Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung zum 100. Geburtstag von Astrid Lindgren
"Pippi Langstrumpf in Südafrika.", "Pippi, Karlsson und Ronja digital." oder "Pippi Langstrumpf und Ronja Räubertochter in interkulturellen Kontexten." - das sind drei Titel von Vorträgen, die auf dem Programm der 20. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung vom 7. bis 9. Juni 2007 an der Universität Erfurt stehen. Der hundertjährige Geburtstag Astrid Lindgrens im Jahr 2007 ist für die Veranstalter Anlass, das Werk der schwedischen Autorin in seiner Bedeutung für die Kinder- und Jugendliteratur des 20. und 21. Jahrhunderts zu untersuchen.
"Ohne Zweifel ist dabei von einem weltweiten Erfolg auszugehen, der die Grenzen von Ländern, Kulturen und Kontinenten überschritten hat. Pippi Langstrumpf dürfte inzwischen die weltweit bekannteste Kinderfigur sein. Wichtiger für den interkulturellen Kontext ist aber die Vielfalt der kinderliterarischen Welten Astrid Lindgrens. Der Einfluss der Autorin auf die phantastische Kinderliteratur des 20. Jahrhunderts kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden", so die Erfurter Professorin Dr. Karin Richter, deren Lehrstuhl in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung (Frankfurt/Main) das Symposium ausrichtet.
Die Universität Erfurt ist bereits zum dritten Mal Tagungsort der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung. Während sich die vorausgegangenen Erfurter Tagungen den Themen "Kinderliteratur im Unterricht. Theorien und Modelle zur Kinder- und Jugendliteratur im pädagogisch-didaktischen Kontext" (Richter/Hurrelmann 1998) und "Kinder-Literatur- 'neue' Medien" (Richter/Riemann 2000) zuwandten, steht im Mittelpunkt der diesjährigen Tagung die Wirkung von Astrid Lindgrens Werk auf verschiedene nationale Literaturen.
Die "Internationalität" der Referenten (Deutschland, Finnland, Kroatien, Niederlande, Österreich, Schweiz, Südafrika und Ungarn) verweist auf das Spektrum der wissenschaftlichen Zugänge. Auch das Verhältnis Astrid Lindgrens zu ihren deutschen Verlegern soll in einem Gespräch mit Silke Weitendorf vom Oetinger Verlag Hamburg thematisiert werden. Dieser Aspekt ist insofern bedeutsam, als die Veröffentlichung von "Pippi Langstrumpf" in Deutschland wesentlich zur internationalen Verbreitung des Kinderliteraturklassikers beigetragen hat.
Astrid Lindgrens Werk gibt Anlass zur Spurensuche, zu Überlegungen über das in ihm steckende innovative Potential, zu zahlreichen Fragen nach den Wegen der Grenzüberschreitung wie auch der Voraussetzungen internationaler Wirkung. Nachzugehen ist dabei Lindgrens Einflüssen in der phantastischen wie in der realistischen Kinder- und Jugendliteratur, in Dorf- und Lausbubengeschichten, Märchen, Mädchenbüchern, Abenteuergeschichten wie auch in Erzählungen, in denen die psychische Befindlichkeit der Protagonisten in den Vordergrund rückt. In welcher Tradition steht "Pippi Langstrumpf" und welche Tradition hat sie mittlerweile - vielleicht - begründet? Wo liegen die Möglichkeiten, wo die Grenzen ihres kinderliterarischen Konzepts? In welchem Verhältnis steht es zum kinderliterarischen Umbruch nach 1968 und dessen Vorbereitung? Wie hat sich der Umgang der Kritiker, Pädagogen und Literaturdidaktiker mit dem Werk Lindgrens entwickelt und verändert? Was kann man heute noch mit ihrem Werk anfangen? Fragen denen sich die Teilnehmer der Tagung an drei Tagen intensiv widmen wollen.
http://www.uni-erfurt.de/kinderliteratur/Uni_EF_Startseite.htm
http://gkjf.de/tagungen_2007.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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