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22.06.2007 09:54

Die Zukunft des Journalismus

Axel Burchardt Referat Öffentlichkeitsarbeit
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Universität Jena ist Mitveranstalter des 2. Thüringentags "Medien und Ethik" am 30. Juni in Erfurt

    Jena (22.06.07) Journalist zu sein, zählte schon immer zu den Traumberufen. Indes - Journalisten genießen schon längst nicht mehr den guten Ruf wie noch vor ein paar Jahren. Das hat mit dem Wandel des Berufsbildes zu tun, meint Prof. Dr. Martin Leiner von der Universität Jena. Diese hat gemeinsam mit der Universität Erfurt und dem Thüringer Landesverband des Deutschen Journalistenverbandes für den 30. Juni zum 2. Thüringentag "Medien und Ethik" nach Erfurt eingeladen.

    Journalisten stehen heute unter vielfältigem Druck, weiß Prof. Leiner. Das seien zum einen ökonomische Zwänge, aber auch wachsende Konkurrenz und vielfältige neue journalistische Formen. Leiner verweist auf eine vergleichende Studie des Medienwissenschaftlers Siegfried Weischenberg. Die Analyse der von Weischenberg 1993 und 2005 erhobenen Daten zeige, dass es immer weniger Journalisten gibt, die vom klassischen Journalismus lebten. Stattdessen gebe es immer mehr PR sowie neu hinzugekommene journalistische Angebote wie den Online-Journalismus.

    Einen der Gründe für das gesunkene Ansehen von Journalisten in der Öffentlichkeit sieht der Jenaer Theologie-Professor Leiner in der zunehmenden Boulevardisierung. Das zeige sich auch in der Qualität der Nachrichten in den öffentlich-rechtlichen Sendern, sagt Leiner. Zu diesem Thema werde Prof. Dr. Georg Ruhrmann von der Universität Jena die Ergebnisse seiner neuen Untersuchung vorstellen. Ruhrmann hat unter anderem herausgefunden, dass es in den Nachrichtensendungen immer weniger Orientierung gebe. Zu beklagen sei auch eine Verdrängung von Informationsmagazinen auf unattraktive Sendeplätze. "Ich möchte die öffentlich-rechtlichen Sender bei der Tagung gern an ihren Auftrag erinnern", sagt Prof. Leiner. Sie sollten als gebührenfinanzierte Sender nicht das Gleiche tun wie private Sender.

    Ein Teil des Thüringentags wird im MDR-Landesfunkhaus in Erfurt stattfinden. Dabei widmet sich der MDR-Hörfunkdirektor in seinem Vortrag dem Thema "Die Rolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in der sich verändernden Medienwelt". Harald Mohr von der Produktionsfirma Mohr-Media, Erfurt, vergleicht in seinem Vortrag Nachrichten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und im Privatfernsehen. Der Leipziger Medienwissenschaftler Prof. Dr. Michael Haller stellt die Ergebnisse seines Forschungsprojektes "Zukunft des Journalismus" vor. Am Nachmittag findet in der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Erfurt eine Podiumsdiskussion mit den Referenten statt.

    Prof. Leiner sieht die Zukunft des Qualitätsjournalismus in einer stärkeren Diversifizierung des Angebots auch für kleinere Zielgruppen. Das gelte vor allem für den Bereich der Zeitschriften. Zudem werde das Internet weiter an Bedeutung für den Journalismus gewinnen, meint der Jenaer Wissenschaftler und will darüber beim Thüringentag mit Wissenschaftlern, Praktikern, Lehrern und der interessierten Öffentlichkeit diskutieren.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Martin Leiner
    Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Fürstengraben 6
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 941141
    E-Mail: martin.leiner[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de/2__Th%C3%BCringentag_2007.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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