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17.05.2000 12:23

Polymerbaukästen, Nano-Know-how und anderes

Peter Pietschmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Ulm

    Ulmer Klassiker auf der ACHEMA
    Polymerbaukästen, Nano-Know-how und anderes

    Aller drei Jahre ist ACHEMA-Jahr. Vom 22. bis 27. Mai 2000 findet die Messe für chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie zum 26. Mal statt, mit etwa 4000 Ausstellern von allen Kontinenten und einer Viertelmillion erwarteter Besucher. Thematisch angesagt sind unter anderem Bio- und Werkstoff-, Pharma-, Verpackungs- und Lagertechik, Pumpen und Armaturen, mechanische und thermische Verfahren, automatische Prozeßsteuerung, Laboranalysen und Materialprüfung, Sicherheit und Arbeitsschutz; in einer Sonderschau können Synthese-, Screening- und Sequenziermaschinen besichtigt werden. Wie üblich präsentieren sich in den Messehallen - auf einem Gemeinschaftsstand - die baden-württembergischen Hochschulen, und wie üblich hat die Universität Ulm zu diesem Stand mehrere Exponate beigesteuert.

    Bausätze für Biosynthesen

    Oligonucleotide en detail und en gros sind das Markenzeichen der Sektion Polymere. Ihren Abnehmern garantiert sie nicht nur molekulare Rohware gleichbleibend höchsten Standards; ihre Wissenschaftler sind auch laufend für innovative Verfahren und Anwendungsideen gut. Zuletzt haben sie unter anderem gemeinsam mit der Abteilung Meß-, Regel- und Mikrotechnik, der Abteilung Elektronische Bauelemente und Schaltungen und der Merckle GmbH, Blaubeuren, als Industriepartner ein Verfahren zur schnellen und kostengünstigen Kleinserienfertigung von DNA-Chips entwickelt, die individuell auf die speziellen Experimente des Anwenders zugeschnitten werden können.

    Solche hochspezifizierten Oligonucleotid-Kits in kleiner Auflage für Forschungszwecke herzustellen, ist eines, sie für den industriellen oder medizinischen Einsatz kilogrammweise zu synthetisieren, etwas anderes. Wenn es um kostengünstige Massenproduktion geht, muß zuerst über das Trägermaterial nachgedacht werden. Läßt sich nämlich bei gleichbleibend hoher Syntheseausbeute die Beladung des Trägermaterials mit Ausgangs-Nucleotiden erhöhen, gewinnt man doppelt: nicht nur ergibt derselbe Synthesevorgang einen größeren Ertrag; man kommt, da Arbeitsgänge eingespart werden, auch mit weniger Lösungsmittel aus, und da das Volumen des zu bearbeitenden Materials abnimmt, kann man eventuell auf kleinere Geräte umsteigen. Ein von der Sektion Polymere gemeinsam mit der Merck KG, Darmstadt, entwickeltes Trägermaterial, das den besonderen Anforderungen der Großmengen-Oligonucleotidsynthese fast ideal entspricht, werden die Forscher auf der ACHEMA vorstellen.

    Wenn die Aufgabe lautet: »Bilde sämtliche möglichen Oligonucleotidsequenzen einer vorgegebenen Länge, wobei jede Sequenz nur einmal vorkommen darf«, dann ist die Lösung das Mehrschritt- Syntheseverfahren der Ulmer Polymer-Experten, bei dem auf den kleinen Partikeln des Trägermaterials durch Trennen, Zugabe der Reaktionssubstanzen und Mischen die »vollständige kombinatorische Oligonucleotid-Bibiliothek« entsteht. Eine solche Bibliothek könnte beispielsweise der molekularbiologisch orientierte Mediziner konsultieren, der nach kurzen Oligonucleotidsequenzen sucht, die ausschließlich bestimmte Zielproteine binden oder blockieren.

    Nanostrukturen

    NAMKOS (für: NAnostrukturen, Materialien, Katalyse, Oberflächen und Schichten) ist ein neues interdisziplinäres Kompetenzzentrum der Universität, in dem sich Experten aus acht Abteilungen der Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften zusammengeschlossen haben. Festkörper, funktionale und organische Materialien, makromolekulare Chemie, Katalyse, Elektrochemie, die Erzeugung von Nanostrukturen durch Lithographie und Selbstorganisation, Charakterisierung ultradünner Schichten und die Entwicklung mikroskopischer Methoden sind ihr Terrain - in Forschung und Industrie hochaktuelle Gebiete, dabei mittlerweile so komplex, daß ihre Beforschung interdisziplinäre Zusammenarbeit voraussetzt. Ihre Sachkunde stellen die NAMKOS-Experten Herstellern, Verarbeitern und Anwendern von Kunststoffen, Oberflächen, dünnen Schichten und nanostrukturierten Materialien zur Verfügung.

    Einen Ausschnitt aus seiner Angebotspalette präsentiert das Kompetenzzentrum auf der ACHEMA in Gestalt mehrerer Exponate aus dem Institut für dynamische Materialprüfung an der Universität Ulm (IdM). Sie messen Fließ- und Dehnungseigenschaften von Lacken, Gelen, Pasten und Salben bei mechanischer Beanspruchung im Kilohertzbereich und unter Extremtemperaturen und liefern damit unverzichtbare Daten für die Materialforschung, aber auch unmittelbar für die Praxis, etwa die Überwachung von Mischungs- und Gelierungsvorgängen.

    Zu Gast in Frankfurt ist schließlich auch der Förderverein Biotechnologie e.V., besser bekannt als BioRegio Ulm. Der gemeinnützige Zusammenschluß von Biotech-Unternehmen, öffentlichen Institutionen, Universität und IHK Ulm versteht sich als »Plattform für die Entwicklung der Biotechnologie« in ihrem Einzugsbereich.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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