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22.06.2007 13:42

Der Siebenschläfertag: Eine jahrhundertealte Geschichte voller Irrtümer - Der Siebenschläfer kämpft derweil um sein Überleben

Birgit Radow Marketing und Öffentlichkeistarbeit
Deutsche Wildtier Stiftung

    Hamburg, 22. Juni 2007. Wird es regnen oder wird es nicht regnen? Am 27. Juni achten einmal besonders viele auf die Erscheinungen am Himmel: Denn am Siebenschläfertag entscheidet sich nach alter Bauernregel das Sommerwetter. Der Siebenschläfer, das kleine eichhörnchenähnliche Tier, hat allerdings mit der Namensgebung für diesen Tag nichts zu tun, auch wenn das viele Menschen meinen. Der Name für diesen Tag leitet sich von der Legende der sieben schlafenden Brüder ab, die als Christen im alten Rom des 3. Jahrhunderts verfolgt wurden und in einer Höhle eingemauert 195 Jahre lang schliefen. Aber nicht nur der Namensursprung sorgt für Verwirrung. Auch der Siebenschläfertag selber unterliegt einem Irrtum, er ist das Ergebnis eines Rechenfehlers. Mit der gregorianischen Kalenderreform im Jahre 1582 wurden nämlich zehn Tage ersatzlos gestrichen. Das Datum für den Siebenschläfertag, das bei den Bauern schon viel früher bekannt war, wurde aber nicht geändert. In den Himmel nach dem Wetter zu schauen für die Sommerwetterprognosen wäre demnach eigentlich erst am 7. Juli angebracht.

    Dem Siebenschläfer (Glis glis) ist das alles völlig gleichgültig - denn diese Tierart ist im Norden Deutschlands inzwischen vom Aussterben bedroht und wurde deshalb im Jahr 2004 zum "Tier des Jahres" gewählt. Das nur ungefähr 15 Zentimeter lange und 100 Gramm schwere Tier mit einem grauen Körper und buschigen Schwanz gehört zu den geschützten Arten in Deutschland.

    Der Name Siebenschläfer stammt von dem rund siebenmonatigen Winterschlaf, den der gefräßige und nachtaktive Nager aus der Familie der Bilche von Anfang Oktober bis Anfang Mai hält. Siebenschläfer bevorzugen großflächige Laub- und Mischwälder in tiefen und mittleren Höhenlagen mit alten Eichen und Buchen. Auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen wie Streuobstwiesen und Scheunen, die ihnen Unterschlupfhöhlen oder -löcher zum Schlafen und Schutz sowie dem klettereifrigen Tier viel Unterhaltung bieten, leben sie gern. Doch diese Lebensräume fehlen heute zunehmend, der Bestand des Schläfers ist deshalb stark zurückgegangen.

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    Pressekontakt
    Deutsche Wildtier Stiftung: Birgit Radow, Geschäftsführerin, Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg, Telefon: 040 73339-1880, Fax: 040 7330278, B.Radow@DeWiSt.de, http://www.DeutscheWildtierStiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.DeutscheWildtierStiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Pädagogik / Bildung, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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