In Erfurt wurde am 5.6.2000 eine neue Versuchsgewächshausanlage der Nutzung übergeben. Basis ist eine Kooperation gärtnerischer Ausbildung auuf verschiedenen Ebenen zwischen Fachhochschule und Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau.
Im "Grünen Bildungszentrum" in Erfurts Leipziger Straße 77 wurde am Nachmittag des 5. Juni 2000 im Beisein von Thüringens Landwirtschaftsminister Dr. Volker Sklenar und des Staatssekretärs im Thüringer Wissenschaftsministerium Dr. Jürgen Aretz eine moderne Versuchsgewächshausanlage eingeweiht.
Der in einjähriger Bauzeit für über 12 Millionen DM entstandene Komplex ist eine Gemeinschaftsinvestition beider Ministerien des Freistaates Thüringen. Er wird gemeinsam von der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau Erfurt (LVG) und der Fachhochschule Erfurt (FHE) genutzt.
Während der Übergabe wurde der Komplex als "Porsche" unter den Gewächshäusern bezeichnet. Dank modernster Technik lassen sich beispielsweise verschiedenste Klimazonen simulieren.
Die Forschungsansätze der Gartenbauer der FH Erfurt fließen von Beginn der Nutzung an in ihren Beitrag zum "Science Center Gartenwelt" der EXPO 2000 ein: es wird praxisorientiert zu den Themenkomplexen
- Umweltschonender Pflanzenbau im Gewächshaus (Prof. Dr. Henning Bredenbeck, FHE, Tel. 0361/ 6700-227 oder -213)
- Produktion pflanzlicher Inhaltsstoffe (Prof. Dr. Wilhelm Dercks, FHE, Tel. 0361/ 6700-214 oder -213) sowie
- Bedarfsgerechte Ernährung der Pflanzen (Prof. Dr. Siegfried Müller, FHE, Tel. 0361/ 6700-266 oder -213)
- Aus einer mach' viele (4. Themenkomplex, nicht an FHE: Dr. Roland Kartner, Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau, Tel. 036201/ 785217)
geforscht.
Versuchsgewächshausanlage
Fachbereich Gartenbau der Fachhochschule Erfurt
und der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau Erfurt
Bauzeit:
ca. 1 Jahr, Planung ca.3 Jahre, Kosten über 12 Mio DM (LVG und FH). Dass 2 Institutionen (TMNLU und TMWK) einen gemeinsamen Betrieb bauen, ist vermutlich einmalig in Deutschland.
Zweck:
Praxisnahe Ausbildung von Studenten und Meister- und Technikerschülern (FH und LVG), Demonstrationsversuche für die Praxis (LVG), praxisorientrerte Forschung (FH) .
"Forschungsphilosophie": Energieeffiezienz, umwelt- und ressourcenschonende Produktion von Pflanzen. (s. "Science Center Gartenwelt", www.gartenbauforschung.de)
Versuchsgewächshausanlage besteht aus:
- Wirtschaftsgebäude
ca. 600 m2 mit: Heizzentrale, Notstromversorgung, Kühllager, Lager- und Laborräume sowie Sozialräume und Versuchsleiterbüro
- Gewächshaus
Größe ca. 4500 m2,, davon je Institution 2000 m2 Versuchsfläche.
- moderne Gewächshauskonstruktion niederländischer Bauweise mit beidseitig durchgehender Dachlüftung für optimale Klimatisierung
- ausgerüstet auf dem neusten Stand der Technik mit verschiedenen Heizsystemen, Energieschirmen und Schattieranlagen, Luftbefeuchtung und CO2-Düngung aus den Kesselabgasen der mit Erdgas betriebenen Brennwertkessel
- verschiedene geschlossene Bewässerungssysteme mit Nährlösungsrezirkulation und computergesteuerter Düngung, modernste Regeltechnik und zentrale Messwerterfassung für die Dokumentation der Versuche.
- Regenwassersammelanlage mit 2.300 Kubikmetern Fassungsvermögen.
Nachfragen/ Kontakt: Fachhochschule Erfurt, Fachbereich Gartenbau
Leipziger Str. 77, 99085 Erfurt
Tel. 0361/ 6700-213, Mail k.walter@gart.fh-erfurt.de
von Prof. Dr. Gerhard Timm, Dekan Fachbereich Gartenbau:
Bedeutung der neuen Versuchsgewächshausanlage für den FB Gartenbau
Praxisorientierte Ausbildung auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und anwendungsbezogene Forschung sind die Kernaufgaben der Fachhochschulen. Mit der neuen Versuchsgewächshausanlage hat der Fachbereich Gartenbau nun die Möglichkeiten, die vielfältigen Aspekte und Fragen des Unterglasanbaus in der praktischen und versuchstechnischen Umsetzung in Ausbildung und Forschung zu bearbeiten.
Insbesondere in der Ausbildung verbessern sich die Möglichkeiten erheblich, da experimentelle Arbeiten im Unterglasanbau bislang nur in Kooperation mit der LVG und dem IGZ möglich waren. Diese Kooperationen sollen natürlich weiter beibehalten werden, aber durch die räumliche Nähe von Versuchsbetrieb und Lehrgebäude haben sich die Möglichkeiten für
- experimentelle Diplomarbeiten
- experimentelle Studienarbeiten
- Projekte im Vertiefungsstudium
- Demonstrationsversuche über pflanzenbauliche Zusammenhänge für das Grundstudium
- und natürlich auch für Demonstrationen für den Handels- und Dienstleistungsgartenbau
erheblich verbessert.
Auch wenn die Ausbildung am Fb Gartenbau bei der letzten Evaluierung von den Studenten bereits sehr gut benotet worden ist so hoffen wir doch, noch besser zu werden.
"Das Bessere ist des Guten Feind"
Im Bereich der anwendungsbezogenen Forschung haben sich die Rahmenbedingungen auch bedeutend verbessert. Schwerpunkte der zukünftigen Versuchsforschung sind:
1. Durch gemeinsame Projekte/Kooperationen mit Gartenbaubetrieben oder auch anderen Institutionen aus der Region, in denen sehr betriebsspezifische/praktische Fragestellungen bearbeitet werden sollen. Erste Anfragen und Kontakte sind bereits vorhanden.
2. Im Bereich wissenschaftlich orientierter Forschung geht der Fb Gartenbau davon aus, dass neben den bereits laufenden bzw. im Antragsstadium befindlichen Drittmittelprojekten aus dem Bereich der Pflanzenernährung und der Phytomedizin noch neue hinzugefügt werden können.
Ein wesentlicher inhaltlicher Schwerpunkt der zukünftigen Versuchstätigkeit wird neben der Weiterführung der bereits laufenden wissenschaftlichen und betriebsbezogenen Projekten das Generalthema "Einsatz moderner Technik zur umweltschonenden Pflanzenproduktion im Gewächshaus" sein.
v.li.: Dr. Aretz, Prof. Storm, Dr. Czekalla/LVG, Dr. Sklenar bei der Schlüsselübergabe
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Das Gewächshaus kurz vor Abschluss der Arbeiten
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Tier / Land / Forst, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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