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06.06.2000 09:30

Künstliche Kniegelenke

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Im Rahmen eines Workshops "Natural Knee II Meeting" treffen sich am 6. und 7. Juni interessierte Orthopäden in Magdeburg, um sich ausführlich über die "Rotating Platform" zu informieren und zu diskutieren.

    Bei vielen Menschen werden die Knie mit zunehmendem Alter immer unbeweglicher. Das Kniegelenk, das größte Gelenk des Menschen, ist die bewegliche Verbindung zwischen dem Oberschenkelknochen und dem Schienbein und ermöglicht in erster Linie Streckung und Beugung. Der häufigste Grund für eine Kniegelenkerkrankung ist der Verschleiß (Arthrose). Die Folgen sind Schmerzen bei Belastung und zunehmende Unbeweglichkeit. Aber nicht nur ältere Menschen sind davon betroffen, zunehmend tritt auch bei Jüngeren ein Gelenkverschleiß auf. Ursachen sind vielfach Übergewicht, ständige Überbelastung oder zu intensive bzw. zu einseitige sportliche Betätigung. Auch schwere Gelenkfrakturen im Jugendalter können eine frühzeitige Abnutzung der Kniegelenke begünstigen.

    Wenn Medikamente und Physiotherapie nicht mehr helfen, ist der Einsatz künstlicher Gelenke die einzige Alternative, um Betroffene von den chronischen Schmerzen zu befreien und die Beweglichkeit der Gelenke wiederherzustellen. Allein an der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg wurden 1999 mehr als 400 künstliche Kniegelenke, also Knieendoprothesen implantiert oder ausgetauscht.

    Seit Beginn der 80-er Jahre hat sich weltweit eine enorme Entwicklung der unterschiedlichen Prothesentypen vollzogen. In Kooperation mit der Firma Sulzer Orthopedics GmbH, Wiesbaden, haben die Orthopäden des Magdeburger Universitätsklinikums die Systemkomponente "Rotating Platform" durch das Zusammentreffen mit einer der international erfolgreichsten Kniesysteme (Natural-Knee-System) einen bedeutenden Schritt vorangebracht.
    Mit der Rotating Platform soll eine natürliche Drehbewegung der Knieendoprothese ermöglicht werden. Bei einigen Standardsystemen, die wie Scharniergelenke aufgebaut sind, ist meist nur eine Streck- und Beugebewegung möglich.

    Im Rahmen des Workshops an der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg mit bundesweiter Beteiligung wird am Mittwoch, dem 7. Juni 2000, der erste Patient mit der neuen Rotating Platform des Natural-Knee-Systems operiert. Professor A. A. Hofmann von der University of Utah School of Medicine (Salt Lake City, USA) wird gemeinsam mit Professor Dr. Wolfram Neumann, Direktor der Orthopädischen Uni-Klinik Magdeburg, diese Operation betreuen. Von dem neuartigen System verspricht sich Professor Neumann auch, dass durch eine bessere Druckverteilung und größere Flexibilität eine längere Haltbarkeit der künstlichen Gelenke im Vergleich zu derzeitigen Endoprothesen um weitere fünf bis zehn Jahre erreicht werden kann.

    Die Live-Übertragung der ersten Knieoperation mit der Rotating Platform des Natural-Knee-Systems findet am Mittwoch, dem 7. Juni 2000, von 8.00 bis 9.30 Uhr, im Zentralen Hörsaal (Haus 22) des Universitätsklinikums Magdeburg, Leipziger Straße 44, statt.

    Weitere Auskünfte erteilt gern: Prof. Dr. Wolfram Neumann, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Magdeburg, Tel. 0391/67 14000.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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