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24.05.2007 13:54

Die Deutsche Einheit als soziales Problem

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Ringvorlesung mit Professor Ettrich am 29. Mai 2007

    "Wenn aktuell vom 'gespaltenen Deutschland' die Rede ist, so wird zumeist wie selbstverständlich von der Ost-West-Spaltung ausgegangen", so Professor Dr. Frank Ettrich, Soziologe und Vizepräsident der Universität Erfurt. Geprägt sei diese Sicht von einigen wichtigen statistischen Sozialindikatoren wie Arbeitslosenquote, durchschnittliche Betriebsgröße oder Parteienpräferenz, Wahlverhalten und Kirchenmitgliedschaft.
    Die Ursachen dafür würden in der öffentlichen Diskussion regelmäßig "im Faktum der gesellschaftspolitischen Spaltung von 1945 bis 1989" gesehen. Im Unterschied dazu will Ettrich in seiner Ringvorlesung am Dienstag nach Pfingsten (29. Mai 2007) aufzeigen, dass "?die 'Ost-West-Spaltung' wesentlich ein Ergebnis der vergangenen 17 Jahre ist".

    Professor Ettrich, 1958 in Königstein an der Elbe geboren, erhielt 1994 den Ruf auf die Professur für Strukturanalayse und ist damit einer der dienstältesten Professoren der Universität. Ettrich war Mitte der neunziger Jahre auch Vizepräsident der Universitätsgesellschaft Erfurt. In den letzten Jahren lehrte er u.a. in St. Petersburg. Von 2003 - 2005 war Ettrich Gastprofessor an der dortigen Staatlichen Universität, um im Auftrag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) ein Zentrum für Deutschland- und Europa-Studien und einen internationalen Studiengang "Studies on European Societies" aufzubauen. Die Forschungsinteressen Ettrichs liegen z. Z. auf dem Problem der sozialen Konsolidierung postkommunistischer Gesellschaften, insbesondere bei der sozialen Vertrauensforschung. Er ist Mitherausgeber des Berliner Journals für Soziologie, einer der führenden soziologischen Fachzeitschriften Deutschlands. Seit Ende letzten Jahres ist er mit der Wahrnehmung der Aufgaben der Vizepräsidentschaft Forschung, wissenschaftlicher Nachwuchs und Internationale Angelegenheiten der Universität Erfurt beauftragt.

    "Deutsche Einheit - ein Projekt" ist der Titel der 14. Ringvorlesung der Universität, die in diesem Sommersemester wieder gemeinsam mit der Fachhochschule veranstaltet wird. In der Ringvorlesung soll eine Zwischenbilanz versucht werden. Redner aus der Universität und der Fachhochschule, Wissenschaftler anderer Universitäten, aber auch Politiker wie Bernhard Vogel sowie der Schriftsteller Landolf Scherzer werden sich mit Fragen beschäftigen wie diesen: Was wurde richtig gemacht? Wo ist die Einheit gelungen? Wo sind nach 17 Jahren immer noch Defizite zu verzeichnen? Was hätte anders gemacht werden müssen angesichts der Chance zur Wiedervereinigung des seit 1945 faktisch geteilten Landes?

    Die mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe, der Stadtverwaltung Erfurt und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. veranstaltete und von der Thüringer Allgemeine präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr im Rathausfestsaal) in insgesamt 11 Veranstaltungen Vorträge ausgewiesener Experten. Den Abschlussvortrag hält der ehemalige Thüringer Ministerpräsident Professor Dr. Bernhard Vogel.

    Nächster Termin der Reihe: 05.06.2007, 18.00 Uhr, Rathausfestsaal, "Globalisierung: Dünger für blühende Landschaften",
    Matthias Wierlacher, Thüringer Aufbaubank, Universität Erfurt


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-erfurt.de/presse/veranstaltungen/ringvorlesung/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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