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16.05.2000 13:23

Wer sollte Informatik studieren?

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Viele Jahre versuchten Informatik-Professoren und Vertreter technisch-wissenschaftlicher Gesellschaften darauf aufmerksam zu machen, daß die Zahl der Informatik-Studenten viel zu gering und der daraus resultierende Schaden für den Industrie-Standort Deutschland groß ist. Zu lange nahmen weder Politik noch Medien von der unheilvollen Entwicklung Kenntnis. In Parlamenten und in der veröf-fentlichten Meinung pflegte man überwiegend ein distanziertes und skeptisches Verhältnis zu den neuen technischen Entwicklungen. "Immer mehr Computer immer weniger Frösche" war 1996 eine Überschrift in einer wichtigen Zeitung. Solche Äußerungen hatten Wirkung: Die Schulabgänger versagten sich überwiegend der Technik. Nun stehen wir überrascht vor den Konsequenzen.
    Plötzlich jedoch hat sich das Blatt gewendet. Im politischen Raum ist der Mangel an qualifizierten Hochschul-Informatikern zu einem Top-Thema geworden, und populäre Fernseh-Magazine transportieren Informationen über die Notlage der Wirtschaft bis in das letzte Wohnzimmer. Welche Auswirkungen könnte dieser überraschende Erkenntnisschub auf die Schulabsolventen haben?

    Um nicht eine irrationale Haltung durch eine unbedachte zu ersetzen, sollte in Erinnerung gebracht werden, dass das Studium einer technischen Disziplin, insbesondere das der Informatik, in Deutschland zu den anspruchsvollsten Ausbildungsgängen überhaupt gehört. Erfolgreich wird nur der sein, der eine gewisse Neigung zur Mathematik und den Naturwissenschaften hat. Abstraktionsfähigkeit ist die Eigenschaft, die am häufigsten gefordert wird. Sehr gut wäre es, wenn man schon in der Schule gelernt hat, ernsthaft zu arbeiten, Beharrlichkeit zu zeigen und auch ganz einfach fleißig zu sein. Gute Englischkenntnisse sind auf jeden Fall hilfreich.
    Wichtig ist es, immer wieder herauszustellen, dass Mädchen für das Studium ebenso geeignet sind wie Jungen. Am Fachbereich Informatik der Uni Rostock zeigte sich in den Studienleistungen und beim Berufseinstieg kein Unterschied.

    Und noch ein wichtiger Hinweis, der wegen der Fokussierung der Diskussion auf die Informatik notwendig ist: Auch die Universitäts-Absolventen anderer techni-scher Disziplinen(Elektrotechnik, Maschinenebau) haben heute sehr gute Aus-sichten auf dem Arbeitsmarkt. Wegen der immer noch steigenden Bedeutung technischer Innovationen im internationalen Wettbewerb ist zu erwarten, dass sie wei-terhin anhalten und sogar noch einmal besser werden. S. Adomssent


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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