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09.09.1996 00:00

Wohin zeigt die Kompassnadel ?

Dipl.Met. Franz Ossing Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
GeoForschungsZentrum Potsdam

    Wohin zeigt die Kompassnadel?

    Forscher aus aller Welt untersuchen in Niemegk/Brandenburg das Erdmagnetfeld

    GFZ-Potsdam: Rund hundert Wissenschaftler aller Kontinente treffen sich in der Woche vom 08. bis zum 15. September am Geomagnetischen Observatorium des GeoForschungsZentrums (GFZ) in Niemegk. Ziel des Arbeitstreffens ist neben wissenschaftlichen Diskussionen die Entwicklung von neuen Messinstrumenten und -methoden sowie der Vergleich der Genauigkeit der Geraete unter verschiedenen Umgebungsbedingungen. Der Erfahrungsaustausch findet an historischer Staette statt: bereits 1890 wurde das Magnetische Observatorium auf dem Potsdamer Telegrafenberg gegruendet. 1930 zog das Observatorium nach Niemegk um, da durch elektrischen Treidelbetrieb auf dem Teltowkanal, die Elektrifizierung der Potsdamer Strassenbahn und durch die S-Bahn die Messungen des natuerlichen Magnetfeldes der Erde zu stark gestoert wurden. Festzuhalten bleibt: das geomagnetische Observatorium des GFZ kann auf eine ueber 100 Jahre zurueckreichende, kontinuierliche Messreihe verweisen.

    Was sich zunaechst wie ein rein technisches Thema anhoert, wird bei genauerer Betrachtung zur komplexen Wissenschaft mit Auswirkungen im Alltagsleben. Das Magnetfeld unseres Planeten aendert sich staendig; in Deutschland beispielsweise wandern die Feldlinien zwischen 10 und 30 Kilometer pro Jahr westwaerts. Die staendige UEberwachung des Magnetfeldes ist daher fuer die seit Jahrhunderten und auch heute noch gebraeuchliche Navigation mittels Kompass notwendig. Ein weiteres Anwendungsgebiet von Magnetfeldmessungen ist die Suche nach Rohstoffen wie beispielsweise Erzlagerstaetten. Beruecksichtigt man weiterhin, dass durch das Magnetfeld unseres Planeten das Leben auf Erde vor der harten Strahlung aus dem Weltraum geschuetzt wird und dass sich im Magnetfeld die tief im Erdkern ablaufenden Prozesse widerspiegeln, versteht man, warum die Geoforscher dem Magnetfeld der Erde soviel Gewicht beimessen. Je genauer das Magnetfeld vermessen werden kann, desto exakter lassen sich auch seine AEnderungen bestimmen. Rund 120 Observatorien fuer Geo- Magnetismus auf der ganzen Welt widmen sich dieser Aufgabe.

    Das Treffen in Niemegk ist der nunmehr 7. Workshop der Internationalen Assoziation fuer Geomagnetismus und Aeronomie (IAGA), in der sich diese Observatorien zusammengeschlossen haben. Arbeitsschwerpunkte der Wissenschaftler in dieser Woche sind: Test, Kalibration und Vergleich verschiedener Magnetometer, Vergleich der Messungen der einzelnen Observatorien und Erfahrungsaustausch ueber Probleme des Messbetriebes der Observatorien. Der praktischen Arbeit mit Geraeten wird dabei viel Platz eingeraeumt.

    Fuer das GFZ hat das Treffen der IAGA-Forscher auch deshalb grosse Bedeutung, weil mit dem neuen Satellitenprojekt CHAMP des GeoForschungsZentrums auch die Messung des Magnetfeldes aus dem Weltraum geplant ist. Das Treffen in Niemegk bietet die gute Gelegenheit, die Zusammenarbeit von Bodenbeobachtungen und Satellitenmessungen abzustimmen.

    GEOFORSCHUNGSZENTRUM POTSDAM (GFZ)

    Nachdruck, auch auszugsweise, frei.

    Belegexemplar erbeten an: GeoForschungsZentrum, Oeffentlichkeitsarbeit, Telegrafenberg A17, D- 14473 Potsdam, Telefon 0331 - 288 - 1040, Fax: 0331 - 288 - 1044, e-mail: ossing@gfz-potsdam.de

    Ansprechpartner: Franz J. Ossing


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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