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01.06.2007 09:35

VBU-Kooperationspreis für neuartige Ansätze zur Immuntherapie von Krebs

Dr. Christine Dillmann Öffentlichkeitsarbeit
DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

    Auszeichnung für Biotechnologie-Unternehmen CureVac GmbH und Forschungspartner NMI

    Der mit 5.000 Euro dotierte VBU-Kooperationspreis wurde am 31. Mai im Rahmen der European BioPerspectives 2007 in Köln an das junge Biotechnologie-Unternehmen CureVac GmbH in Tübingen und den Forschungskooperationspartner NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut der Universität Tübingen am Standort Reutlingen übergeben. Diese Auszeichnung wurde anlässlich des 10-jährigen Bestehens der VBU Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen erstmals verliehen.

    Die Auszeichnung wurde vom Vorsitzenden der VBU Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen, Dr. Ulrich Berendt, und dem Nordrheinwestfälischen Innovationsminister, Professor Andreas Pinkwart, vorgenommen. Die VBU zeichnet damit eine beispielhaft erfolgreiche Zusammenarbeit von Forschung und Industrie aus, auf deren Grundlage sich neue Möglichkeiten zur Erforschung der Immuntherapie zur Bekämpfung von Krebs eröffnen können.

    Durch die ausgezeichnete, äußerst erfolgreiche Kooperation mit dem NMI Reutlingen konnte sich das vormals kleine biotechnologische Start-up-Unternehmen CureVac, das im Jahre 2000 aus der Universität Tübingen ausgegründet wurde, zum integrierten pharmazeutischen Unternehmen, welches an innovativen Ansätzen forscht und die Produkte für die Forschung produziert, entwickeln.

    CureVac arbeitet seit längerem an einem immuntherapeutischen Ansatz gegen Krebs auf der Basis von messenger RNA (mRNA). Bislang galt langkettige mRNA als das instabilste biologische Molekül überhaupt, welches kaum in größeren Mengen und selbst in Forschungsqualität nur unter erschwerten Umständen produziert werden konnte und somit therapeutisch schwer nutzbar erschien. Durch das Projekt wurde es weltweit erstmals möglich, langkettige RNA (mRNA) in solcher Qualität und Menge zu produzieren, dass diese in der Klinik weitergehend erforscht werden kann.

    Im Gegensatz zu etablierten DNA-Therapie-Entwicklungen ("Gentherapie") bietet RNA eine entscheidend erhöhte Sicherheit und ein umfassenderes Wirkprinzip. Um wirksam zu sein, wurde mRNA von CureVac stabilisiert (RNActive®); so wird die notwendige Zeitspanne gewonnen, um das Immunsystem zu aktivieren, die mRNA bleibt aber noch so instabil, dass sie innerhalb kürzester Zeit vollständig abgebaut wird.

    Um das Therapeutikum der stabilisierten RNA entwickeln und klinisch erforschen zu können, mussten neben einer neuartigen, robusten biotechnologischen GMP-gerechten Produktion von langkettiger mRNA für therapeutische Zwecke auch validierte Analyseverfahren entwickelt werden, für die es aufgrund der Neuartigkeit des Produkts keinerlei konkrete Vorgaben zur Analytik von RNA-basierten Wirkstoffen gab. Die eng verzahnte Entwicklung von Prozess und Analyse waren eine Herausforderung für beide Kooperationspartner, wobei jeder für sich eine solche Aufgabe nicht hätte leisten können. Gefördert wurde dieses sehr innovative Vorhaben durch das Land Baden-Württemberg im Rahmen des Programms "Biotechnologie Baden-Württemberg".

    Beide Kooperationspartner konnten große Vorteile aus der gemeinsamen Forschungsarbeit ziehen und durch die ausgewiesenen Ergebnisse ein Alleinstellungsmerkmal am Markt entwickeln. Aber auch auf die Beschäftigungssituation wirkte sich u. a. diese Kooperation positiv aus: CureVac konnte die Zahl der Beschäftigten von 15 zu Beginn der Kooperation auf momentan 38 Mitarbeiter ausweiten. Mit einer Erhöhung der Nachfrage hinsichtlich weiterer Kooperationen und einer weiteren Ausweitung der Ressourcen ist bei beiden Partnern zu rechnen.

    Der VBU-Kooperationspreis wurde als Auszeichnung gestiftet für herausragende innovative Produkte, Verfahren und Methoden aus dem Bereich der Life Sciences, die in Kooperationsprojekten von Unternehmen (insbesondere KMU) mit wissenschaftlich-technischen Forschungseinrichtungen entwickelt worden sind. Als Bewertungskriterien zählen u.a. Nutzen und Relevanz für das Unternehmen, Umsetzbarkeit des Kooperationsergebnisses und Innovationsgehalt.

    Die VBU Vereinigung deutscher Biotechnologie-Unternehmen wurde 1996 als erste deutsche Biotechnologievereinigung junger Biotechnologieunternehmen unter dem Dach der DECHEMA (Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V., Frankfurt am Main) gegründet.
    Heute gehören ihr mehr als 200 Firmenmitglieder an.
    Zu den zentralen Aufgaben und Zielen der VBU gehören:
    - Förderung der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen
    - Unterstützung der internationalen Aktivitäten der Biotech-Unternehmen
    - Organisation von wissenschaftlichen Veranstaltungen auf höchsten Niveau
    - Unterstützung der Politik bei der Formulierung neuer F&E-Förderprogrammen im Bereich der Life Sciences


    Weitere Informationen:

    http://www.v-b-u.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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