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26.05.1997 00:00

Giftstoffe unter dauerhaften Verschluss

Katrin Apenburg Pressestelle
Technische Universität Bergakademie Freiberg

    Forschung und Umwelt

    Giftstoffe unter dauerhaften Verschluß

    Das Verschließen und Abdichten stillgelegter Bergwerke und anderer untertägiger Hohlräume durch Barrierematerialien wirft eine Reihe von Fragen auf. Übliche Baumaterialien wie z. B. Beton entsprechen nicht den Anforderungen, da ihre Langzeitstabilität strittig ist. Sicherer sind Verschlüsse, in denen nur natürliche Materialien zum Einsatz kommen, wie z.B. Tone, Naturstein, Bitumen. Freiberger Wissenschaftler nahmen sich dieser Problematik an und entwickelten neue Verschlußkonzepte, die jetzt großtechnisch erprobt werden sollen. Eine Schlüsselrolle spielen dabei aus speziellen Tonen (Bentonite) gefertigte Produkte. Diese werden im Unterschied zur traditionellen Bauweise trocken eingebaut. Sie weisen u.a. einen Selbstabdichtungseffekt auf, der sich mit zunehmender Belastung und Standzeit verbessert. Denkansatz war das Material Ton, das im Laufe vieler Jahrmillionen die Insel Helgoland vor der Zerstörung bewahrte. Diese Insel steht auf einem Salzstock, über dem sich Salzton abgelagert hat. Dieser Salzton schützt den Salzstock vor den Angriffen des Meerwassers und verhindert seine Auflösung. Die Existenz der Insel Helgoland ist eines der vielen anschaulichen Beispiele für das dauerhafte Abdichtverhalten der natürlichen Tone. Dieses Wissen machten sich die Freiberger zunutze und untersuchten Möglichkeiten, um dieses Naturprodukt zur langzeitsicheren Abdichtung von Deponien einzusetzen. So werden beispielsweise chemisch-toxische Abfälle im Bergwerk abgelagert. Wenn das Aufnahmevolumen erschöpft ist, muß in der Nachbetriebsphase die endgültige Verwahrung vorgenommen werden, um die Umwelt sicher vor den eingelagerten Schadstoffen zu schützen. Hier soll das Naturprodukt Bentonit zum Einsatz kommen. Die Vorteile dieser Bentonitprodukte liegen auf der Hand: Umweltfreundliches Naturprodukt, Selbstabdichtungseffekt auch bei belasteten Grundwässern oder Salzlaugen, kostengünstige und problemlose Anpassung an die Geometrie der abzudichtenden Hohlräume. Mit der Natur als Vorbild wurden in Freiberg umweltgerechte Verschlußsysteme entwickelt.

    Kontaktadresse: TU Bergakademie Freiberg Institut für Bergbau Prof. Dr. Peter Sitz Agricolastraße 1 09596 Freiberg Tel.: 03731/392801 Fax: 03731/393581


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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