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30.04.2007 11:57

Mehr Lehrer in die Forschung

Robert Emmerich Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Lehrerinnen und Lehrer, die sich der Wissenschaft widmen, standen im Mittelpunkt des zweiten Forschungstags, zu dem das Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) der Universität Würzburg eingeladen hatte. Dabei forderten die Veranstalter die Pädagogen aus den Schulen dazu auf, sich vermehrt für eine Laufbahn an der Uni zu interessieren.

    Warum sollten Lehrer promovieren? Für Hans-Georg Weigand, Mathematikdidaktiker an der Uni Würzburg, liegt die Antwort auf der Hand: "Weil die Wissenschaft auf sie wartet!" Tatsächlich gibt es heute immer mehr Lehrer aus allen Schularten, die sich entweder direkt nach dem zweiten Staatsexamen oder nach ein paar Jahren der Berufstätigkeit auf wissenschaftlicher Ebene mit ihrem Berufsfeld auseinandersetzen.

    Zu welchen Ergebnissen dies führen kann, zeigte eine Ausstellung von Forschungsprojekten im Rahmen des zweiten Forschungstages. Da hatte die Grundschullehrerin Angela Bezold eine Studie zum Mathematikunterricht der Grundschule durchgeführt; Simone Gutwerk, ebenfalls Lehrerin in der Grundschule und wissenschaftliche Mitarbeiterin, hat einen genauen Blick in US-amerikanische Schulen für Kinder von Militärangehörigen in Deutschland geworfen, und der an die Uni abgeordnete Förderschullehrer Christoph Ratz untersuchte Integration im Bereich der Geistigbehindertenpädagogik. Alle drei wurden für ihre Posterpräsentationen ausgezeichnet.

    Wissenschaftliche Reflexion und Innovation im Bereich der Bildung zu fördern, ist das Ziel von "Forschen für die Bildung". Die Veranstaltung findet einmal im Jahr statt; verantwortlich dafür ist die Abteilung Bildungsforschung des ZfL unter der Leitung der Grundschulpädagogin Margareta Götz. Würzburg bietet sich für Veranstaltungen dieser Art an. Schließlich sind - mit Ausnahme von München - an keiner anderen Universität in Bayern mehr junge Menschen für ein Lehramtsstudium eingeschrieben als hier. "Für die Qualität der Ausbildung wie für die Entwicklung zukunftsfähiger Bildungskonzepte ist es unbedingt notwendig, Bildungsforschung an der Universität Würzburg personell und finanziell auszubauen", forderte deshalb Margareta Götz.

    Wer dafür in Frage kommt, ist klar: "Lehramtsstudierende, Referendare und Lehrerinnen sollten konkret über eine wissenschaftliche Qualifikation nachdenken", sagte die Gymnasialpädagogin Dorit Bosse. Hans-Georg Weigand bekräftigt diese Aufforderung. Er baut gerade die Graduiertenschule für Geisteswissenschaften an der Uni Würzburg mit auf, wo er die Klasse "Education" leitet, und ist sich sicher, dass Promotion und Habilitation "gute Chancen für eine Uni-Laufbahn" bieten - ganz zu schweigen von der "persönlichen Bereicherung".

    An Themen für Forschungsarbeiten mangelt es jedenfalls nicht. Lernprozesse und Unterrichtsarrangements warten ebenso auf eine wissenschaftliche Bearbeitung wie Fragen zu Schulentwicklung und Lehrerbildung oder der internationale Vergleich von Bildungssystemen. Matthias Erhardt, Johannes Günther und Ruth Klawitter haben den Schritt von der Schule in die Wissenschaft gewagt und konnten am Forschungstag im Toscanasaal der Residenz ihre abgeschlossenen Promotionsarbeiten vorstellen.

    Finanziell unterstützt wurde der Forschungstag von der Main-Post-Akademie und dem Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband. An einer Promotion interessierte Lehrer können sich an die Geschäftsstelle des ZfL wenden: Dr. Birgit Hoyer, T (0931) 888-4862, zfl@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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