Ab dem kommenden Wintersemester 2000/2001 bietet die Universität Bayreuth einen neuen Diplom-Studiengang "Technomathematik" an. Der neue Studiengang, für den einschließlich der Diplomarbeit neun Semester Regelstudienzeit vorgesehen ist, bietet die Möglichkeit, eine gründliche Ausbildung in Mathematik mit dem Erwerb solider Kenntnisse in Technik und Informatik zu kombinieren.
Neuer Diplomstudiengang zum Wintersemester 2000/2001
50 % Mathematik + 25 % Technik +
25 % Informatik = Technomathematik
Beste Berufsaussichten bei steigender Nachfrage
Bayreuth (UBT). Ab dem kommenden Wintersemester 2000/2001 bietet die Universität Bayreuth einen neuen Diplom-Studiengang "Technomathematik" an. Der neue Studiengang, für den einschließlich der Diplomarbeit neun Semester Regelstudienzeit vorgesehen ist, bietet die Möglichkeit, eine gründliche Ausbildung in Mathematik mit dem Erwerb solider Kenntnisse in Technik und Informatik zu kombinieren.
Die späteren Technomathematiker sollen durch ihre Ausbildung dazu befähigt werden, in Zusammenarbeit mit Ingenieuren und angewandten Naturwissenschaftlern technische Probleme in mathematische Modelle zu übersetzen, diese Probleme zu analysieren, zu ihrer Lösung Algorithmen zu entwickeln oder vorhandene anzupassen. Außerdem sollen sie in der Lage sein, diese Algorithmen unter Berücksichtigung informatischer Methoden auf modernen Höchstleistungsrechnern zu implementieren und schließlich die neuen mathematischen und numerischen Ergebnisse mit Hilfe moderner computergraphischer Methoden technisch zu interpretieren.
Hintergrund der Überlegungen zu diesen neuen Diplom-Studiengang ist die Tatsache, daß Technik in unserer Zeit ohne mathematische Modelle und deren Auswertung mit Hilfe von Computern nicht mehr denkbar ist. Beflügelt durch die gewaltige Leistungssteigerung der Rechenanlagen in den letzten Jahrzehnten ist die Mathematik in immer weitere Bereiche vorgestoßen und hat ungeahnte neue Anwendungsmöglichkeiten erschlossen.
Viele technische Probleme, deren mathematische Behandlung früher als aussichtslos galt, können heutzutage nach mathematischer Beschreibung mit numerischen Methoden auf Rechenanlagen oftmals in Sekundenschnelle gelöst werden. An die Stelle eines realen Modells, mit dessen Hilfe früher Probleme in erster Linie experimentell gelöst wurden, tritt heute immer mehr das mathematische Modell, etwa eine mathematische Gleichung mit einem Algorithmus zu ihrer Lösung. Ein Denkmodell ersetzt ein materielles Modell - dies gerade ist oft von allergrößtem praktischen und ökonomischen Nutzen.
Neue leistungsfähige und ausgefeilte mathematische Methoden erlauben heute, mathematische Aufgabenstellungen zu lösen, denen immer komplexere und realitätsnahe Modelle aus konkreten Anwendungen zugrundeliegen. Man ist heute in der Lage, ganze technische Abläufe durch "numerische Simulation" im Rechner vor der eigentlichen Fertigung zu verstehen, zu beherrschen und zu optimieren. Ziel ist es, teure reale Experimente durch preisgünstigere Computerexperimente teilweise zu ersetzen. Oft können sogar virtuelle Experimente auf dem Rechner durchgeführt werden, die in der Realität so nicht durchführbar sind. Die mathematische Vorausberechnung technischer Prozesse hat eine immense Bedeutung für zahlreiche Schlüsselbereiche der Wirtschaft. Man spricht heute sogar von Mathematik als Schlüsseltechnologie für die Zukunft.
An der Nahtstelle zwischen Mathematik, Informatik und Natur- und Ingenieurwissenschaften hat sich dabei eine junge Disziplin entwickelt, das "Wissenschaftliche Rechnen". Speziell die Verbindung zwischen Technik und Mathematik innerhalb des Wissenschaftlichen Rechnens wird heute gemeinhin als "Technomathematik" bezeichnet.
Die Ausbildung im Diplom-Studiengang Technomathematik besteht aus drei Säulen, wobei Mathematik etwa 50-60 % des Lehrstoffes ausmachen werden, die Informatik und die Technik jeweils ca. 20-25 %.
In gleichem Maße, wie die Bedeutung der Mathematik für die Industrie steigt, wächst auch die Nachfrage nach gut ausgebildeten Spezialisten in diesem Bereich. Im Idealfall sollen sie im Team mit Ingenieuren und Naturwissenschaftlern an der Lösung technischer Probleme arbeiten und deren Sprache beherrschen, moderne mathematische Verfahren anwenden und dem jeweiligen Problem entsprechend modifizieren können, über ein breit angelegtes Grundwissen verfügen, um auch neue mathematische Methoden entwickeln zu können und sie sollen sich aller Hilfen moderner Computer bedienen können.
Die Berufsaussichten für Mathematiker, Wirtschaftsmathematiker und natürlich auch für Technomathematiker in Industrie, Wirtschaft und Dienstleistungsunternehmen sind seit vielen Jahren gut, seit einigen Jahren sogar ausgezeichnet.
Weitere Informationen bei:
Zentrale Studienberatung
Tel. 0921/55-5244 und 5245
Fax 0921/55-5248
e-mail: studienberatung@uni-bayreuth.de
Fachstudienberatung
Prof. Dr. Hans Josef Pesch
Lehrstuhl für Ingenieurmathematik
Tel. 0921/55-7150
Fax 0921/55-7155
e-mail: hans-josef.pesch@uni-bayreuth.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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