Fachgesellschaft der Interdisziplinären Notaufnahmen trifft sich am 1. Juni am Universitätsklinikum Jena zur Arbeitstagung
(Jena) Sie sind die "Visitenkarten" der Kliniken und zentrale Schaltstellen im Krankenhausbetrieb: Notfallaufnahmen, Rettungsstellen, Zentralambulanzen - je nach dem, wie sie jeweils heißen. Allen gemeinsam ist dabei das Prinzip: Hier werden Patienten in Notsituationen interdisziplinär untersucht, behandelt und innerhalb der Klinik weitergeleitet. Oft geschieht dies unter hohem Zeitdruck, wenn es nach Unfällen oder bei schweren Erkrankungen darum geht, Leben zu retten. Gleichzeitig kommen hierher aber auch viele Patienten mit eher "harmlosen" Wehwehchen, die sich von den Rettern einer Notfallaufnahme genauso Linderung und Hilfe erhoffen.
"Die Ärzte in den Notfallaufnahmen müssen daher Generalisten, faktisch so etwas wie die 'Hausärzte des Klinikums' sein, die schnell verschiedenste Erkrankungen und Verletzungen beurteilen, die Diagnose sichern, erste Schritte einleiten und für die geeignete Weiterbehandlung sorgen", erklärt Oberarzt Raik Schäfer, Leiter der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA) am Universitätsklinikum Jena (UKJ), die besonderen Anforderungen.
"Notaufnahmen entwickeln sich zudem derzeit immer mehr zu den zentralen Drehscheiben in den Kliniken, in denen Aufnahme- und Notfallkapazitäten gebündelt und koordiniert werden", beschreibt Unfallchirurg Schäfer die aktuellen Tendenzen. Wichtig sei, dafür die geeigneten Strukturen zu schaffen - gut vernetzt und zentral gesteuert. "Dieses aus den amerikanischen Emergency-Rooms bekannte Prinzip wird inzwischen zunehmend auch in Deutschland als richtig erkannt und in den Krankenhäusern praktiziert", so Schäfer.
Wie dieser Prozess weiter vorangetrieben und unterstützt werden kann, ist Thema der am 1. Juni am Universitätsklinikum Jena stattfindenden Arbeitstagung der Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfallaufnahmen (DGINA). In mehreren Arbeitsgruppen werden dabei Notfallmediziner aus dem deutschsprachigen Raum bisherige Ergebnisse austauschen und das weitere Vorgehen festlegen. "Unser Ziel ist dabei neben der Etablierung optimaler Organisationsformen für Notfallzentren auch die Einführung eines Facharztes für Notfallmedizin, der den speziellen Anforderungen an Ärzte in Notaufnahmen gerecht wird und die geeignete Ausbildung der benötigten 'Generalisten' ermöglicht", erklärt Oberarzt Schäfer die Aufgaben der jungen Fachgesellschaft. Das schließe auch die Pflege ein, denn auch Schwestern und Pfleger in der Notfallaufnahme müssen Allrounder sein und sollten eine spezialisierte Fortbildung erhalten.
Am Universitätsklinikum Jena ist die angestrebte Struktur der Notfallaufnahme in Form einer zentralen, eigenständigen und interdisziplinären Einrichtung bereits verwirklicht. Die interdisziplinäre Zentrale Notfallaufnahme wurde mit dem Umzug vor drei Jahren in den Neubau des Klinikums in Lobeda wesentlich erweitert. Zudem ist die ZNA seit Jahresbeginn eine eigenständige Einrichtung.
Die Zahl der Patientenkontakte in der "Schaltzentrale" des UKJ steigt kontinuierlich an - von 27.000 vor dem Umzug nach Lobeda im Jahr 2004 auf 33.000 im letzten Jahr. Damit ist die Notfallaufnahme des UKJ die größte Thüringens und eine der größten der Republik.
Neben dieser Funktion als "Stadtambulanz" ist die Notfallaufnahme des Universitätsklinikums Jena auch die zentrale Anlaufstelle im Katastrophenfall - dann können hier zusätzliche Betten zur Notfallversorgung der Bevölkerung eingerichtet werden.
1. Juni 2007, 9:00 Uhr
Arbeitstagung der Deutschen Gesellschaft für interdisziplinäre Notfallaufnahmen, Universitätsklinikum Jena
Hörsaal ehemalige Chirurgie, Bachstraße 18
Ansprechpartner:
Oberarzt Raik Schäfer
Leiter der Zentralen Notfallaufnahme, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/9322000
E-Mail: Raik.Schäfer[at]med.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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