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17.05.2000 11:03

Verdacht: Entzündungen in der Niere durch ein Blutprotein?

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die Niere ist im Prinzip nichts anderes als eine Filtrieranlage, in der das Blut gereinigt wird. Allerdings lässt diese Anlage auch normale Blutproteine in den Harn gelangen. Eines dieser Proteine steht im Verdacht, in der Niere krankhafte Vorgänge in Gang zu setzen, und wird deshalb im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Universität Würzburg untersucht.

    Normalerweise werden die Proteine, die aus dem Blut in den Harn gelangen, von dort wieder zurück ins Blut verfrachtet. Dieser Mechanismus funktioniert recht effektiv: So werden täglich bis zu 9.000 Milligramm des Blutproteins Albumin in der Niere des Menschen filtriert, doch nur weniger als 30 Milligramm werden im Harn ausgeschieden. Schon eine geringfügig höhere Albuminausscheidung kann deshalb als frühes Anzeichen für einen Nierenschaden gewertet werden und ist zudem bei vielen Nierenerkrankungen ein wichtiger diagnostischer Faktor, wenn das Fortschreiten der Krankheit untersucht werden soll.

    Laut Dr. Karina Drumm vom Physiologischen Institut weisen neuere Forschungsergebnisse darauf hin, dass eine erhöhte Menge von Albumin im Urin nicht allein als eine Folge verschiedener Nierenerkrankungen bedeutsam ist. Vielmehr bestehe der Verdacht, dass das Albumin verschiedene entzündungsfördernde Vorgänge in der Niere auslösen und in Gang halten kann. Deshalb untersucht die Würzburger Wissenschaftlerin an Zellkulturen von Nierenzellen, welche Entzündungswege durch Albumin beeinflusst werden. Ihre besondere Aufmerksamkeit richtet sich auf den so genannten Transkriptionsfaktor NF-kB - dabei handelt es sich um einen Proteinkomplex, der unter anderem das Ablesen von Entzündungsfaktorgenen steuert.

    Das Projekt von Dr. Drumm wird von der "Senator Kurt und Inge Schuster-Stiftung Würzburg" gefördert. Es soll untersucht werden, ob die entzündungsfördernden Mechanismen in den Nierenzellen durch Albumin selbst oder durch schädliche Substanzen verursacht werden, die an das Albumin gebunden sind. Außerdem wird die Wissenschaftlerin prüfen, ob sich das Anschalten der Entzündungssignale beeinflussen lässt, indem man beispielsweise pharmakologische Substanzen zusetzt, die den Albumintransport in der Niere beeinflussen.

    Weitere Informationen: Dr. Karina Drumm, T (0931) 31-2724, Fax (0931) 31-2741, E-Mail:
    karina.drumm@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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