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25.05.2000 13:41

30 Jahre Nierentransplantationenin Berlin-Steglitz

Dipl.Pol. Justin Westhoff UKBF-Pressestelle / MWM-Vermittlung
Universitätsklinikum Benjamin Franklin

    Tag der Organspende am 3. Juni
    Mediendienst Nr. 77 vom 25.5.00

    Am 3. Juni 1970 wurde im damaligen Klinikum Steglitz der FU Berlin, dem heutigen Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) die erste Nierenverpflanzung vorgenommen.
    Das 30jährige Jubiläum fällt mit dem bundesweiten Tag der Organspende zusammen.
    Grund genug für Prof. Dr. Gerd OFFERMANN, Leiter des Transplantationszentrums Berlin-Steglitz, sich "eine Intensivierung der Organspenden in der Region Berlin-Brandenburg zu wünschen, um die langen Wartelisten endlich abbauen zu können".
    Aus Anlass der beiden Ereignisse hat das Zentrum am UKBF eine umfassende Dokumentation herausgegeben.*

    Nierentransplantationen waren 1970 keineswegs so selbstverständlich wie heute, selbst die Dialysebehandlung bei chronisch Nierenkranken steckte noch in den Kinderschuhen. So war es zunächst ein kühnes Unterfangen, als sich Urologen, Chirurgen und besonders mit der Nephrologie befasste Internisten zusammentaten und ein Steglitzer Transplantationsprogramm entwarfen. Die Idee kam nicht ganz von ungefähr. Schon Mitte der sechziger Jahre hatten die Urologen Brosig und Nagel in Berlin Verwandtentransplantationen von Nieren vorgenommen - die ersten in Deutschland. Die Brosig'sche Klinik war dann mit in das 1969 neu eröffnete Steglitzer Universitätsklinikum umgezogen. Inzwischen war auch die Bedeutung des HLA-Systems für die Organtransplantation entdeckt worden und hatte zur Gründung der Eurotransplant Foundation in den Niederlanden geführt. Neu an dem Steglitzer Programm war die Absicht, Transplantationen von vornherein nur in Zusammenarbeit mit Eurotransplant vorzunehmen.
    Eine Besonderheit dieses Programms war von Anfang an die ausgeprägte interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kliniken und Einrichtungen des Hauses. Heute gibt es kaum einen Bereich des UKBF, der nicht mit Vorbereitung, Transplantation und Nachbetreuung der Patienten zu tun hat.
    Die Transplantationszahlen in den siebziger Jahren lagen noch sehr niedrig, in den ersten zehn Jahren wurden ganze 144 Transplantationen durchgeführt. Ab 1978 erhielt das Steglitzer Programm organisatorische Hilfe durch die Zusammenarbeit mit dem Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation, mit dessen Unterstützung ein Transplantationsbüro zum Aufbau einer Warteliste und für die Kontakte mit Eurotransplant eingerichtet wurde. Ein weiterer entscheidender Schritt war die Beschäftigung eines Transplantationskoordinators ab 1983. Dadurch nahm die Zahl der Organspenden und damit die Zahl der Transplantationen erheblich zu und erreichte im Jahr 1989 mit 107 Nierentransplantationen den höchsten Stand. Dank der sehr guten Unterstützung durch die Intensivstationen der Stadt bei der Organspende war in Berlin Ende der achtziger Jahre eine nahezu bedarfsdeckende Nierentransplantation möglich. Vorwiegend Probleme in der Organspende in der ganzen Bundesrepublik haben die Transplantationsfrequenz seitdem auf 70 Eingriffe pro Jahr zurückgehen lassen. Allerdings werden in Berlin inzwischen Nieren in drei Kliniken transplantiert, die sich zu einem Verbund zur Versorgung der sechs Millionen Einwohner Berlins und Brandenburgs zusammengeschlossen haben.
    In Steglitz wurden inzwischen über 1500 Nieren transplantiert, der jüngste Patient war zwei und der älteste 75 Jahre alt. Solche Aktivitäten machen auch eine entsprechende Nachbetreuung der Patienten nötig. Ab Mitte der achtziger Jahre wurde eine eigene Transplantations-Ambulanz in der Medizinischen Poliklinik des UKBF eingerichtet, die durchschnittlich 600 transplantierte Patienten betreut. Die Nephrologie im UKBF bildet zudem Ärzte im Rahmen der fachspezifischen Weiterbildung auf dem Gebiet der Nierentransplantation aus.

    * Die Pressemappe mit einem ausführlichen Text, einer Informationsbroschüre über Organspende mit Spenderausweisen sowie dem Flyer der Streetworker für Organspende kann angefordert werden beim:
    Transplantationszentrum Berlin-Steglitz
    UKBF
    Frau Erika Müller
    Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin
    Tel.: (030) 8445-2379 oder 792 1031
    Fax: (030) 834 75 91
    E-Mail: transplantation@medizin.fu-berlin.de
    Weitere Informationen auch im Internet:
    www.medizin.fu-berlin.de/transplantation

    Bitte vormerken:
    Vom 10. bis 16. September findet die DEUTSCHE NIERENWOCHE statt.
    Für Berlin sind zahlreiche interessante Aktivitäten geplant.
    Weitere Informationen folgen.


    Weitere Informationen:

    http://www.medizin.fu-berlin.de/transplantation


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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