Der immense Bedarf an Informatikern in der Industrie hat auch in Thüringen zu einem Mangel an IT-Spezialisten geführt. "Allein in der Region Jena könnte ein kompletter Absolventenjahrgang (30-35 Stu-dierende) des Fachbereiches Elektrotechnik und Informationstechnik der Fachhochschule Jena von Unternehmen eingestellt werden", sagt Professor Karl-Dietrich Morgeneier, Dekan dieses Fachbereiches.
Uwe Scharlock vom Studentensekretariat der Hochschule rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Bewerberzahlen in den Studienschwerpunkten Wirtschaftsinformatik (Fachbereich Betriebswirtschaft), Kommunikation (Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen) und Informationstechnik (Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik) für das Wintersemester 2000/2001.
Neuer Ergänzungsstudiengang "Technische Informatik"
Der Fachbereich ET & IT hat sich auf die Forderungen des Arbeitsmarktes eingestellt. Er bietet neben dem Direktstudium ab dem Wintersemester 2001 in der Praxis tätigen FH-Absolventen der technischen Studiengänge einen dreisemestrigen Masterskurs "Technische Informatik" als Ergänzungsstudium an.
Erfahrungen hat der Fachbereich bereits beim gemeinsamen Masterskurs "System-Design" mit der University of Central England, Birmingham, gesammelt.
An die Industrie appelliert die Fachhochschule, die Anzahl der Lehrstellen in den Elektronik- und Informa-tikberufen zu erweitern, weil ein großer Anteil von Jungfacharbeitern über das Fachabitur den Weg an die Hochschule findet.
Gemeinsam mit der Industrie und der IHK Ostthüringen zu Gera bereitet der Fachbereich ein berufsintegrierendes Studium vor. Technikinteressierte Abiturienten können während einer fünf Jahre dauernden Ausbildung einen Berufsabschluss, z. B. als Informations- oder Kommunikationselektroniker, erwerben und ein Fachhochschulstudium absolvieren.
Eine Ausschreibung für eine Professur "Echtzeitbetriebssysteme + Softwaretechnologie" trägt der verstärkten Nachfrage nach Informatiker-Ausbildung Rechnung.
Wirtschaftsinformatik-Studium an der Fachhochschule Jena - eine
Erfolgsstory
Mit der gerade laufenden Berufung des vierten, im Studienschwerpunkt Wirtschaftsinformatik des Fachbereichs Betriebswirtschaft lehrenden Professors wird der erfolgreiche Aufbau des Wirtschaftsinformatik-Schwerpunktstudiums an der Fachhochschule Jena demnächst seinen vorläufigen Abschluss finden. Die Aufbauphase begann vor mehr als fünf Jahren mit drei eingeschriebenen Studenten und einer besetzten Professur. Heute studieren knapp 60 Studenten im Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik und die jährlichen Zuwachsraten bei den Studentenzahlen liegen bei etwa 100%. Die Jenaer Wirtschaftsinformatik-AbsolventInnen sind in der Bundesrepublik - und auch darüber hinaus - begehrt: Häufig haben sie ihren ersten Anstellungsvertrag bereits weit vor Abschluss ihres Studiums in der Tasche, und sie erzielen beim Start ins Berufsleben schon Spitzeneinkommen - momentan sind dies üblicherweise
75-85 TDM.
Was ist das nun das Erfolgsgeheimnis der Wirtschaftsinformatik-Ausbildung? Geheimnisse gibt es eigent-lich keine, die über die üblichen Erfolgsrezepte der Fachhochschule hinausgehen: Die Professoren besit-zen alle die an Fachhochschulen erforderliche Doppelqualifikation als profilierte Wissenschaftler und als langjährig erfolgreiche Manager in der Wirtschaftspraxis. Die Studenten und Studentinnen sind motiviert und werden mit zeitgemäßen und ständig auf dem aktuellen Stand gehaltenen Studieninhalten ausgebildet.
In der Forschung befasst man sich seit vielen Jahren mit technischen, organisatorischen und didaktischen Fragestellungen des Lernens via Computernetzwerke. Die im Bereich "Net-Learning" - insbesondere auch mit langjähriger und kontinuierlicher Unterstützung der Unternehmen IBM und Lotus erarbeiteten For-schungsergebnisse fließen dabei direkt wieder in die Verbesserung der Lehr- und Lernverfahren am Fachbereich Betriebswirtschaft ein: Während an anderen Hochschulen noch über den Einsatz netz-basierter Selbstlernkonzepte diskutiert wird, konnten die Jenaer Wirtschaftsinformatiker das Internet-Lernen schon seit fünf Jahren ab dem ersten Studiensemester ausprobieren. Besonders spannend war dabei der erstmalige Einsatz eines reinen, nach dem in den USA entwickelten Progressive Mastery Lerning Verfahren modellierten Selbstlernkonzeptes mit etwa 220 Erstsemester-Studenten und -Studentinnen ab Oktober 1999. Den meisten Teilnehmern hat das neue Verfahren Spaß gemacht - und mehr gelernt als sonst wurde auch: Anstatt 50% der Klausurpunkte musste man 90% erreichen - trotzdem sind nur etwa 4,5% der Teilnehmer durch die Prüfung gefallen.
Weitere Informationen:
Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik
Prof. Dr. Karl-Dietrich Morgeneier
Telefon 0 36 41 / 205-700
Fachbereich Betriebswirtschaft
Prof. Dr. Wolfgang Finke
Telefon 0 36 41 / 930 439
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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