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23.05.2000 11:49

GDCh-Festsitzung/Preisverleihungen

Dr. Kurt Begitt Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Wissenschaftlicher Pressedienst Chemie 28/00 vom 23.5.2000

    Georg-Manecke-Preis an junge Professorin

    Die Chemikerin Prof. Dr. Brigitte Voit erhält für ihre herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie den Georg-Manecke-Preis der gleichnamigen Stiftung. Der Preis wird der Professorin am 24. Mai 2000 in Frankfurt in einer Festsitzung der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) anlässlich der Achema durch die Stifterin übergeben. Die Laudatio hält der GDCh-Präsident, Prof. Dr. Gerhard Erker. Der Preis ist mit 15.000.- DM dotiert.

    Die 1963 geborene Wissenschaftlerin wurde vor drei Jahren als eine der jüngsten Chemieprofessorinnen auf den Lehrstuhl für Organische Chemie der Polymere der TU Dresden berufen. Sie leitet außerdem das Teilinstitut Makromolekulare Chemie des Instituts für Polymerforschung in Dresden.

    Brigitte Voit hat Pionierarbeit auf dem Gebiet der hochverzweigten Polymere und sogenannten Dendrimere geleistet. Solche Verbindungen sind etwa für den Einsatz in Lacken und Kunststoffbeschichtungen sowie als Trägermoleküle für pharmazeutische Anwendungen interessant. Voit gelang es, unkonventionelle Synthesemethoden zu entwickeln und besondere Strukturmerkmale aufzuklären. Daneben hat sie zum Teil in enger Kooperation mit Industriepartnern auch intensiv andere makromolekularen Substanzen erforscht, etwa zur Anwendung in der Kommunikationstechnik oder für medizinische Zwecke.

    Frau Voit hat an der Universität Bayreuth Chemie studiert, wo sie ihr Studium 1987 mit dem Diplom abschloss und anschließend bei Prof. Dr. Oskar Nuyken ihre Doktorarbeit über wasserlösliche Photoloacke anfertigte. Nach einem längeren Forschungsaufenthalt in den USA kehrte sie 1992 als wissenschaftliche Assistentin nach Deutschland zurück. Sie habilitierte sich 1996 an der TU München.

    Die Georg-Manecke-Stiftung wurde erst vor kurzem durch Frau Nina Manecke zum Gedenken an ihren vor über 10 Jahren verstorbenen Mann bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker errichtet. Prof. Dr. Georg Manecke (1916-1990) zählt zu den großen Namen der Polymerforschung. Er war lange Jahre Professor für Organische Chemie an der FU Berlin, außerdem Honorarprofessor für Chemie und Technologie der Kunststoffe an der TU Berlin sowie auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft gewesen. Manecke war u.a. Träger des Staudinger-Preises der GDCh. Die nach ihm benannte Stiftung zeichnet Wissenschaftler/innen für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Polymerforschung und ihrer biotechnologischen und analytischen Anwendungen aus und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs, nicht nur in Deutschland, sondern auch in osteuropäischen und anderen Ländern. Die Stiftung wird außerdem in Schulen über das wichtige Gebiet der Polymerwissenschaften informieren.

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    Hinweis an die Redaktionen:
    Ein Foto der Preisträgerin kann bei der GDCh-Öffentlichkeitsarbeit angefordert werden.

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    Wissenschaftlicher Pressedienst Chemie 29/00 vom 23.5.2000

    Nachwachsende Rohstoffe: Wöhler-Preis
    "Ressourcenschonende Prozesse" verliehen

    Mit dem Wöhler-Preis "Ressourcenschonende Prozesse" der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) werden Dr. Karlheinz Hill, Düsseldorf, Dr. Rainer Eskuchen, beide tätig bei der Cognis Deutschland GmbH in Düsseldorf, sowie Dr. Patrick M. McCurry, Cognis Corp., Cincinnati, ausgezeichnet. Der mit insgesamt 15.000.- DM dotierte Preis wird in der GDCh-Festsitzung anläßlich der Achema am 24. Mai 2000 in Frankfurt verliehen.

    Im Rahmen eines großen Projektes bei der Henkel KGaA haben die Forscher eine neue Klasse von Tensiden auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen entwickelt, die heute bereits großtechnisch hergestellt und vermarktet werden. Diese Tenside - Alkylpolyglycoside - werden aus Kohlenhydraten und Fettalkoholen gewonnen. Mit der Inbetriebnahme von Produktionsanlagen in Cincinnati und Düsseldorf hat die Firma Henkel seit 1992 eine Produktionskapazität von fast 50 000 Jahrestonnen aufgebaut. Die neuen Tenside sind nicht nur umweltfreundlich in der Anwendung, sondern werden zudem aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen. Ökobilanzen, die mittlerweile auf europäischer Ebene für die wichtigsten Tenside durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass das Herstellungsverfahren einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung leistet.

    Der Chemiker Hill hatte Ende der achtziger Jahre die Basis für das heute genutzte Verfahren gelegt. Parallel liefen zu dieser Zeit entsprechende Entwicklungen in den USA unter Leitung von Curry, der insbesondere die Steuerung der Produktzusammensetzung untersuchte. Die Übertragung in den technischen Maßstab wurde maßgeblich von Eskuchen betreut.

    Mit dem Wöhler-Preis "Ressourcenschonende Prozesse" zeichnet die GDCh wissenschaftliche Leistungen aus, die erkennbare Perspektiven zur Ressourcenschonung aufzeigen. Voraussetzung für die Vergabe ist, dass das neue Produkt oder der neue Prozess bereits auf dem Markt angeboten werden oder kurz vor der Markteinführung stehen.

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    Hinweis an die Redaktionen:
    Fotos der Preisträger können bei der GDCh-Öffentlichkeitsarbeit angefordert werden.

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    Die öffentliche GDCh-Festsitzung anlässlich der ACHEMA findet am Mittwoch, 24. Mai 2000, 15.00 Uhr, im Max-Buchner-Hörsaal des DECHEMA-Hauses, Frankfurt am Main, Theodor-Heuss-Allee 25, statt. Der Eintritt ist frei. Das Programm kann im Internet unter http://www.gdch.de/achema.htm abgerufen werden.


    Weitere Informationen:

    http://www.gdch.de/achema.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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