idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.06.2007 15:25

Ein "Humboldtianer" kehrt zurück nach Gießen

Christel Lauterbach Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung für Dr. Istvan Vadasz

    Nach einem zweijährigen Forschungsaufenthalt in den USA kehrt der junge ungarische Nachwuchswissenschaftler Dr. Istvan Vadasz mit seiner Frau nach Gießen zurück. Ausgezeichnet mit einem Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung forscht er seit dem 1. Juni 2007 am Lungenzentrum Gießen (University of Giessen Lung Center, UGLC) an der Justus-Liebig-Universität. Seit 1953 hat die gemeinnützige Stiftung der Bundesrepublik Deutschland über 20.000 ausländische SpitzenwissenschaftlerInnen aus rund 130 Ländern gefördert und ihnen ein Forschungsvorhaben in Deutschland ermöglicht.

    Humboldt-Forschungsstipendien und Forschungspreise genießen weltweit hohes Ansehen. Sie werden im internationalen Wettbewerb für alle Disziplinen ausgeschrieben. Wichtigste Grundlage für die Auswahl sind die bisherigen Veröffentlichungen sowie die Qualität und Durchführbarkeit des Forschungsvorhabens. Der erfolgreiche 29-jährige Mediziner Dr. Istvan Vadasz erfüllt diese Anforderungen: "Jetzt werde ich allerdings ohne meine Frau forschen müssen", meint er und lacht. In Chicago, an der Feinberg School of Medicine, hatte sie ihn im Labor unterstützt. Nun will die Soziologin sich an der Justus-Liebig-Universität um ihre eigene Promotion kümmern. Auch das ist das Besondere an einem Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung: Aus den kleinen Familien der einzelnen Forscher, der "Humboldtianer", entstehen bleibende wissenschaftliche und kulturelle Verbindungen von und nach Deutschland. Die gesamte "Humboldt-Familie" umfasst ein weltweites Netzwerk aus den Gastgebern der Wissenschaftler, den Gästen und deren Familien.

    Erfolg für die erste Generation von "selbst gezogenen" Nachwuchswissenschaftlern

    Dass Wissenschaft von genau diesem intensiven Austausch lebt weiß auch Prof. Dr. Werner Seeger, der Dr. Vadasz als Gastgeber betreut. "Unser Konzept funktioniert: Die erste Generation von Nachwuchswissenschaftlern, die wir selbst "gezogen" haben, kehrt zurück, um jetzt an unserem Zentrum hoch qualifizierte Lungenforschung zu betreiben", so der Leiter des Lungenzentrums Gießen. Erst 2002 war der junge Ungar nach Gießen gekommen und sofort in das neu gegründete Graduiertenprogramm "Molecular Biology and Medicine of the Lung" (MBML, Koordinator Dr. Oliver Eickelberg) eingetreten. Heute erhalten hier fast 60 internationale Studierende der Naturwissenschaften, Medizin und Tiermedizin über drei Jahre lang eine - in dieser Form einzigartige - Zusatzausbildung für Lungenmedizin.

    Translationale Erforschung der Auswirkungen von Kohlendioxid in der Lunge

    Nach einem intensiven Deutschkurs in den letzten drei Monaten wird sich der junge Wissenschaftler in den kommenden zwölf Monaten ganz seiner Forschung widmen. Zusammen mit zwei Doktoranden will er die Auswirkungen von Kohlenstoffdioxid (CO2) auf die Membranen der feinen Lungenbläschen (Alveolen) untersuchen. Wandständige Enzyme sorgen dafür, dass der Gasaustausch nicht durch Ansammlung von Flüssigkeiten behindert wird. Die Forscher wollen herausfinden, inwiefern der Gehalt von CO2 die Aktivität dieser Enzyme und damit den Gasaustausch beeinflusst. CO2 entsteht im Körper als Nebenprodukt des Zellstoffwechsels. Das Gas wird über den Atem abgegeben. Bei Patienten mit schweren akuten oder chronischen Lungenerkrankungen, wie z.B. bei Asthma oder COPD (chronisch-obstruktiver Bronchitis), ist die Abgabe verzögert. Die Auswirkungen des Anstiegs des CO2-Gehaltes in der Lunge (Hyperkapnie) sind jedoch weitgehend unbekannt. "Dieses Forschungsprojekt könnte nicht nur molekulare Mechanismen aufdecken, sondern auch direkte Auswirkungen auf die Behandlung von Patienten haben, die beatmet werden müssen", erklärt Dr. Vadasz die Bedeutung seiner Arbeiten - und bleibt damit der translationalen Ausrichtung des Lungenzentrums treu: Patienten sollen sobald wie möglich von der Forschung profitieren.

    Kontakt:

    Dr. Christiane Eickelberg
    University of Giessen Lung Center (UGLC)
    Klinikstraße 36, 35392 Gießen,
    Telefon: 0641 4808774, Fax: 0641 4808799
    E-Mail: christiane.eickelberg@uglc.de


    Bilder

    Dr. Istvan Vadasz, Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung
    Dr. Istvan Vadasz, Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Dr. Istvan Vadasz, Stipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).