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30.05.2000 14:29

Expo 2000/Global Dialogue:»Die Fabrik der Zukunft« - Reale Maschinen virtuell am PC steuern

Dipl.-Theol. Jörg Walz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

    Räumlich verteilte Produktionen sind heute schon Realität. Ein Simulations-, Steuerungs- und Überwachungswerkzeug für die Zukunft zeigt das Fraunhofer IPA vom 11. bis 13. Juli auf der Expo 2000.

    Wie sieht die Zukunft der Technik aus? Diese Frage diskutieren internationale Wissenschaftler und Politiker auf dem Global Dialogue (11. - 13. Juli) während der EXPO 2000 in Hannover. Unter dem Motto »Meeting the Future« der zugehörigen Ausstellung »Go Basic«, präsentiert das Fraunhofer IPA ein Konzept für einen »Arbeitsplatz der Zukunft«. Es entstand vor dem Hintergrund, dass Unternehmen zunehmend global, d. h. räumlich verteilt, produzieren und ihre bestehenden Produktionsstrukturen wirtschaftlich und ohne Turbulenzen an die wechselnden Marktanforderungen anpassen müssen. Am Beispiel einer Fertigung von Aluminiumschildern zeigt der »Arbeitsplatz der Zukunft«, wie solche verteilten Produktionsstrukturen aussehen können: Der Leitstand mit der Dateneingabe zur Steuerung steht in Hannover, gefertigt wird auf einer Maschine in Ludwigsburg bei Stuttgart.

    Am zentralen Steuerelement, einem Touchscreen, können Global-Dialogue-Besucher in Hannover aus zwei Szenarien auswählen, um ihren Auftrag zu konfigurieren. Einerseits haben sie die Möglichkeit, ihr Schild herzustellen, indem sie graphische Elemente - etwa Symbole für Bohrungen, Buchstaben u. ä. - auf dem virtuellen Werkstück platzieren. Technisch interessierte Besucher können im zweiten Szenario den Fertigungsprozess auch mit Parametern wie Vorschub oder Drehzahl verändern und damit die Faktoren Qualität, Kosten und Fertigungszeit direkt beeinflussen. Dafür haben sie Zugriff auf die Steuerungsebene der Maschine. Nach Freigabe des Auftrags durch den Besucher, gehen die Daten aus Hannover nach Ludwigsburg, zur Firma Hüller Hille. Dort steht ein Bearbeitungszentrum des Typs Specht 500, das den in Hannover konfigurierten Auftrag mit unterschiedlichen Fertigungsverfahren abarbeitet, die Schilder entsprechend bohrt oder fräst. Alle notwendigen Informationen zur Überwachung des Fertigungsprozesses sind auf drei grossen Rückprojektionsflächen dargestellt. Zu sehen sind ein Live-Bild der Maschine in Ludwigsburg, die Maschinendaten wie Drehzahl, Kräfte oder Vorschub und ein virtuelles Modell des Bearbeitungszentrums. Die fertigen Werkstücke bekommen die Besucher später zugeschickt.

    Diese integrierte Plattform zur Steuerung, Highend-Visualisierung und Überwachung ermöglicht es, Maschinendiagnosen, Programmumstellungen oder Prozessoptimierungen ohne großen Zeitverlust durchzuführen. Die Planungssicherheit in der Produktion erhöht sich. Mit der detailgetreuen Nachbildung der Produktionsstrukturen im Rechnersystem lassen sich sämtliche Maßnahmen in der realen Produktion virtuell auf ihre Auswirkungen hin untersuchen und optimieren, bevor sie tatsächlich umgesetzt werden. Besonders wichtig ist dies beispielsweise bei einem Produktwechsel, der immer auch eine Umstellung der Produktionsstrukturen mit sich bringt. Weit im Voraus virtuell am PC durchgeführt, reduzieren sich die damit verbundenen Probleme und Risiken für das Unternehmen erheblich. Fernzugriff und virtuelles Anlagenmanagement lassen sich auch für einen verbesserten Service durch den Anlagenhersteller nutzen. In Abstimmung mit dem Anwender kann er zu jeder Zeit Informationen über den aktuellen Status der Anlage erhalten oder Maschinenmodifikationen durchführen - unabhängig davon, an welchem Ort der Welt sie sich befindet. Auch Personalschulungen sind am virtuellen Modell möglich.

    Hannover: »Global Dialogue« auf der EXPO 2000 im TCM, Ausstellungsbereich im Erdgeschoss, Stand 10

    Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
    Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA
    Dr.-Ing. Bernhard Klumpp
    Telefon: 0711/970-1581, Telefax: 0711/970-1005, E-Mail: buk@ipa.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Maschinenbau, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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