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22.05.2000 15:12

Harninkontinenz - ein unterschätztes Problem

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Mehr als drei Millionen Frauen sind allein in Deutschland von Harninkontinenz betroffen, und mit steigendem Alter leiden auch immer mehr Männer darunter. Trotzdem wurde das Problem bisher verkannt. Der 23. Bochumer Therapietag am Samstag den 27. Mai 2000 im Hörsaal HMA (Gebäude GA) der Ruhr-Universität will angesichts vieler bewährter und auch neuer Therapiemöglichkeiten dem Einzelnen eine Orientierungshilfe bieten.

    Bochum, 22.05.2000
    Nr. 129

    Harninkontinenz - ein unterschätztes Problem
    23. Bochumer Therapietag an der RUB
    Standortbestimmung der modernen Diagnostik und Behandlung

    Mehr als drei Millionen Frauen sind allein in Deutschland von Harninkontinenz betroffen, und mit steigendem Alter leiden auch immer mehr Männer darunter. Trotzdem wurde das Problem bisher verkannt. Erst in den letzten Jahren hat eine bessere Aufklärung der Betroffenen dafür gesorgt, dass Ärzte verschiedener Fachrichtungen sich vermehrt mit dem Thema beschäftigen. Der 23. Bochumer Therapietag, den die urologische Universitätsklinik der RUB, Marienhospital Herne (Direktor: Prof. Dr. Theodor Senge) am Samstag den 27. Mai 2000 im Hörsaal HMA (Gebäude GA) der Ruhr-Universität veranstaltet, soll angesichts vieler bewährter und auch neuer Therapiemöglichkeiten dem Einzelnen eine Orientierungshilfe bieten.

    Neue Medikamente und OP-Techniken

    Sowohl die Ursachen wie auch die Ausprägungen und Behandlungsmöglichkeiten der Harninkontinenz sind vielfältig: Während z. B. die Dranginkontinenz eine Domäne der medikamentösen Therapie ist, stehen bei der Stressinkontinenz neben konservativen auch operative Verfahren zur Verfügung, die abhängig vom Schweregrad der Erkrankung eingesetzt werden können. Auf beiden Gebieten haben die Mediziner in der letzten Zeit neue Konzepte vorgestellt. Es kommen neue Wirkstoffe in Medikamenten zur Anwendung, und besonders die minimal invasiven Operationstechniken haben einen enormen Aufschwung erfahren. Neue Erkenntnisse zur Physiologie des Beckenbodens haben ein neues Licht auf die Stressinkontinenz geworfen, die nun als ein Symptom einer generellen Funktionsstörung des Beckenbodens verstanden wird. Diese Sichtweise hat die Entwicklung neuer, interdisziplinärer Therapieansätze ermöglicht, zu denen auch komplexe Operationstechniken zur Wiederherstellung der Beckenbodenfunktion gehören.

    Überblick und Information für Ärzte

    Diagnose, Klassifikation und Behandlung der Harninkontinenz sollen am Therapietag von Experten beleuchtet werden. Die Teilnehmer lernen neue Medikamente und Operationstechniken kennen und können sich einen Überblick über verschiedene Therapiekonzepte verschaffen.

    Weitere Informationen

    PD Dr. Jürgen Pannek, Jörg Schewe, Urologische Universitätsklinik Marienhospital Herne, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Widumer Str. 8, 44627 Herne, Tel. 02323/499-0, Fax: 02323/499-309

    Programm

    9.00 Uhr: Begrüßung - Prof. Dr. G. Muhr, Dekan der medizinischen Fakultät der RUB, Prof. Dr. T. Senge, Direktor der urologischen Universitätsklinik Marienhospital Herne

    Teil 1, Moderation: Dr. Meyer, Schwelm

    9.10 Uhr: Klassifikation der Harninkontinenz - Prof. Dr. Höfner, Hannover

    9.30 Uhr: Prävalenz der Harninkontinenz in der männlichen Normalbevölkerung über 50 Jahre - Dr. Berges, Herne

    9.50 Uhr: Diagnostik der Harninkontinenz - PD Dr. Pannek, Herne

    10.10 Uhr: Medikamentöse Therapie: Was gibt es Neues? - Dr. Pies, Köln
    Teil 2, Moderation: Prof. Dr. Haupt, Köln

    10.30 Uhr: Management der Post-Prostatektomie - Inkontinenz: Was ist notwendig, was ist sinnvoll? - Prof. Dr. Ott, Bad Wildungen

    10.50 Uhr: Strom für die Blase - Elektrostimulation, Neuromodulation - PD Dr. Schulz-Lampel, Wuppertal

    11.10 Uhr: Inkontinenz bei neurogenen Blasenfunktionsstörungen: Stufentherapie - Prof. Dr. Sauerwein, Bad Wildungen

    11.30 Uhr: Operative Therapie der weiblichen Stressinkontinenz: Kolposuspension oder Faszienzügelplastik? - Dr. Hoang-Böhm, Mannheim

    Teil 3, Moderation: PD Dr. Hofmockel, Würselen

    12.20 Uhr: Therapie der komplexen Inkontinenz - Rekonstruktion der Beckenbodenanatomie bei kombinierter Zysto- und Enterozele - Prof. Dr. Senge, Herne

    12.40 Uhr: Minimal invasiv = minimal effektiv? TVT, Laparoskopie, Injektionstherapie - PD. Dr. Graff, Solingen

    13.00 Uhr: Artifizieller Sphinkter - Die letzte Möglichkeit? - Dr. Heitz, Hamburg

    13.20 Schlussworte - Prof. Dr. Senge, Herne


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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