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30.05.2000 12:23

Teilnehmer/innen für Studie zu chronischem Stress und Alter gesucht

Heidi Neyses Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    "Chronischer Stress und Alter: Auswirkungen auf hormonelle, matabolische, physiologische und psychologische Regulationsmechanismen" ist Thema einer Studie im Forschungszentrum für Psychobiologie und Psychosomatik der Universität, die in ei-nem Zeitraum von drei Jahren in drei Untersuchungsabschnitten erarbeitet wird. Personen, die an dieser Studie teilnehmen möchten, können sich unter der Telefonnummer (06 51) 9 75 04-32 mit Mitarbeitern von Professor Pirke in Verbindung setzen. Dort erhalten sie weitere Informationen zur Studie selbst und über Teilnahmekriterien wie etwa das Alter über 60 Jahre.

    Wie stressresistent sind alte Menschen?

    Nach einem arbeitssamen und oft auch "stressigem" Leben stellen sich viele Menschen den Ruhestand eher ruhig und gemütlich vor. Die meisten Menschen nehmen sich für diesen Lebensabschnitt vor, angenehme Dinge, die im Alltag leider oft etwas zu kurz kamen, dann ausgiebiger zu betreiben. Bei dem einen Menschen kann dies das Hobby sein, bei dem anderen Menschen ist es vielleicht mehr der familiäre Bereich, für den man sich dann mehr Zeit nehmen möchte.

    Erstaunlich ist, dass sich bei näherem Hinsehen das Alter durchaus nicht nur als sorgen- und stressfreie Zeit entpuppt. Es gibt eine ganze Palette an Ereignissen und damit verbundenen Problemen, die geradezu typischerweise im Alter auftreten und dem ein oder anderen das Leben ganz schön schwer machen können. Der Fachmann spricht dann von Stress bzw. unter Umständen auch von chronischem Stress.

    Die Auslöser können sehr vielfältig sein: Ist der Abschied vom Berufsleben für den einen erholsam, so kann er durchaus für eine andere Person sehr belastend sein und Folgeprobleme (zum Beispiel Einsamkeit) mit sich bringen.
    Ein anderes häufig genanntes Problem von älteren Menschen sind die Sorgen um die eigenen Kinder und deren Familien. Oft kann man noch nicht einmal eingreifen oder helfen und muss mitverfolgen, wie Dinge einen ungünstigen Verlauf nehmen. Viel Grübeln kann hier seelisch sehr belasten.
    Auch können gesundheitliche Probleme im Alter verstärkt auftreten. Chronische Erkran-kungen erschweren den Alltag zum Teil beträchtlich und rufen unter Umständen Folgebeschwerden hervor. Der Verlust vom Partner, einem Angehörigen oder einem Freund ist immer eine belastende Erfahrung und wird oft nicht ausreichend verarbeitet, so dass auch hier chronische Belastungen für den betroffenen Menschen entstehen.

    Das Forschungszentrum für Psychobiologie und Psychosomatik hat in einer kürzlich von Dr. Stefan Wüst und Dr. Peter Schulz durchgeführten Untersuchung herausgefunden, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von Stress bei älteren Menschen sehr viel schwerwiegender sind als bei jüngeren Menschen. So entwickeln Menschen im höheren Lebensalter bei Belastungen und Sorgen besonders rasch Schlafstörungen, die dann wiederum das Wohlbefinden beeinträchtigen. Daran scheinen Veränderungen von Stresshormonen teilzuhaben.
    Diese Ergebnisse zeigen, dass sich Stress im Alter negativer auszuwirken scheint. Dies liegt allerdings nicht an einer höheren Stressanfälligkeit älterer Menschen, denn die Studie belegt auch, dass sich die Empfindlichkeit für Stress zwischen Jung und Alt nicht unterscheidet. Vielmehr ist zu vermuten, dass veränderte Hormonreaktionen im Alter eher eine Rolle spielen. Normalerweise erholt sich der Organismus nach einem stressauslösenden Ereignis recht schnell. Dabei helfen Hormone, die auf das Gehirn und Körperorgane einwirken. Im Alter kann sich diese Hormonreaktion verändern, so dass in Folge von Stress psychische (depressive Verstimmung, Schlafstörungen oder Erschöpfung) und körperliche Beschwerden (besonders Schmerzstörungen) entstehen.
    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert diese Studie.

    PRESSEMITTEILUNG
    UNIVERSITÄT TRIER
    Herausgegeben von der Pressestelle
    Leitung: Heidi Neyses
    54286 Trier
    Telefon: 06 51/2 01-42 39
    Fax: 06 51/2 01-42 47

    97/2000 30. Mai 2000


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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