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22.06.2007 12:06

Mehr als nur Wissensvermittlung: Neu konzipiertes Seminar für Krebspatienten am Klinikum rechts der Isar

Tanja Schmidhofer Pressestelle
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

    Ein neu entwickeltes Seminar gab am Klinikum rechts der Isar der TU München Krebspatienten die Möglichkeit, sich nicht nur fundiert über Aspekte ihrer Erkrankung zu informieren, sondern auch mit anderen Betroffenen auszutauschen. Das Konzept soll im Rahmen des Projekts "Krebskrank - der direkte Weg zur guten Information" mit anderen Informationsangeboten verglichen werden, um den Bedürfnissen der Patienten künftig noch besser begegnen zu können.

    Wer an Krebs erkrankt, hat viele Fragen. Krebs-Patienten sind darauf angewiesen, dass Experten der verschiedensten Disziplinen sie ausführlich, umfassend und fachlich fundiert informieren. Doch nicht nur medizinische Themen brennen den Betroffenen auf den Nägeln - auch die psychische Belastung einer solchen Erkrankung ist groß. Ein speziell für diese Anforderungen konzipiertes Seminarangebot fand in den vergangenen Wochen erstmals am Klinikum rechts der Isar der TU München statt.

    Ein Konzept, das Raum lässt
    Der am Klinikum rechts der Isar verantwortliche Projektleiter, Psychoonkologe Prof. Peter Herschbach aus der Psychosomatischen Klinik, erläutert die Besonderheiten des neuen Angebots: "Eine kleine feste Gruppe von Patienten meldet sich für das komplette Seminar an. An sechs Terminen wird dann je ein ausgewählter Themenschwerpunkt von erfahrenen Spezialisten vorgestellt. Dabei haben die Patienten jedes Mal auch ausführliche Gelegenheit, Fragen zu stellen. Im Programmablauf ist zudem Raum, über sich und die eigenen Empfindungen und Erfahrungen zu sprechen."

    Im Rahmen eines Forschungsprojekts wird das neue Konzept mit einer für alle Interessierten offenen Vortragsreihe verglichen, in der Themen und Referenten identisch sind. Die Untersuchung wird vom Klinikum rechts der Isar und dem Klinikum München-Großhadern mit Förderung durch die Bayerische Krebsgesellschaft und den Verein lebensmut e.V. gemeinsam durchgeführt.

    Begeisterte Rückmeldungen
    Die acht Teilnehmer sind sich einig, als sie am Ende des Seminars um eine Rückmeldung gebeten werden: Die Mischung aus fachlich fundierten Informationen und persönlichen Beiträgen der anderen Patienten war ideal. Ein Teilnehmer erklärt: "Für mich war es wichtig, hier Antworten zu bekommen, die dem aktuellen Stand der Forschung entsprechen. Daher habe ich es sehr geschätzt, von erfahrenen Spezialisten, die von niemandem gesponsert sind, objektiv informiert zu werden." Eine andere Teilnehmerin ergänzt: "Besonders schön fand ich, dass sich die Referenten Zeit für unsere Fragen und Anliegen genommen haben. Wann hat man die Ärzte schon einmal so "zum Anfassen" wie hier."
    Doch nicht nur das Wissen der Fachleute, sondern auch der Patienten selbst waren für alle wertvoll: "Manchmal stellt ein anderer eine Frage, auf die ich selbst nie gekommen wäre, deren Antwort ich aber dringend brauche", sagt eine Teilnehmerin. "Die guten und auch die schlechten Erfahrungen der anderen sind für mich enorm lehrreich - selbst dann, wenn ich nur höre, dass andere ähnliche Ängste und Probleme wie ich haben."

    Für jedes Bedürfnis das richtige Angebot
    Prof. Herschbach ist sich sicher, dass unterschiedlich "maßgeschneiderte" Informationsangebote sinnvoll und wichtig sind: "Bei einer offenen Vortragsreihe können sich Patienten und Angehörige gezielt aussuchen, was sie interessiert. Sie müssen nicht zu allen Terminen kommen und sind damit völlig flexibel. Die feste Seminargruppe ist hingegen verbindlicher. Die Teilnehmer können beispielsweise in so genannten "Feedback-Runden" ihre individuelle Gefühlssituation mit den anderen teilen. Außerdem tauschen sie ihre Adressen aus, so dass sie sich bei Bedarf auch gegenseitig unterstützen können. Es wird interessant sein, herauszufinden, ob bei dem neuen Konzept der Zusammenhalt der Teilnehmer und die Wirksamkeit höher sind als in der "offenen Gruppe"."

    Nächstes Informationsangebot
    Das nächste Informationsangebot werden wieder für alle Interessierten offene Vorträge sein. Die am 10. Juli beginnende Reihe startet jeweils um 17.15 Uhr im Klinikum rechts der Isar. Für Fragen zu den einzelnen Veranstaltungen steht Dipl. Psych. Sigrid Kiver unter Tel. 4140-7490 oder 0157 / 73 91 05 59 zur Verfügung.

    o 10.07.: Ernährung bei Krebserkrankungen (C. Hinsky, Klinik für Ernährungsmedizin am Klinikum rechts der Isar). Ort: Hauptgebäude, Hörsaal D
    o 12.07: Chemotherapie (Dr. K. Abbrederis, III. Medizinische Klinik und Poliklinik am Klinikum rechts der Isar). Ort: Langerstr.3, Klinik für Psychosomatische Medizin.
    o 17.07.: Naturheilkundliche Therapieverfahren (Dr. A. Eustachi, II. Medizinische Klinik und Poliklinik am Klinikum rechts der Isar). Ort: Hauptgebäude, Glaspavillon
    o 19.07.: Strahlentherapie (Dr. F. Zimmermann, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie am Klinikum rechts der Isar). Ort: Langerstr.3, Klinik für Psychosomatische Medizin.
    o 24.07: Sozialrecht und Psychosoziale Nachsorge (U. Geiger-Gronau, Bayerische Krebsgesellschaft e.V.). Ort: Langerstr.3, Klinik für Psychosomatische Medizin.
    o 26.07.: Angst- und Alltagsbewältigung (J. Schüßler, Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum rechts der Isar). Ort: Langerstr.3, Klinik für Psychosomatische Medizin.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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