idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
31.05.2007 10:53

Krebs, Herz-Kreislauf, Allergien - Mäuse als Modell für 32 Krankheiten: GSF-Wissenschaftler koordiniert 2,6 Millionen Euro Projekt

Michael van den Heuvel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit

    Viele Gendefekte, die erwiesenermaßen Krankheiten verursachen, sind mittlerweile identifiziert - nun gilt es, dieses Wissen für die klinische Forschung zu nutzen. Auch im Rahmen des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN) wurden zahlreiche Gene entdeckt, die in defekter Form krank machen. Um die weitere Erforschung dieser Gene möglichst effektiv voranzutreiben, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein neues Projekt ins Leben gerufen: Für gleich 32 Gene werden mutante Mauslinien erstellt, mit deren Hilfe untersucht werden soll, wie diese Gene zur Krankheitsentstehung beitragen. Die Koordination des mit insgesamt 2,6 Millionen Euro geförderten Projekts übernimmt Professor Martin Hrabé de Angelis, der Direktor des GSF-Instituts für Experimentelle Genetik (IEG).

    Die ausgewählten Gene werden mit einer weiten Spanne von Leiden in Verbindung gebracht, unter anderem Brustkrebs, Prostatakrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunerkrankungen (Allergien, Neurodermitis), rheumatische Erkrankungen und sogenannte umweltbedingte Erkrankungen wie Morbus Crohn. In den Mausmodellen sind diese Gene mutiert, um die Auswirkungen des entsprechenden Gendefekts zu erforschen. "Durch Mutationen können Gene ausgeschaltet, aber auch überaktiviert werden, sodass sowohl der Ausfall als auch die Überproduktion des Genprodukts untersucht werden können", erklärt Hrabé de Angelis.

    Die Mausmodelle werden den klinischen NGFN-Forschergruppen die die entsprechenden Gene identifizierten für weitere Untersuchungen zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig dient die Deutsche Mausklinik (German Mouse Clinic, GMC), die ebenfalls von Hrabé de Angelis geleitet wird, als zentrale Anlaufstelle für alle Mausmodelle. Hier werden die Mäuse krankheitsübergreifend untersucht und charakterisiert - ein Rundum-check bei dem insgesamt über 240 verschiedene Parameter erfasst werden, vom äußeren Erscheinungsbild über den Stoffwechsel bis zum Verhalten. "Dieses Gesamtkonzept macht den Mehrwert des Projektes aus", betont Hrabé de Angelis, "durch die Mausklinik wird sichergestellt, dass möglichst alle Auswirkungen der Genveränderung erfasst werden". Nach einer gewissen Vorlaufzeit werden die Daten der Mäuse auch in das Europäische Europäische Maus-Mutanten-Archiv (EMMA) eingespeist und sind damit für alle interessierten Wissenschaftler frei verfügbar.

    Zusätzlich ist eine enge Verknüpfung mit dem europäischen EUCOMM-Konsortium geplant, dessen Koordinator Professor Wolfgang Wurst ebenfalls an der GSF angesiedelt ist. Auch EUCOMM widmet sich der Funktionsaufklärung von Krankheitsgenen, "sodass Synergien auf jeden Fall genutzt werden", stellt Hrabé de Angelis sicher.

    Aus Kapazitätsgründen übernehmen drei Biotech-Unternehmen die Herstellung der Mausmodelle: die Artemis Pharmaceuticals GmbH, genOway und Ingenium Pharmaceuticals AG. Die Unternehmen sind führend bei bestimmten Mutations-Technologien und können diese rasch umsetzen - Zeit ist ein wichtiger Faktor, denn die Mäuse sollen den Wissenschaftlern möglichst bald zur Verfügung stehen.

    Für weitere Informationen und Bildmaterial kontaktieren Sie bitte die GSF- Pressestelle:

    GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
    Kommunikation
    Tel: 089/3187-2460
    Fax 089/3187-3324
    E-Mail: oea@gsf.de

    Neuherberg, 31. Mai 2007


    Weitere Informationen:

    http://www.gsf.de/neu/Aktuelles/Presse/2007/hrabe.php


    Bilder

    Professor Martin Hrabé de Angelis
    Professor Martin Hrabé de Angelis
    Foto: Bernd Müller
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

    Professor Martin Hrabé de Angelis


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).