Neue Therapien für Patienten mit Morbus Gaucher schaffen
Den mit 30.000 € dotierten Balance-Award erhielt jetzt Privatdozent Ahmet Elmaagacli für seine Forschungen an der vererbbaren Fettspeicherkrankheit Morbus Gaucher. Der Mediziner der Uni-Klinik für Knochenmarktransplantation wird ihn nutzen, um neue Behandlungsmethoden für die häufigste erbliche Lipidspeicherkrankheit - etwa einer von 40.000 Europäern ist betroffen - zu etablieren. Der vom Unternehmen Actelion Pharmaceuticals Deutschland GmbH gestiftete Preis wurde dieses Jahr zum ersten Mal vergeben. Jährlich wird er nun für wissenschaftliche Projekte, die sich mit der Gaucher-Erkrankung beschäftigen, ausgelobt.
"Mit diesem Wissenschaftspreis ist ein Anfang gemacht, auch seltene Erkrankungen wie Morbus Gaucher stärker in den Fokus der Wissenschaft zu rücken. So können wir neue Behandlungsmöglichkeiten für die Betroffenen schaffen", erläutert der Hämatologe Dr. Elmaagacli, der auch das molekulargenetische Labor der Uni-Klinik für Knochenmarktransplantation leitet. Sein besonderes Forschungsinteresse gilt dabei dem klinischen Einsatz der so genannten RNA-Interferenz. Diese beschreibt einen natürlich vorkommenden Abwehrmechanismus von Zellen, mit dem letztlich die Bildung von Proteinen oder Enzymen blockiert wird. Mit Hilfe seiner Forschungen, möchte Dr. Elmaagacli diesen Mechanismus auch in der Behandlung von Morbus Gaucher nutzen. Erst 2006 wurde den Wissenschaftlern Andrew Z. Fire und Craig C. Mello der Nobelpreis für die Entdeckung der RNA Interferenz verliehen.
Zur Erkrankung Morbus Gaucher und den Behandlungsmöglichkeiten
Morbus Gaucher gehört zu den vererbbaren Fettspeicherkrankheiten, bei der es zu übermäßiger Ablagerung von zuckerhaltigen Fettstoffen in Milz, Leber, Knochenmark und Gehirn kommt. Häufig leiden die Patienten unter vergrößerten Organen, Knocheninfarkten, Anämien, blauen Flecke und Gerinnungsstörungen. Die Symptome können von sehr leicht bis sehr schwer sein; die Erkrankung kann sowohl in der frühen Kindheit aber auch im Alter auftreten. Die Ursache liegt in einem Enzymmangel. Eine Behandlungsmöglichkeit besteht in der Enzymersatztherapie mit Glukozerebrosidase. Eine weitere Therapie darin, die Produktion der zuckerhaltigen Fettstoffe zu verringern - wobei das Mittel Miglustat eingesetzt wird. Die Forschungen von Dr. Elmaagacli setzen genau hier an: Er überprüft in seinem Forschungsvorhaben, ob die Wirkung von Miglustat verstärkt oder der Wirkungseintritt beschleunigt werden kann durch den Einsatz der RNA Interferenz.
Nähere Informationen:
Dr. Ahmet H. Elmaagacli, Facharzt für Hämatologie/internistische Onkologie und Leiter des molekulargenetischen Labors, Klinik für Knochenmarktransplantation, Universitätsklinikum Essen, Tel.: 02 01 / 7 23 - 31 45, ahmet.elmaagacli@uni-duisburg-essen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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