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03.05.2007 09:57

Jüdische Sozialarbeit

Roland Hahn Pressestelle
Fachhochschule Erfurt

    26 Studenten begeben sich noch mal auf Entdeckungsreise.
    Feierliche Eröffnung des neuen Studienganges "Jüdische Sozialarbeit" (BA) der ZWST in Kooperation mit der FH Erfurt.

    (Frankfurt a.M/ Erfurt) Die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden (ZWST) mit Hauptsitz in Frankfurt/M. blickt mit Stolz auf den Beginn eines ganz besonderen Studiengangs: Sicherlich ein ungewöhnlicher erster Semestertag an der Fachhochschule Erfurt, wo die Teilnehmer des neuen Studiums "Jüdische Sozialarbeit" am 24. April mit Sekt und jiddischem Gesang herzlich begrüsst wurden. Männer und Frauen, in der Mehrheit zugewandert, aber auch wenige Alteingesessene, sozial aktiv in jüdischen Gemeinden und Einrichtungen in allen Ecken Deutschlands fanden sich hier zusammen, um einen ersten Einblick in Inhalte und Lernorte zu erhalten.

    Der Direktor der ZWST, Beni Bloch erinnerte in seiner Rede daran wie alles anfing: Von der Sicherstellung der Finanzierung durch die Dorothea Gould-Stiftung über die Vertragsunterzeichnung zwischen ZWST und FH Erfurt bis hin zu 26 neuen Studenten, die mit diesem 3 1/2 -jährigen Studium Neuland betreten. Es war nicht ganz einfach, diese Idee Realität werden zu lassen, doch "...wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist" betont Beni Bloch.

    Was ist das Neue und Besondere an diesem Pilotprojekt: Der Rektor der FH, Prof. Dr. Heinrich Kill skizziert in seiner Begrüssung die Brücke zwischen Hochschulstudium und berufsbegleitendem Weiterbildungskurs, die mit diesem neuen Studiengang gebaut wird. So wird den Teilnehmern, die schon lange haupt- oder ehrenamtlich in den Gemeinden aktiv sind, aber immer wieder an Grenzen stossen, eine nachträgliche Qualifizierung ermöglicht und damit auch weitere Möglichkeiten eröffnet.

    Die Ausbildung umfasst Präsenzstudienzeiten an der FH Erfurt oder an der ZWST Bildungsstätte Max-Willner-Heim in Bad Sobernheim, verschiedene Module des E-Learnings und Selbststudiums, ein Praxissemester und wird mit einem "Bachelor of Arts Soziale Arbeit" abgeschlossen.

    Beni Bloch und die Kursleiterin Prof. Dr. Esther Weitzel-Polzer betonten, dass man gemeinsam einen neuen, nicht ganz einfachen Weg des gemeinsamen Lernens beschreite. Die Methode des E-learnings und Selbststudiums erfordere wesentlich mehr Selbstdisziplin und Konzentration als die Stunden im Hörsaal. Zumal dieses Studium in den Alltag von Beruf und Familie, wie unterschiedlich das auch bei jedem einzelnen aussehen mag, eingegliedert werden muss. Doch Beni Bloch insistierte gleichzeitig, dass man immer da sei, falls es Probleme gäbe und man solle nicht den Mut verlieren, wenn es mal nicht weiterginge.

    Auch Prof. Dr. Ronald Lutz, Dekan des Fachbereichs Sozialwesen, beschrieb den Studiengang als Herausforderung für einen noch sehr jungen, seit 1991 existierenden Fachbereich. Er äusserte den Wunsch an Studenten und Lehrende, viel Neugier zu wecken und auf neue Fragen in der Sozialarbeit auch neue Antworten zu finden.

    Durch die Anwesenheit des Rabbiners Dr. Joel Berger aus Stuttgart wurde die jüdische Perspektive der Sozialarbeit - und damit auch dieses Studiengangs - besonders hervorgehoben. Er sprach von einem "Bild der Berufung" der sozialen Arbeit im Judentum und betonte die hohe Bedeutung des ewigen Lernens im Judentum. Wenn sich auch die Lehrinhalte am Grundstudiengang Soziale Arbeit orientieren, so werden doch der breite Einfluss jüdischer Sozialwissenschaft sowie die Bedeutung jüdischer Sozialarbeit und jüdischer Ethik die Studenten begleiten.

    Der Satz aus dem Talmud "Auf drei Dingen steht die Welt: Auf der Tora, der Awoda (Gottesdienst) und auf Gemilut Chassidim (=Sozialarbeit)" könnte als ein Leitbild des neuen Studienganges bezeichnet werden.

    Die ZWST wünscht den neuen Studenten einen guten Einstieg und viel Energie, und bedankt sich bei allen, insbesondere der Dorothea Gould-Stiftung, die dieses Studium ermöglicht haben!

    Heike von Bassewitz, ZWST

    Rückfragen und Infos: Dr. Gudrun Maierhof, Kursleitung und Organisation, FH Er-furt, Zentrum für Weiterbildung, Tel.: 0361 / 67 00 558, maierhof@fh-erfurt.de

    Fotos können bei Dr. Maierhof angefordert werden.


    Bilder

    v.li.: Rektor Kill, Beni Bloch, Rabbiner Berger
    v.li.: Rektor Kill, Beni Bloch, Rabbiner Berger
    FHE, Martin Geisler
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    v.li.: Rektor Kill, Beni Bloch, Rabbiner Berger


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