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11.06.2007 11:10

Herrschaftspraktiken der Habsburger

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Reihe der "Kolonialgeschichten" wird am 13. Juni fortgesetzt

    Am 13. Juni 2007 wird sich Dr. Anna Veronika Wendland im Rahmen der vom Historischen Seminar organisierten Vortragsreihe "Kolonialgeschichten" mit einer Region beschäftigen, die erst in jüngster Zeit verstärkt in den Focus kolonialgeschichtlicher Fragestellungen gerückt ist. In ihrem Vortrag "Imperiale, koloniale, postkoloniale Blicke auf die Peripherien des Habsburgerreiches" wird sie die Frage stellen, inwieweit der Forschungsansatz der Postcolonial Studies hilfreich für die Beschreibung von Herrschaftspraktiken und -diskursen in Mittel- und Osteuropa sein kann.

    Die Habsburgermonarchie war kein Kolonialstaat: Ihre Machtposition basierte nicht auf der ökonomischen Ausbeutung und kulturellen Durchdringung von Überseegebieten. Gleichwohl sind insbesondere an der nord- und südöstlichen Peripherie Österreich-Ungarns (Bosnien-Herzegovina, Galizien, Bukowina) Herrschaftspraktiken, Interaktionen zwischen Machthabern und Beherrschten sowie Identitätskonstrukte marginalisierter Gruppen nachweisbar, welche denen in Kolonialgebieten ähneln. Darüber hinaus verspricht das Instrumentarium der Postcolonial Studies neue Forschungsperspektiven auf Österreich-Ungarn "als Vielvölkerreich", so auf die oft verklärte "kakanische" transnational-imperiale Elitenkultur, die kulturellen Identitäten im "Dazwischen", den "Mikrokolonialismus" lokaler Herrschaftsausübung durch indigene Eliten, aber auch die Hintergründe österreichisch-ungarischer Kriegsverbrechen im Ersten Weltkrieg.

    Dr. Anna Veronika Wendland ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der LMU München. Sie arbeitet zur Geschichte der Ukraine und Polens vom 18. bis 20. Jahrhundert sowie zur Regional- und Städtegeschichte Ostmitteleuropas.

    Der Vortrag findet am Mittwoch, dem 13. Juni, um 18 Uhr in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge an der Stadtmünze statt. Zuhörende und Mitdiskutierende sind herzlich eingeladen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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