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06.06.2007 11:00

Spatenstich für Biomedizinisches Forschungszentrum

Lisa Arns Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Zusammenführung lebenswissenschaftlicher Disziplinen der Universität Gießen in Forschung und Lehre
    Nach mehrjähriger Planungsphase ist es am 6. Juni 2007 so weit: Mit dem ersten Spatenstich durch den Hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst Udo Corts beginnt um 10 Uhr der Bau des Biomedizinischen Forschungszentrums Seltersberg (BFS) im Aulweg / Ecke Schubertstraße.

    Insgesamt 78,92 Millionen Euro - davon fünf Millionen Euro für die Geräteausstattung - investiert das Land Hessen, um in dem Gebäude künftig sechs Institute aus drei Fachbereichen unterzubringen und mehrere lebenswissenschaftliche Disziplinen an der Universität Gießen in Forschung und Lehre zusammenzuführen. Mit der Fertigstellung des sternförmigen Gebäudes, das vom Berliner Architektenbüro Behles & Jochimsem geplant wird, rechnen die Beteiligten im Frühjahr 2010.

    Das Biomedizinische Forschungszentrum Seltersberg verbindet Forschergruppen der Fachgebiete Medizin, Veterinärmedizin und Biologie, um dem großen Bedarf an modernen Forschungsflächen nachzukommen und die Forschungsaktivitäten der Justus-Liebig-Universität Gießen im Bereich der Biomedizin weiter zu fördern. In dem Neubau sollen die infektiologisch, immunologisch und pharmakologisch ausgerichteten, theoretischen und klinisch-theoretischen Institute sowie die Drittmittel-geförderten klinischen Arbeitsgruppen zusammengeführt werden. Folgende sechs Institute werden künftig im Biomedizinischen Forschungszentrum untergebracht sein: FB11 - Medizin: Institut für Medizinische Mikrobiologie, Institut für Medizinische Virologie, Institut für Pharmakologie, FB10 - Veterinärmedizin: Institut für Virologie, Institut für Pharmakologie und Toxikologie, FB08 - Biologie und Chemie: Institut für Immunologie.

    Die Entscheidung für den Entwurf von Behles & Jochimsen Architekten BDA war im November 2003 nach einem Realisierungswettbewerb gefallen, an dem sich insgesamt 254 Architekturbüros aus sieben Ländern beteiligt hatten. In der zweiten Phase waren noch 31 Entwürfe beteiligt, von denen das Preisgericht unter Vorsitz von Prof. Dr. Matthias Sauerbruch aus Berlin im Juli 2003 zunächst fünf gleichrangige Preisträger auswählte. Letztlich kam es zu einer Stichwahl, an deren Ende sich das Büro Behles & Jochimsen mit seinem ungewöhnlichen "fünffingrigen" Entwurf durchsetzen konnte.

    Der geplante Neubau besteht aus fünf Gebäudeteilen, die über eine Halle verbunden sind. Öffentliche Bereiche und Forschungsbereiche sind voneinander getrennt. 44 Prozent der Gesamtfläche von 12.000 Quadratmetern sind für Labore vorgesehen. Das Erdgeschoss der Gebäudeteile A, B und C gehört mit Seminarräumen und Hörsälen zum öffentlichen Bereich, während die oberen Geschosse und die kompletten Gebäudeteile D und E nicht öffentlich zugängliche Institutsbereiche darstellen. Darin sind neben den Forschungslaboren auch die Büroräume für Professoren, Doktoranden, wissenschaftliche Mitarbeiter und Verwaltung untergebracht. Rund 30 Prozent der Flächen sind Verfügungsflächen wie Labore oder Büros, die nach Bedarf und Leistung vergeben werden.

    Durch die enge räumliche Nachbarschaft zahlreicher, äußerst erfolgreicher Forschergruppen in einem modern ausgestatteten Gebäude sollen die Kommunikationsmöglichkeiten und die gemeinsame Ressourcennutzung optimiert sowie Synergieeffekte geschaffen werden. Traditionell besteht eine enge Kooperation zwischen den beiden medizinischen Fachbereichen und der Biologie in gemeinsamen Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs. Als Zentrum dieser interdisziplinären Kooperationen diente jahrzehntelang das Mehrzweckinstitut (MZI) in der Frankfurter Straße 107, in dem derzeit viele der Forschergruppen, die ins BFS umziehen werden, untergebracht sind. Das MZI ist den Anforderungen moderner Forschungsprojekte aber zum Teil nicht mehr gewachsen.

    Zu den laufenden Forschungsvorhaben, die später im Biomedizinischen Forschungszentrum - teilweise mit Anschlussprojekten - fortgesetzt werden sollen, zählen unter anderem der Sonderforschungsbereich 535 Invasionsmechanismen und Replikationsstrategien von Krankheitserregern, in dem Erreger (Viren, Bakterien, Protozoen und Helminthen) mit molekularen Methoden untersucht werden, sowie das Giessen Research Center in Infectious Diseases im Rahmen des Nationalen Genomforschungsnetzes. Auch der Forschungsschwerpunkt Kardio-Pulmonales System wird mit einem Teil seiner Projekte künftig im BFS eine neue Heimat finden. Diese sind Teil des Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System (EECPS), dessen Förderung der Universität Gießen zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim und der Universität Frankfurt im Jahr 2006 bewilligt wurde.

    Da es sich bei dem geplanten Zentrum um ein sehr aufwändiges Gebäude in einem - wegen der Mischung aus Wohnbebauung, Behörden und Forschungseinrichtungen - städtebaulich komplexen Umfeld handelt, war zunächst eine Machbarkeitsstudie erstellt worden. Sie sollte feststellen, ob das Ergebnis des Architektenwettbewerbs unter den gegebenen Bedingungen realisierbar sei. Danach wurden die Architektur des Bauwerks und die Gestaltung der Außenanlagen in enger Zusammenarbeit mit der Gießener Stadtplanung konkretisiert.

    Ablauf:
    Begrüßung:
    Prof. Dr. Stefan Hormuth, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen
    Ansprache:
    Udo Corts, Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst
    Grußwort:
    Vertreter der Stadt
    Ansprache:
    Jasper Jochimsen, Behles & Jochimsen Architekten BDA
    Ansprache:
    Friedhelm Graulich, Leiter des Hessischen Baumanagements Regionalniederlassung Mitte
    Spatenstich und Imbiss


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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