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03.05.2007 09:42

Schulkinder beim "cyberMarathon":

Ulrike Rolf Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig

    Die Gefahr von Übergewicht steigt im Kindes- und Jugendalter stetig an. Schülerinnen und Schüler der Albert-Einstein-Schule Laatzen, Hannover, gehen jetzt mit ungewöhnlichen Methoden gegen dieses Problem vor. Sie tragen spezielle Armbänder, an denen Sensoren angebracht sind. Diese Armbänder erfassen, wie sie sich im Alltag bewegen, und dokumentieren dies in einem elektronischen Tagebuch. Wer mehr Sport treibt und sich mehr bewegt, erhält eine Erfolgsrückmeldung. Das Pilotprojekt wird vom Institut für Medizinische Informatik der Technischen Universität Braunschweig gemeinsam mit dem Sportmedizinisches Zentrum Hannover (An-Institut der Medizinischen Hochschule Hannover, Abteilung des Agnes-Karll-Krankenhauses Laatzen), dem Landessportbund Niedersachsen e.V. und der Albert-Einstein-Schule Laatzen entwickelt.

    Die Forscher der TU Braunschweig können auf diese Weise den Energieverbrauch der Kinder pro Tag aufzeichnen und ihre Fortschritte dokumentieren. Schließlich vergleichen sie die Daten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit denen von Kindern, die keine Sensorarmbänder getragen haben.

    Ihr Ziel ist es, die körperlichen Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler im Alltag und bei gezielten Sportprogrammen zu erhöhen. Dadurch, dass die Kinder eine Rückmeldung über ihre Leistung erhalten, erhöhen sich Selbstkontrolle und Motivation.

    Zum Projekt gehört neben den Armbändern auch ein spezielles Begleitprogramm, das gemeinsam mit dem des Landessportbundes entwickelt wurde. Eine Klasse übt eine Sportart über etwa vier bis sechs Wochen ein; je nach Saison z.B. Inline-Skating, Leichtathletik, TaeBo, Volleyball oder Baseball. Durch stetiges Üben soll sichergestellt werden, dass auch unsportliche Kinder die Sportart so erlernen, dass sie diese befriedigend beherrschen und sich entscheiden können, ob sie diese weiter betreiben wollen.

    Die Braunschweiger Wissenschaftler erfassen zunächst mit den Sensoren viele Gesundheitsdaten wie Bewegungsdauer, Beschleunigung, Energieumsatz, Schlafdauer oder die Zahl der Schritte, die täglich zurückgelegt werden. Schließlich wollen sie feststellen, welche Daten erfasst werden müssen, um "cyberMarathon" in der Zukunft auch bei vielen weiteren Kindern Erfolg versprechend umsetzen zu können. Abhängig von den wissenschaftlichen Ergebnissen könnten dann kostengünstige Sensoren angeschafft und zur Verfügung gestellt werden.

    Warum "cyberMarathon?"
    Schuleingangsuntersuchungen belegen ein Übergewicht bei zehn bis 12 Prozent und eine Adipositas (starkes Übergewicht) bei vier bis sechs Prozent der Kinder. In den vergangenen 20 Jahren verdoppelte sich die Anzahl adipöser Kinder. Bis zu sieben Prozent der Fünf- bis Sechsjährigen und bis zu acht Prozent der Dreizehn- bis Fünfzehnjährigen leiden heute an Adipositas, und der Trend setzt sich im Erwachsenalter fort. Zwischen 1985 und 2002 stieg die Häufigkeit der Adipositas von 16 auf 23 Prozent bei den 25- bis 69-Jährigen an. Folgeerkrankungen des Übergewichts wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes manifestieren sich häufig schon im Kindes- und Jugendalter. "cyberMarathon" widmet sich besonders den Schülerinnen und Schülern mit erhöhtem Adipositas-Risiko, die also zum Beispiel sportlich weniger talentiert sind oder übergewichtige Eltern haben.

    Kontakt:
    Dipl.-Inform. Maik Plischke
    Institut für Medizinische Informatik der TU Braunschweig
    E-'Mail: m.plischke@mi.tu-bs.de
    Tel.: 0531/391-2127


    Weitere Informationen:

    http://www.cybermarathon.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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