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13.06.2007 16:57

Der Prozess der "Glokalisierung" und die Grenzen des Verantwortungsprinzips

Dr. Armin Flender Pressestelle
Kulturwissenschaftliches Institut

    Ein öffentlicher Vortrag von Priv.-Doz. Dr. Ludger Heidbrink (KWI Essen/Universität Kiel) am 25. Juni 2007 um 18.15 Uhr im Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen.

    Unter "Glokalisierung" versteht man die Überlagerung von globalen und lokalen Entwicklungen, die durch weltweite Austauschprozesse erzeugt werden. Diese Entwicklung besitzt positive und negative Seiten. So lässt sich in der globalisierten Welt eine Zunahme an kulturellen Konflikten, regionaler Abspaltung und sozialer Ausgrenzung beobachten, die zu wachsenden lokalen Spannungen führt. Gleichzeitig gewinnen politische Organisationen wie Attac oder Greenpeace, aber auch multinationale Konzerne wie Shell einen wachsenden Einfluss, der in vielen Bereichen über die Macht einzelner Nationalstaaten hinausgeht. "Communities" und Netzwerke treten an die Stelle der nationalstaatlichen Politik und wirken durch lokale Aktivitäten auf den Globalisierungsprozess ein, so wie dies zuletzt beim G-8-Gipfel zu sehen war.
    Damit verändert sich der Stellenwert des Verantwortungsprinzips, das vom Fernhorizont in den Nahhorizont des Handelns verlagert wird. Die Auseinandersetzung mit den Folgen der Globalisierung findet heute vor allem in lokalen und regionalen Umgebungen statt, in denen Akteure über das nötige Wissen, geteilte Überzeugungen und gemeinsame Orientierungen verfügen, um global handeln zu können: "think local, act global". Es wird in Zukunft immer wichtiger werden, dass "glokale" Verantwortungsstrukturen entstehen, die dazu beitragen, dass sich gesellschaftliche Akteure aus eigener Initiative um die Lösung globaler Probleme kümmern, weil Nationalstaaten dazu immer weniger in der Lage sind.

    Priv.- Doz. Dr. Ludger Heidbrink ist Leiter der Forschungsgruppe "Kulturen der Verantwortung" am Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen und Privatdozent für Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Politische Philosophie, Ethik, Kulturphilosophie und Gesellschaftstheorie.
    Die Forschungsgruppe "Kulturen der Verantwortung" untersucht die moralischen, politischen, ökonomischen und globalen Rahmenbedingungen komplexer Verantwortungsgesellschaften.

    Die Veranstaltung ist öffentlich. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-213.


    Weitere Informationen:

    http://www.kwi-nrw.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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