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13.06.2007 16:02

Ausweis für Exzellenz: DFG bewilligt 4. Förderperiode des Bayreuther SFB 481

Jürgen Abel M. A. Pressestelle
Universität Bayreuth

    Als "Ausweis an Exzellenz" und zumindest in Deutschland als ein Alleinstellungsmerkmal haben Mitglieder der Hochschulleitung der Universität Bayreuth und der Sprecher des Bayreuther Sonderforschungsbereichs 481 (Komplexe Makromolekül- und Hybridsysteme in inneren und äußeren Feldern) die Weiterführung dieser fachübergreifenden Forschungskooperation durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) für weitere und abschließende drei Jahre gewertet.

    Bayreuth (UBT). Als "Ausweis an Exzellenz" und zumindest in Deutschland als ein Alleinstellungsmerkmal haben Mitglieder der Hochschulleitung der Universität Bayreuth und der Sprecher des Bayreuther Sonderforschungsbereichs 481 (Komplexe Makromolekül- und Hybridsysteme in inneren und äußeren Feldern) die Weiterführung dieser fachübergreifenden Forschungskooperation durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) für weitere und abschließende drei Jahre gewertet.
    Der für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs zuständige Vizepräsident Professor Dr. Ortwin Meyer sprach von einem "hervorragenden Urteil über die geleistete Arbeit" und einen Ausweis für die Erneuerungs- und Innovationskraft des seit 1998 bestehenden Sonderforschungsbereichs. Professor Meyer erinnert daran, dass die fachübergreifenden und aus der Physik, der Chemie und den Ingenieurwissenschaften stammenden Bayreuther Forscher belegt hätten, dass sie in der Forschung "an vorderster Front" auch international angesiedelt seien, was auch für die wissenschaftliche Ausrüstung gelte.
    Dieses wirke sich auch auf das Ausbildungsniveau des wissenschaftlichen Nachwuchses auf allen Ebenen bei Diplomanden, Doktoranden und bei Habilitationen aus. Dem SFB bescheinigte er, ein "Brutkasten für die Produktion von hochqualifizierten Fachleuten!" zu sein. "Grundlagenforschung ist die beste Investition für die Zukunft", unterstrich der Mikrobiologe, und stärke insofern nachhaltig auch die wirtschaftliche Entwicklung.
    Der Sprecher des SFB 481, der Bayreuther Makromolekülforscher Professor Dr. Hans-Werner Schmidt bezifferte die restliche Fördersumme bis 2010 mit 3,77 Millionen Euro. Damit sei es möglich, 23 Doktorandenstellen sowie zwei von nichtwissenschaftlichen Mitarbeitern zu finanzieren. Insgesamt seien 75 Personen einschließlich derjenigen aus der Grundausstattung der Universität an dem SFB beteiligt. "Mit dem SFB haben wir 23 temporäre Arbeitsplätze geschaffen. Wir sind damit ein kleines Unternehmen, das strategisch ausgerichtet ist", sagte Schmidt
    Die Bayreuther Forscher beschäftigen sich in dieser fächerübergreifenden Forschungskooperation mit der Synthese neuer Makromolekülsysteme, der Charakterisierung ihrer molekularen Eigenschaften, haben geordnete Materialien mit möglichst definierter Struktur, Form und Größe auf unterschiedlichen Längenskalen ebenso zum Ziel wie die Untersuchung und das Verständnis der Strukturbildungsprozesse im Experiment, in der theoretischen Modellbildung und in der Simulation. Außerdem geht es um die Optimierung makroskopischer Funktionen und deren Einsatz in nutzbaren Materialien und Bauteilen.
    Professor Schmidt nannte als exemplarische Forschungsbeispiel sogenannte polymere Elektret-Materialien, das sind sehr dünne Folien, die etwa bei Handymikrofonen, in der Filtertechnologie oder in der Sensortechnik Anwendung finden können. Makromolekulare Chemie und Materialwissenschaft arbeiteten hier zusammen und denkbar seien auch "Kleber ohne Klebstoff", nämlich selbstklebende Folien.
    Ein weiteres Forschungsbeispiel an der Schnittstelle von Makromolekulare Chemie und Experimentalphysik sei die holographische Datenspeicherung mit Hilfe sogenannter fotoadressierbarer Blockcopolymere und Blends. Bei dieser dreidimensionalen Datenspeicherung strebe man eine Speicherdichte von einem Terabyte - 1 Terabyte sind 1012 Byte, 1 Gigabyte 109 Byte - und m ehr an.
    Forscher unterschiedlichster Ausrichtung arbeiteten in 16 Teilprojekten des SFB zusammen. Eine thematische Balance zu finden sei dabei die Kunst, sagte Professor Schmidt. Denn es gelte die Grenzen zwischen den Fächern zu überwinden und gleichzeitig in zentralen Bereichen die Ausstattung gemeinsam zu nutzen.
    Vorüberlegungen zu dem SFB und Konkretisierung hätten gut ein Jahr in Anspruch genommen, die Formulierung des rund 600 Seiten umfassenden Antrags rund drei Monate. Professor Schmidt ließ keinen Zweifel daran, dass das Ziel der Bayreuther Forscher sein müsse, aus der versammelten Kompetenz heraus ein neues gemeinsames Thema zu finden und es in einen nachfolgenden Sonderforschungsbereichs übergehen zu lassen.
    Universitätspräsident Professor Dr. Dr. h. c. Helmut Ruppert betonte, dass es der relativ kleinen Universität Bayreuth gelungen sei, ihre Forschung in zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen zu bündeln und insofern gute Voraussetzungen dafür zu schaffen, solche exzellenten Forschungszentren zu betreiben. Ein großer Vorteil sei, dass damit auch Studierende in höheren Semestern in Spitzenforschung einbezogen werden könnten. Insgesamt würden in seiner Universität jährlich ca. 94 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben, und 9 Millionen davon kämen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, berichtete Professor Ruppert.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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