften und ihre Bedeutung für das Verhältnis beider Lebensweisen sind ebenso Gegenstand des Kolloquiums wie die mit der Missionierung einhergehenden Veränderungen innerhalb einer nomadischen Gesellschaft.

    Das Kolloquium beginnt am 3. Mai um 18 Uhr in den Franckeschen Stiftungen (Haus 30, Hörsaal) mit einem öffentlichen Abendvortrag von Antonio Palmisano (Triest) zum Thema "Regionales Recht und eine neue Verfassung für Afghanistan". Das Fachprogramm am Folgetag findet im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität (Hörsaal XII) statt.

    Ansprechpartner:
    Dr. Thomas Brüggemann
    Tel.: 0345 55 24013
    E-Mail: thomas.brueggemann@uni-halle.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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