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23.05.2007 09:57

Erfolgreich im Internationalen Wettbewerb für Antwortmengenberechnungssysteme - Informatik-Student der Universität Potsdam erzielt erste Plätze

Andrea Benthien Referat für Presse-, Öffentlichkeits- und Kulturarbeit
Universität Potsdam

    Das Institut für Informatik der Universität Potsdam hat erfolgreich am Internationalen Wettbewerb für Antwortmengenberechnungssysteme teilgenommen. Eine Antwortmenge beschreibt ein logisches Modell einer Problemstellung. Die Ergebnisse des Wettbewerbs wurden im Rahmen der Internationalen Konferenz für Logisches Programmieren und Nichtmonotones Schließen, die in Phoenix, Arizona, USA stattfand, präsentiert. In vier Wettbewerbskategorien konkurrierten zehn Systeme aus sieben Ländern. Das vom Informatikstudenten Benjamin Kaufmann im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Professur für Wissensverarbeitung und Informationssysteme des Instituts für Informatik entwickelte System "clasp" nahm in drei Kategorien teil. In zwei Kategorien erzielte "clasp" den ersten und in einer Kategorie den dritten Platz. Insgesamt war "clasp" damit das erfolgreichste System im Wettbewerb. Mit ihrem Erfolg setzt die Universität Potsdam Maßstäbe in der Entwicklung von Antwortmengenberechnungssystemen und ist auf diesem Gebiet international führend.
    Der Erfolg der so genannten Antwortmengenprogrammierung beruht zum großen Teil auf der Verfügbarkeit leistungsfähiger Softwaresysteme für die Antwortmengenberechnung. Zum Zwecke des Leistungsvergleichs zwischen existierenden Systemen und zur Stimulation zukünftiger Entwicklungen wurde deshalb dieser internationale Wettbewerb ins Leben gerufen und in diesem Jahr erstmalig in großem Umfang ausgetragen.
    Das automatische Lösen von kombinatorischen Problemen stellt sowohl eine Kernaufgabe als auch eine besondere Herausforderung für die Informatik dar. Alltägliche Probleme, wie etwa Routen- und Stundenplanung oder Sudoku, lassen sich im Allgemeinen nicht effizient lösen. Selbst Leistungssteigerungen moderner Computer können die Schwierigkeit, die in den Problemen selbst liegt, nicht beheben beziehungsweise nur geringfügige Verbesserungen herbeiführen. Durch fortgeschrittene mathematische Methoden können diese Probleme trotzdem oft so gelöst werden, dass Anwender deren Komplexität im Idealfall nicht bemerken. Der Einsatz derartiger Methoden, beispielsweise in der Hardwareindustrie, gehört heute zum Standard, um potenzielle Fehler frühzeitig während der Entwicklung zu erkennen.
    Die Antwortmengenprogrammierung ist mit ihrer rund 20-jährigen Geschichte ein junges und dynamisches Gebiet der Repräsentation und des Lösens kombinatorischer Probleme. Ein Problem wird durch eine Menge logischer Regeln modelliert. Die aus den Regeln ableitbaren Antwortmengen entsprechen dann den Lösungen des Problems. Gegenüber herkömmlichen Formalismen besteht der Vorteil der Antwortmengenprogrammierung darin, dass falsche Sachverhalte nicht explizit angegeben werden müssen. Dies entspricht der menschlichen Denkweise und erlaubt daher eine natürlichere Repräsentation von Wissen. Ein alltägliches Beispiel hierfür sind Fahrpläne. In der Regel wird nicht angegeben, wann kein Bus oder Zug verkehrt, sondern nur, wann tatsächlich ein Verkehrsmittel erwartet wird. Heutzutage steht die Antwortmengenprogrammierung an der Schwelle zum industriellen Einsatz. Prototypische Anwendungen gibt es zum Beispiel in der Bioinformatik, der Produktkonfiguration und der Kontrolle des Space Shuttles.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Als Ansprechpartner steht Ihnen vom Institut für Informatik der Universität Potsdam Prof. Dr. Torsten Schaub telefonisch unter 0331/977-3080, E-Mail torsten@cs.uni-potsdam.de zur Verfügung.

    Weitere Informationen sind unter http://asparagus.cs.uni-potsdam.de/contest/ abrufbar.

    Diese Medieninformation ist auch unter
    http://www.uni-potsdam.de/pressmitt/2007/pm103_07.htm im Internet abrufbar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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