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25.05.2000 14:30

Die Lage auf dem deutschen Stahlmarkt: Auf Sicht stehen die Zeichen gut

Joachim Schmidt Kommunikation
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e.V.

    Die deutsche Stahlindustrie hat ihren Absatzeinbruch von 1999 - Folge der Krise in Südostasien, Lateinamerika und Rußland - überwunden. Seit Mitte 1999 läuft die Stahlkonjunktur wieder auf höheren Touren, und eine weiter anziehende Inlandsnachfrage sowie steigende Exporte werden den Aufschwung der Stahlproduktion in diesem Jahr weiter stützen. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres lagen die Auftragseingänge bei den Stahlwerken um 23 vH über denen des Vorjahres, und die Erzeugung ist um 20 vH auf 7,4 Mill. t Rohstahl geklettert. Auch wenn sich die Steigerungsraten in den kommenden Monaten als Folge des Basiseffekts verringern, erwarten wir für 2000 eine Rohstahlerzeugung von 44,6 Mill. t - 6 vH mehr als 1999 - und für 2001 von rund 45,6 Mill. t (2,5 vH). Deren Aufteilung auf die Standorte in West- und Ostdeutschland wird sich nur wenig ändern: Die Rohstahlerzeugung Ostdeutschlands wird in diesem Jahr um 4 vH auf knapp 6,2 Mill. t, 2001 nur leicht (2 vH) auf fast 6,3 Mill. t steigen, die Westdeutschlands um fast 6,5 vH auf 38,4 Mill. t und 2001 um knapp 2,5 vH auf 39,3 Mill. t.
    Der Produktionsaufschwung einerseits, weitere Rationalisierungen andererseits werden sich in ihren Beschäftigungswirkungen weitgehend kompensieren; die Schwankungen dürften im Rahmen der üblichen Arbeitszeitvariationen (Altersteilzeit, Zeitkonten) und Entlohnungssysteme abzufedern sein. Auch von der "Steuerreform 2000" dürften auf kurze Sicht nur vergleichsweise schwache Beschäftigungsimpulse ausgehen, wenngleich die Stahlindustrie sowohl von der Senkung der Lohnnebenkosten im Zuge der Fortsetzung der ökologischen Steuerreform als auch von der Unternehmenssteuerreform profitiert. Die Grundtendenz der Beschäftigung wird vielmehr von den im Rahmen der Fusionen gefaßten Abbauprogrammen bestimmt. Sozialpläne und die technologiebedingten neuen Beschäftigungsmöglichkeiten in den verschiedenen Anwendungsbereichen werden das von dort vorgegebene Abbautempo allerdings verringern. In der Stahlindustrie in Westdeutschland werden 2000 im Jahresdurchschnitt noch 92 900 Arbeiter und Angestellte tätig sein, 2001 noch 90 400, verglichen mit 95 500 im Jahr 1999 und 179 800 im Jahr 1989. In Ostdeutschland dürfte sich das Beschäftigungsniveau von 9 300 nur wenig verändern. Insgesamt wird sich die Belegschaft der Stahlindustrie in Deutschland von 104 800 über 102 200 in laufenden Jahr auf 99 700 im Jahr 2001 verringern - 1989 waren es noch rund 260 000 gewesen.
    (aus: RWI-Konjunkturbrief 1/2000)
    Ihre Ansprechpartner zu dieser Veröffentlichung: Klaus Löbbe, Tel.: -280
    Hans-Karl Starke, Tel.: -265
    Joachim Schmidt (Pressestelle), Tel.: -292


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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