idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.05.2007 11:40

Wichtiger Faktor für die Entstehung der Alzheimer-Krankheit entdeckt

MA Reto Caluori Öffentlichkeitsarbeit
Universität Basel

    Ein Molekül mit wichtigen Funktionen für die normale Hirnentwicklung ist auch an der Entstehung der Alzheimer-Krankheit beteiligt. Dies haben Wissenschaftler der Universität Basel und des Howard Hughes Medical Institute (USA) herausgefunden. Die Ergebnisse ihrer Studie erscheinen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS).

    Die Erforschung der Ursachen der Alzheimer-Krankheit, der häufigsten Demenzerkrankung im höheren Alter, ist eine Voraussetzung für die Entwicklung von dringend benötigten Therapien. Prof. Andreas Papassotiropoulos von der Universität Basel untersucht das menschliche Genom, um Moleküle aufzuspüren, die an der Entstehung dieser Krankheit beteiligt sind.

    Nun haben Papassotiropoulos und Kollegen vom Howard Hughes Medical Institute in einer gross angelegten genetischen Studie in der Schweiz, Grossbritannien und den USA ein Molekül identifiziert, das die Bildung von Amyloid-Plaques steuern könnte. Amyloid-Plaques sind dichte Eiweissklumpen, die sich im Gehirn von Alzheimer-Patienten ansammeln. LRP6, so der Name des Moleküls, wurde bisher bei Modellorganismen untersucht, wo es für die normale Entwicklung des Nervensystems zuständig ist.

    "Wir konnten zeigen, dass LRP6 ein wichtiger Faktor für die Entwicklung der Alzheimer-Demenz ist. Es ist möglich, dass dieses sonst für die normale Hirnentwicklung so wichtige Molekül auch am Stoffwechsel der Amyloid-Plaques beteiligt ist und dadurch ins Krankheitsgeschehen eingreift. Diese Erkenntnis wurde durch den Einsatz von genetischen Untersuchungsmethoden bei Patienten aus der Schweiz, Grossbritannien und den USA gewonnen und weiter im Labor an Zellkulturen vertieft. Solche Studien verdeutlichen, wie unerlässlich die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Klinikern, Humangenetikern und Molekularbiologen ist, um Krankheitsmechanismen zu verstehen", sagt Prof. Papassotiropoulos.

    Die Forscher hoffen, dass die Entdeckung neuer genetischer Mechanismen das Verständnis über die Entstehung der Alzheimer-Krankheit substanziell verbessern und dadurch den Weg für neue Therapien ebnen wird.

    Weitere Informationen
    ---------------------
    Prof. Dr. Andreas Papassotiropoulos, Abteilung für Molekulare Psychologie; Life Sciences Training Facility, Biozentrum der Universität Basel, Tel. 061 267 20 02, E-Mail: andreas.papas@unibas.ch

    Originalbeitrag
    ---------------
    Giancarlo V. De Ferrari*, Andreas Papassotiropoulos*, Travis Biechele*, Fabienne Wavrant De-Vrieze, Miguel E. Avila, Michael B. Major, Amanda Myers, Katia Sáez, Juan P. Henríquez, Alice Zhao, M. Axel Wollmer, Roger M. Nitsch, Christoph Hock, Chris M. Morris, John Hardy, and Randall T. Moon
    Common genetic variation within the Low-Density Lipoprotein Receptor-Related Protein 6 and late-onset Alzheimer's disease
    * These authors contributed equally
    Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) published online May 21, 2007, doi:10.1073/pnas.0603523104


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).