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22.06.2007 13:55

FH Lübeck erhielt EMAS-Registrierung

Frank Mindt Rektorat - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Lübeck

    Am 21.6.2007 übergab der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck, Prof. Dr. Bernd Rohwer, die neue EMAS - Registrierungsurkunde an die Fachhochschule Lübeck (EMAS = Eco Management and Audit Scheme). Die Urkunde bescheinigt der FH Lübeck die erbrachten kontinuierliche Leistungen zur Verbesserung ihrer Umweltsituation und die erste vollständige Re-Validierung.

    Die Fachhochschule Lübeck beteiligt sich seit 2004 am EMAS-System. Damit hat sie sich verpflichtet im gesamten Hochschulsystem, insbesondere im Studien- und Forschungsbetrieb, Ressourcen einzusparen und Umwelt schonende Technologien und Verfahren zu initiieren bzw. deren Ausbau voranzutreiben. Prof. Dr. Rohwer übergab das Zertifikat an die zwei Hauptverantwortlichen des Umweltmanagementsystems an der FH Lübeck, an Prorektor Prof. Dr. Joachim Litz und an Dipl.-Ing. Norbert Endlich, Umweltmanagementbeauftragter der Fachhochschule.

    Bei der Übergabe wurden die bisher erbrachten Umweltleistungen der Fachhochschule und die damit zusammenhängenden Einsparpotenziale vorgestellt und diskutiert. Danach konnte die FH Lübeck im Prozess ihres Umweltmanagementsystems (statistisch erfasst ab 2003) trotz steigender Studierendenzahlen (im Jahr 2003 von ca. 2.250 auf 3.500 Studierende im Jahr 2006), einer Erhöhung ihrer Bewirtschaftungsfläche um 3.000m² auf 43.000m² sowie einem steigenden Angebot von Seminaren an Wochenenden, jährlich ca. 220.000 Euro einsparen.
    Durch Veränderungen im Nutzerverhalten und mit einfachen, z. T. technischen Maßnahmen konnte die FH Lübeck diese Einsparungen erzielen. Bei den Heiz- und Energiekosten handelte es sich dabei um bauliche Maßnahmen, wie z.B. Wärmedämmung bzw. Teilsanierung des Fernwärmenetzes sowie einem verbesserten Nutzungsverhalten (Anpassung der Raumtemperaturen).
    Die Maßnahmen, die zu einem Absenken des Stromverbrauchs geführt haben, lagen zum Einen in der Umrüstung auf sparsame Lichtsysteme und zum Anderen in der Anpassung von Laufzeiten bei Kühlungs- bzw. Lüftungsanlagen an das Nutzungsverhalten. Reduzierungen beim Wasserverbrauch ließen sich erzielen durch die Behebung von Leckagen und durch den Einbau von Wasserspareinrichtungen. Insbesondere die Einrichtung eines zentralen Gefahrstofflagers mit einem entsprechenden Gefahrstoffmanagement (zentraler Einkauf, Überwachung und Entsorgung) sowie begleitende Schulungsmaßnahmen haben in diesem sensiblen Bereich für erhebliche Reduktionen gesorgt.
    Unbestreitbar verursacht ein Umweltmanagementsystem einen Mehraufwand in Form von Arbeit, Berichtswesen, Audits, Validierungen und Schulungsmaßnahmen. Dem gegenüber stehen aber erhebliche Einsparungen von Betriebskosten im Bereich Strom, Heizung, Energie und Wasser (im Fall der Fachhochschule Lübeck von mehr als 220.000 Euro insgesamt), verbesserte Reaktionszeiten bei Mängeln bspw. in der Anlagensteuerung, Reduzierungen beim Abfallaufkommen, effiziente Steuerung beim Gefahrstoffeinsatz, verstärkte Nutzung des Öffentlichen Personen Nahverkehrs (ÖPNV) und ein verbesserter Informationsaustausch innerhalb der Einrichtung.

    "Umweltmanagement an der Fachhochschule Lübeck, ein System das sich lohnt", so die beiden Verantwortlichen für das Umweltmanagementsystem. Dieses ist im Netz unter http://www.fh-luebeck.de ausführlich dargestellt.

    Hintergrund:

    EMAS ist die Kurzbezeichnung für Environmental Management and Audit Scheme, auch bekannt als EU-Öko-Audit oder Öko-Audit. EMAS wurde von der Europäischen Union entwickelt und ist ein Gemeinschaftssystem aus Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. EMAS war zunächst dem produzierende Gewerbe vorbehalten. Aber bereits zweimal - 1998 und 2001- wurde der Anwendungsbereich der Verordnung ausgedehnt. So können heute alle öffentlichen und privaten Einrichtungen das Gemeinschaftssystem anwenden.
    An EMAS teilnehmende Organisationen haben eine Umwelterklärung zu veröffentlichen, in der sie u.a. über ihre Auswirkungen auf die Umwelt (direkt oder indirekt), ihre Umweltleistung und ihre Umweltziele berichten. Die Umwelterklärung wird von einem unabhängigen Umweltgutachter, der einer staatlichen Überwachung unterliegt, auf ihre Richtigkeit hin überprüft und ist jährlich zu aktualisieren. Spätestens alle drei Jahre überprüft der Umweltgutachter im Rahmen der sog. Re-Validierung u.a. das Umweltmanagementsystem, die Einhaltung der Umweltpolitik sowie die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen (legal compliance) und eine konsolidierte Umwelterklärung.

    Organisationen, die die Überprüfung durch den Umweltgutachter erfolgreich durchlaufen, können sich in das EMAS-Register eintragen lassen und dürfen das EMAS-Logo für ihren betrieblichen Umweltschutz führen. In Deutschland wird das Register bei den zuständigen Industrie- und Handelskammern geführt.

    Der "Höhepunkt" der EMAS-Validierungen lag in den Jahren 2001 und 2002, wobei nach wie vor Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern die meisten EMAS-Validierungen hat. In Deutschland sind insgesamt 1.499 Organisationen (mit 1924 Standorten) nach EMAS validiert. Europaweit sind es 3.416 Organisationen an 5.066 (Stand: 15. Oktober 2006).
    Nach aktuellem Auszug des EMAS Registers sind derzeit 69 Unternehmen in Schleswig-Holstein nach EMAS validiert. Die Mehrzahl der EMAS Teilnehmer in Schleswig-Holstein (35) kommen aus dem IHK Bezirk Lübeck.


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-luebeck.de


    Bilder

    v.l.: Rektor Prof. Dr. Stefan Bartels, Umweltmanagementbeauftragter Dipl.-Ing. Norbert Endlich, IHK Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Bernd Rohwer und Prorektor Prof. Dr. Joachim Litz
    v.l.: Rektor Prof. Dr. Stefan Bartels, Umweltmanagementbeauftragter Dipl.-Ing. Norbert Endlich, IHK ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    v.l.: Rektor Prof. Dr. Stefan Bartels, Umweltmanagementbeauftragter Dipl.-Ing. Norbert Endlich, IHK Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Bernd Rohwer und Prorektor Prof. Dr. Joachim Litz


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