idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.05.2000 00:00

München und Konstanz vorne

Petra Dhein Pressereferat
Alexander von Humboldt-Stiftung

    Wohin gehen ausländische Spitzenforscher?
    Humboldt-Stiftung legt Auswertung für deutsche Hochschulen vor

    Sperrfrist: 11. Mai, 14:00 Uhr.
    Es gilt das gesprochene Wort.

    Die großen deutschen Universitäten sind für ausländische Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler weiterhin attraktive Forschungsstätten. Dies ist das Ergebnis einer Auswertung für die vergangenen fünf Jahre, die die Alexander von Humboldt-Stiftung zur Präsentation ihres Jahresberichts vorgelegt hat. Die Übersicht über die Zielorte und Gastinstitutionen der Humboldt-Forschungsstipendiaten und -Forschungspreisträger zeigt: Die meisten von der Stiftung geförderten Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Ausland gingen an die Universität München. Sehr hoch in der Gunst der ausländischen Forscher stehen auch die Universität Heidelberg, die Technische Universität München und die Freie Universität Berlin. Im Vergleich zur ersten Hälfte der neunziger Jahre hat auch die Humboldt Universität Berlin deutlich an Attraktivität für ausländische Wissenschaftler gewonnen.

    Die Bonner Stiftung hat diese absoluten Zahlen jedoch auch nach der Anzahl der deutschen Professorinnen und Professoren gewichtet, die an den einzelnen Hochschulen mit den Gästen aus dem Ausland zusammenarbeiten können. Deutlich werden bei dieser Auswertung die Erfolge der vergleichsweise kleinen, jüngeren und spezialisierten Hochschulen in der internationalen Zusammenarbeit: Die Universität Konstanz liegt dann mit Abstand an erster Stelle. Auf 100 Professoren kommen dort 27 Gastwissenschaftler aus anderen Ländern. Neben mehreren Universitäten, die auch nach der Gewichtung in der Spitzengruppe bleiben, rücken die Technische Universität Clausthal sowie die Universitäten Bayreuth, Ulm, Karlsruhe und Bielefeld in den Kreis der attraktivsten zehn deutschen Universitäten auf. Insgesamt verteilt sich die Hälfte der Humboldt-Gastwissenschaftler auf nur 20 bzw. 23 Universitäten.

    Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt jährlich bis zu 500 Forschungsstipendien. Es gibt bei der Vergabe dieser Stipendien weder Quoten für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einzelner Länder noch einzelner akademischer Disziplinen. Die Forscher können ihre Forschungsthemen und ihre Gastgeber an deutschen Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen frei wählen. Die Kandidaten müssen jedoch bereits bei der Bewerbung das Forschungsthema und den deutschen Kooperationspartner benennen. Ein hochkarätig besetzter Ausschuss von Wissenschaftlern wählt unter den Bewerbungen das beste Drittel aus. Die Zahlen der Alexander von Humboldt-Stiftung sind deshalb ein Indikator für das internationale Ansehen der Wissenschaftler an verschiedenen deutschen Forschungsstätten und die Qualität ihrer Arbeit.

    Der Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, Professor Wolfgang Frühwald, forderte die Hochschulen bei der Präsentation dieser Ergebnisse nochmals auf, die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern anderer Länder in den Katalog der Leistungsfaktoren aufzunehmen, nach denen die Hochschulen ihre Haushaltsmittel aufteilen. "Aus wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Gründen muss sich Deutschland der Konkurrenz um die Wissenseliten der Welt stellen", so der Münchener Wissenschaftler. Diese Herausforderung müsse auch an den Universitäten ernst genommen werden.

    Unter den außeruniversitären Forschungsinstituten sind insbesondere das Forschungszentrum Jülich, das Max-Planck-Institut für Metallforschung, das Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft sowie die Max-Planck-Institute für Festkörperforschung und Polymerforschung besonders attraktiv. Einige dieser Institute zogen mehr Humboldt-Gastwissenschaftler an als komplette Universitäten.

    Mit der Umstellung der Auswertungen auf einen Fünf-Jahres-Zeitraum (statt der Präsentation einer Auswertung der vergangenen zehn Jahre im vergangenen Jahr) und mit der Gewichtung nach der Zahl der deutschen Professorinnen und Professoren reagiert die Humboldt-Stiftung auf Hinweise, die sie nach der letztjährigen Präsentation der international attraktivsten deutschen Forschungsstätten erhalten hat. Die diesjährige Auswertung berücksichtigt, dass insbesondere Universitäten in Ostdeutschland in den neunziger Jahren erst langsam eine internationale Reputation aufbauen konnten. Die Gewichtung berücksichtigt darüber hinaus die Größe einzelner Universitäten.

    (verantwortlich: Dr. Georg Schütte, Grundsatzabteilung, Tel.: 0228/833-118, Fax: 0228/833-216, E-Mail: sch@avh.de)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).