Was seine Vorlesungsmanuskripte verraten: ein Vortrag aus literaturwissenschaftlicher Sicht am 13. Juni 2007 im Neuen Rathaus Hannover
"Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?" - Diese Frage brachte Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) in einer seiner von ihm ironisch als "Sudelbücher" genannten Aufzeichnungen zu Papier. In diesen ab 1764 geführten Schreibheften finden sich unzählige Gedankensplitter: spontane Ideen, Lektürekommentare, naturwissenschaftliche Erkenntnisse, oftmals so geistreich formuliert, dass sie ihn nach seinem Tode weithin berühmt gemacht haben.
Doch Lichtenberg ist weit mehr als ein Sprachkünstler und "Professor philosophiae". Um ihn richtig zu verstehen, muss man sich vergegenwärtigen, dass er eigentlich Naturgelehrter und erster Professor für Experimentalphysik war. Daher beginnt die Göttinger Akademie der Wissenschaften erstmals, seine Vorlesungsmanuskripte zu edieren. Denn auch als Lehrender war Lichtenberg eine Ausnahmeerscheinung: Trockene Vorlesungen im Stil der Zeit waren nicht seine Sache; er würzte seine Ausführungen an der Göttinger Universität mit praktischen Vorführungen - und ließ durchaus einmal Seifenblasen oder Drachen durch den Hörsaal fliegen, um ein physikalisches Phänomen wie Gewitterelektrizität zu veranschaulichen.
Der Literaturwissenschaftler und Lichtenberg-Experte Prof. Dr. Ulrich Joost von der Technischen Universität Darmstadt macht die Vielseitigkeit des großen Denkers zum Gegenstand eines Vortrages am 13. Juni 2007 um 18 Uhr im Neuen Rathaus Hannover (Trammplatz 2, 30150 Hannover). Unter dem Titel "'Man muss etwas Neues machen, um etwas Neues zu sehen' - der Experimentalphysiker Georg Christoph Lichtenberg und die Edition seines naturwissenschaftlichen Nachlasses" will er Brücken zwischen jenen nur scheinbar divergierenden Positionen des experimentellen Physikers und sprachgewandten Aphorismen-Dichters schlagen.
Die Veranstaltung wird von der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen in Kooperation mit der VolkswagenStiftung und der Stadt Hannover anlässlich des Jahres der Geisteswissenschaften 2007 ausgerichtet und ist öffentlich. Interessierte Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen; bitte kontaktieren Sie bei Interesse Ulla Deppe (udeppe@gwdg.de).
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Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/service/presse.html?datum=20070605
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Mathematik, Philosophie / Ethik, Physik / Astronomie, Religion, Sprache / Literatur
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Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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