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08.05.2000 00:00

"Neue Selbstständige" in den Informations- und Multimediabranchen

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    Hoher Leistungs- und Termindruck, aber grundsätzlich als "eigener Boss" hoch zufrieden - Institut Arbeit und Technik und DGB-Bildungswerk NRW stellten erste Ergebnisse der Online-Befragung vor

    Die Lebens- und Arbeitssituation der "neuen Selbstständigen" in den Bereichen Informationstechnik und Neue Medien ist vielschichtiger, als oft vermutet. Hoher Leistungs- und Termindruck machen oft Probleme, aber grundsätzlich ist die Zufriedenheit mit der Erwerbsform Selbstständigkeit hoch. Das sind die ersten zentralen Ergebnisse der Onlinebefragung, die das Institut Arbeit und Technik (IAT/Gelsenkirchen) in den letzten Monaten durchgeführt hat. Die Befragung ist Teil des Projektes "Neue Selbstständige in der Informationsgesellschaft", mit dem IAT und DGB-Bildungswerk die Interessen, Probleme und Bedürfnisse von "neuen Selbstständigen" identifizieren und geeignete Bildungs- und Beratungsangebote entwickeln und erproben wollen.

    Die meisten Befragten gaben an, dass der Gang in die Selbstständigkeit große Veränderungen ihrer Lebens- und Arbeitssituation mit sich gebracht hat. Trotzdem - oder gerade deswegen - bereuen nur wenige diesen Schritt. 80 Prozent äußerten sich weitgehend oder vollkommen zufrieden, 92 Prozent der Befragten wollen auch in Zukunft weiter selbstständig sein, nur 1 Prozent will in eine abhängige Beschäftigung zurückkehren.

    Die hohe Arbeitsbelastung, das schwankende Einkommen und die steuerlichen und juristischen Fragen, mit denen sich die Einzel- und Kleinstunternehmen zu befassen haben, wurden am häufigsten als Problemfelder für Selbstständige genannt. 46 Prozent der Befragten schätzen mit 50 und mehr Arbeitsstunden in der Woche ihre Arbeitszeit als eher zu hoch ein, 7 Prozent arbeiten sogar über 70 Stunden in der Woche.

    Angesichts des Booms in den Bereichen IT und Multimedia gelang es vielen Existenzgründern tatsächlich, die mit der Gründung angestrebten Ziele zu erreichen: Sie konnten interessantere Aufgaben übernehmen, freier über ihre Zeit bestimmen und erzielen ein höheres Einkommen. Dem stehen Klagen über unerwartet umfangreiche organisatorische Anforderungen, Zeitzwänge und neue Abhängigkeiten - nicht mehr vom Arbeitgeber, aber vom Kunden - gegenüber. Für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bietet die Selbstständigkeit Chancen, aber auch Risiken.
    Die von den Befragten genannten Tätigkeiten umfassen ein breites Spektrum, von Dozententätigkeiten und Projektmanagement über Softwareentwicklung und System- und Datenbankverwaltung bis zum Web-Design. Ein Schwergewicht liegt auf unternehmensnahen Dienstleistungen aller Art, vor allem im EDV- und Multimediabereich. Die Mehrzahl der Befragten (57,9 Prozent) beschäftigt keine weiteren Mitarbeiter, häufig wird mit freien Mitarbeitern kooperiert. Die Selbstständigkeit ist für 84 Prozent eine Full-Time-Tätigkeit, fast 14 Prozent sind "Teilzeit-Selbstständige".

    Der aktuelle "Gründerboom" in der Informationstechnik und bei den Neuen Medien ließ erwarten, dass unter den "neuen Selbstständigen" viele Start ups zu finden seien. Tatsächlich hat mehr als ein Viertel (27 Prozent) der Befragten erst im letzten Jahr die selbstständige Tätigkeit aufgenommen. Die Hälfte hat die Grenze von fünf Jahren, die in der Regel für die Startphase angesetzt wird, schon hinter sich. Ihnen ist es offenbar gelungen, sich am Markt zu behaupten. Fast zwei Drittel der Befragten waren vor ihrer Selbstständigkeit abhängig beschäftigt, davon viele in leitenden Positionen. Für 5 Prozent bot die Selbstständigkeit einen Ausweg aus der Arbeitslosigkeit.

    Für weitere Fragen steht Ihnen zur Verfügung:

    Achim Vanselow
    Tel.: 0209/1707-185

    Pressereferentin
    Claudia Braczko
    Tel.: 0209/1707-176


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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