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07.05.2007 12:52

Neue Strategie zur Behandlung von schwarzem Hautkrebs

Bernhard Knappe Vorstand
Wilhelm Sander-Stiftung

    In einem von der WILHELM SANDER STIFTUNG geförderten Projekt soll in einem Mausmodell untersucht werden, ob die Metastasierung von malignen Melanomen (schwarzer Hautkrebs) durch Blockierung des Zelladhäsionsmoleküls CEACAM1 gehemmt werden kann. Nach Ergebnissen von Prof. Schumacher und Prof. Wagener vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ist dieses Molekül bei Patienten mit malignen Melanomen sehr häufig mit einer Metastasierung assoziiert. In Zellkultur konnte bereits gezeigt werden, dass Substanzen, die mit der Funktion von CEACAM1 interferieren, das invasive Wachstum menschlicher Melanomzellen blockieren.

    Das maligne Melanom ist der bösartigste Hautkrebs des Menschen. Die Erkrankungsrate an diesem auch als schwarzer Hautkrebs bekanntem Tumor hat sich in den letzten Jahren in Deutschland und in anderen westlichen Ländern fast verdoppelt. Örtlich begrenzte Melanome können mit guten Heilungsaussichten chirurgisch entfernt werden. Haben die Tumorzellen jedoch in die Umgebung und in entfernte Organe gestreut, ist der Patient nicht mehr zu retten. In diesen Fällen steht trotz großer Forschungsanstrengungen keine wirksame Therapie zur Verfügung. Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf haben Prof. Schumacher, Institut für Anatomie, und Prof. Wagener, Institut für Klinische Chemie, mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den letzten Jahren Moleküle in Melanomen der Haut untersucht, die Rückschlüsse auf den weiteren Verlauf der Erkrankung erlauben. Eines dieser Moleküle, das Zelladhäsionsmolekül CEACAM1, kam sehr häufig in Melanomen vor, die in andere Organe gestreut hatten. War das Molekül im Tumor hingegen nicht vorhanden, waren nur ausnahmsweise Metastasen zu finden. Die Forscher gehen daher davon aus, dass CEACAM1 eine Funktion bei der Streuung von Melanomen besitzt, und dass eine Hemmung des Moleküls auch die Ausbreitung des Tumors hemmen könnte. Prof. Schumacher hat in seinem Labor verschiedene Melanomzellen des Menschen in die Haut von Mäusen transplantiert. Es zeigte sich, dass diejenige Zelllinie, die am meisten CEACAM1 bildete, auch die größten Metastasen in der Lunge verursachte. In dem Labor von Prof. Wagener wurden verschiedene Hemmsubstanzen für CEACAM1 entwickelt. Für einige dieser Substanzen konnte bereits gezeigt werden, dass sie in Zellkultur das invasive Wachstum von menschlichen Melanomzellen unterdrücken. In Mausmodellen soll nun mit Unterstützung der SANDER-Stiftung untersucht werden, ob diese Substanzen Wachstum und Ausbreitung von CEACAM1-positiven Melanomzellen auch im lebenden Organismus hemmen. Falls dies der Fall ist, wäre ein wichtiger Schritt in Richtung einer wirksamen Therapie fortgeschrittener Melanome getan.
    In nachfolgender Abbildung sind die Überlebenskurven von Patienten mit malignem Melanom dargestellt, in deren Primärtumor CEACAM1 vorhanden war oder nicht. Es zeigt sich, dass Patienten, in deren Tumorgewebe CEACAM1 nachweisbar war, eine deutlich schlechtere Prognose hatten, als Patienten, in deren Tumorgewebe CEACAM1 nicht nachweisbar war. Dieser Zusammenhang gilt auch innerhalb verschiedener Tumorstadien.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Ch. Wagener, Hamburg
    Tel. +49 (40) 42803 2981
    Fax +49 (40) 42803 4621
    wagener@uke.uni-hamburg.de

    Die Wilhelm Sander-Stiftung fördert dieses Forschungsprojekt mit über 175.000 €.
    Stiftungszweck der Stiftung ist die medizinische Forschung, insbesondere Projekte im Rahmen der Krebsbekämpfung. Seit Gründung der Stiftung wurden dabei insgesamt über 160 Mio. Euro für die Forschungsförderung in Deutschland und der Schweiz bewilligt. Die Stiftung geht aus dem Nachlass des gleichnamigen Unternehmers hervor, der 1973 verstorben ist.

    Weitere Informationen: www.wilhelm-sander-stiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     


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