Die Journalistenausbildung als modernes Universitätsangebot in Europa habe sich inzwischen in vielen Aspekten dem bisherigen Vorbildmodell in den USA als überlegen erwiesen, stellte Professor Dr. Gerd G. Kopper von der Universität Dortmund im Rahmen einer öffentlichen Kongressveranstaltung an der japanischen Elite-Universität Waseda in Tokyo fest.
Einen wesentlichen Beitrag dazu hätten die neuen Herausforderungen der Europaberichterstattung seit Beginn der 1990-er-Jahre gespielt. In keinem Weltkontinent wären durch universitäre Journalistenprogramme eine solche Zahl höchstqualifizierter Nachwuchskräfte in die Medienindustrie entlassen worden, die in der Lage seien, wechselnd in unterschiedlichen Kulturen, in verschiedenen Sprachen und in allen Mediengattungen zu arbeiten. Die traditionelle Medienindustrie in Europa müsse sich sehr viel flexibler auf Europa als Inhaltsangebot und Markt einstellen. An personellen Ressourcen dafür fehle es nicht. Gelinge dies nicht, stünden nicht nur die bisherigen bekannten globalen Wettbewerber bereit, sondern auch neue agile Finanzkonsortien - auch solche mit asiatischem Hintergrund.
Kopper war als Hauptredner nach Tokio eingeladen worden, weil er über die längsten und umfangreichsten Erfahrungen in der europäischen Journalistenausbildung verfügt. Über seine Person und seine Vorschläge berichtete am 31. Mai ausführlich das national verbreitete Qualitätsblatt "Asahi Shimbun" (8 Mio. Auflage). Von besonderem Interesse für die japanische Fachöffentlichkeit waren die Ergebnisse einer gerade beendeten dreijährigen empirischen Elf-Länder-Studie zur Europaberichterstattung unter Leitung von Kopper.
Kopper, Mitglied des Dortmunder Gründungs-Hochschullehrerteams des neuen Faches Journalistik in Deutschland in den 1970er Jahren, initiierte u. a. 1991 das erste Wissenschaftszentrum für internationalen Journalismus in Deutschland (Erich-Brost-Institut an der Universität Dortmund), dessen Direktor er bis September 2006 war. Kopper ist seit April des Jahres Mitglied der Journalistik-Arbeitsgruppe der Waseda Universität und fungiert als Visiting Professor, er ist ferner Fellow der Japan Society for the Promotion of Science.
Kontakt:
Waseda Büro
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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