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11.05.2007 13:42

Charité koordiniert neues Forschungsprojekt. PROGRESS untersucht Veranlagung für schwere Lungenentzündung

Kerstin Endele GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Berlin, 11. Mai 2007. PROGRESS heißt das neue Forschungsnetzwerk, zu dem sich drei Kompetenznetze im Rahmen einer Ausschreibung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erfolgreich zusammengeschlossen haben. Koordinator und Sprecher des Netzwerkes ist Prof. Norbert Suttorp, Leiter der Medizinischen Klinik mit dem Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Das Forschungsnetz wird mit 4,5 Millionen Euro vom Bundesministerium unterstützt und hat sich zur Aufgabe gemacht, die Versorgung von Patienten zu verbessern, die an einer Lungenentzündung oder an einer dadurch ausgelösten Blutvergiftung, der so genannten Sepsis, erkrankt sind.

    Eine Lungenentzündung führt häufiger zum Krankenhausaufenthalt als ein Herzinfarkt oder Schlaganfall. Jährlich erkranken rund 700.000 Menschen an dieser Infektion, die durch Bakterien oder Viren ausgelöst wird. Die Folge: Das Lungengewebe entzündet sich. Besonders anfällig für diese Infektionskrankheit, die auch unter dem Namen Pneumonie bekannt ist, sind Kinder, ältere Menschen und Kranke, deren Immunsystem bereits geschwächt ist. Eine Pneumonie verläuft in der Regel unkompliziert. Einige Patienten brauchen aber künstliche Beatmung oder sie entwickeln gar eine Blutvergiftung. Dabei kann es zum Versagen mehrerer Organe kommen, was in der Hälfte der Fälle zum Tode führt.

    Die Wissenschaftler des Forschungsnetzwerkes wollen nun herausfinden, welche genetischen Faktoren des Patienten darüber bestimmen, ob er eine unkomplizierte oder eine beatmungspflichtige Pneumonie oder gar eine Sepsis bekommt. Am Projekt PROGRESS sind Arbeitsgruppen aus Berlin, Jena und Gießen maßgeblich beteiligt. Die drei bereits zuvor vom BMBF geförderten Kompetenznetze, die bei dieser Fragestellung zusammenarbeiten werden, sind: CAPNETZ, das sich mit außerhalb des Krankenhauses erworbenen Pneumonien beschäftigt, SepNet, das zum Thema Sepsis forscht und NGFN, ein nationales Genomforschungsnetz für Entzündungen und Infektionen. Die englische Abkürzung des Forschungsnetzes PROGRESS steht für "Pneumonia Research Network on Genetic Resistance and Susceptibility for the Evolution of Severe Sepsis".

    Die Fördergelder werden unter anderem für die aufwendigen molekularbiologischen Analysen eingesetzt. "Wir versuchen, bestimmte Marker oder Fingerabdrücke, so-genannte Signaturen, im Blut der Betroffenen zu finden, um diejenigen Patienten zu identifizieren, die ein besonders hohes Risiko für einen schweren Pneumonieverlauf haben", erklärt Suttorp. Langfristig soll es mit Hilfe von Biomarkern und Signaturen für den behandelnden Arzt einfacher werden, eine auf das Risiko des Patienten abgestimmte Therapie zu verordnen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Norbert Suttorp
    Klinikdirektor Medizinische Klinik für Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie
    Charité - Universitätsmedizin Berlin
    Tel.: 030 - 450 553 051
    norbert.suttorp@charite.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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