Externe Wissenschaftler referieren über maritime Themen
In diesem Sommer veranstaltet die Integrated School of Ocean Sciences (ISOS) drei Vorträge, bei denen externe Wissenschaftler zu maritimen Themen referieren werden. Die Vorträge richten sich sowohl an Studierende und Wissenschaftler, als auch an die interessierte Öffentlichkeit und Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft. Im Anschluss an den jeweiligen Vortrag soll ein geselliges Beisammensein die Möglichkeit zum zwanglosen Austausch bieten.
Freitag, 29.06., Dr. Carol Turley,
17.00 Uhr Plymouth Marine Laboratory, Plymouth, U.K.
"Ocean Acidification: the Other CO2 Problem"
Vortrag in englischer Sprache
Ort: Kunsthalle zu Kiel, Düsternbrooker Weg 1
Indem die Ozeane bisher nahezu die Hälfte des entstandenen CO2 absorbiert haben, konnten sie wesentlich zur Abschwächung des Klimawandels beitragen. Diese CO2-Absorbtion ist allerdings nicht spurlos an der chemischen Beschaffenheit des Meerwassers vorbeigegangen. Die Folge ist die zunehmende Versauerung der Ozeane, die momentan stärker als in den letzten 400 000 Jahren ist. Die negativen Auswirkungen der Versauerung der Ozeane auf marine Ökosysteme und auf deren Lebewesen werden erst seit kurzer Zeit wahrgenommen. Zeitgleich nimmt auch die globale Erwärmung zu. Einen weiteren Säureanstieg der Ozeane zu verhindern ist daher neben den Gefahren des globalen Klimawandels ein bedeutendes Argument für die dringende Reduktion der weltweiten CO2 Emmisionen.
Mittwoch, 04.07., Prof. Dr. Jörn Piel, Kekulé-Institut für Organische
17.00 Uhr Chemie und Biochemie, Universität Bonn
"Medizin aus dem Meer - Antitumor Polyketidwege
symbiotischer Bakterien"
Ort: Gebäude Cap 3, Christian-Albrechts-Platz 3
(neben dem Uni-Hochhaus), Hörsaal 3
Viele potenzielle Arzneistoffe aus Lebewesen wie Schwämmen, Moostierchen und Manteltieren werden wahrscheinlich durch symbiotische Bakterien hergestellt. Dementsprechend müssten solche Naturstoffe durch Bakterien in Kultur produziert werden können. Die Kultur solcher symbiotischen Bakterien und ihre chemische Untersuchung stellen jedoch bisher eine große Herausforderung dar. Der Vortrag wird über die jüngsten Fortschritte aus der Arbeitsgruppe Piel berichten, die Biosynthesewege symbiotischer Bakterien verschiedener Tiere aufzuklären, zu modifizieren und ablaufen zu lassen.
Montag, 16.07., Prof. Dr. Peter Lemke, Alfred Wegener Institut
17.00 Uhr Bremerhaven, Helmholtz-Zentrum für
Polar- und Meeresforschung
"Verlieren wir das Eis der Erde?"
Ort: Schleswig-Holsteinischer Landtag,
Düsternbrooker Weg 70
Das Eis ist eine wichtige Komponente des Klimasystems und darüber hinaus stellt es einen sensitiven Indikator für Klimaänderungen dar. Eis steht in enger Wechselwirkung mit den Klimaschwankungen. Da man Eis von den Tropen (Kilimandscharo- und Andengletscher) bis zu den Polargebieten findet, kann man diese Wechselwirkung von Klima und Eis global untersuchen. Fläche und Volumen der Eismassen haben sich im Laufe der Erdgeschichte drastisch geändert. In den vergangenen Dekaden fällt der Eisrückgang zusammen mit den steigenden Temperaturen. In der Arktis hat der Rückgang des Meereises bereits drastische Auswirkungen auf das Ökosystem und auf die Erosion der tauenden Permafrostküsten. In dem Vortrag werden neueste Daten der Änderungen von Eis, Schnee und Permafrost gezeigt. Insbesondere werden Änderungen in Arktis und Antarktis behandelt.
Hintergrundinformation:
Seit Mai 2007 ist die Integrated School of Ocean Sciences (ISOS) als integrative Plattform des Exzellenclusters "Ozean der Zukunft" etabliert und unterstützt die zahlreichen jungen Wissenschaftler. Durch Förderung der Doktoranden und Unterstützung der Juniorprofessoren wird so die Forschung an der Basis gestärkt. Aufgrund der interdisziplinären Basis des Clusters ist die ISOS als neues Zentrum der Hochschulbildung an der Christian-Albrechts-Universität (CAU) etabliert worden und vereint alle meereswissenschaftlichen Disziplinen. Die ISOS stärkt Doktoranden durch strukturierte Betreuungskonzepte und bietet diesen spezielle Kursangebote an, um so fachübergreifendes Wissen für die interinterdisziplinären Arbeiten im Cluster zu erweitern. Die ISOS fördert auch den Aufbau von persönlichen Netzwerken der Jungwissenschaftler, die ferner über spezielle Antragsverfahren die Möglichkeit haben, Forschungsgelder für selbst initiierte Fragestellungen zu beantragen.
Das Angebot der ISOS umfasst erstmals webbasierte Lehrangebote (so genanntes e-learning), für das eine Koordinationsstelle eingerichtet wurde. Damit wird eine Ergänzung zur klassischen "Präsenzlehre" geschaffen.
Weiterhin organisiert die ISOS für alle Clustermitglieder Ringvorlesungen, Vortragsreihen und Sommerschulen als Diskussionsforen mit dem Ziel, Transparenz und Austausch zwischen Forschung und Lehre möglich und sichtbar zu machen sowie internationale Verbindungen zu stärken. Das Kieler Exzellenzcluster ist ein Zusammenschluss von rund 120 Kieler Wissenschaftlern aus 26 Instituten der Christian-Albrechts-Universität, dem Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR), dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) und der Muthesius Kunsthochschule.
Kontakt:
Öffentlichkeitsarbeit Exzellenzcluster "Ozean der Zukunft"
Sabine Bendfeldt, Tel: 0431/880-3032
E-Mail: presse@ozean-der-zukunft.de
http://Weiter Informationen finden Sie unter:
http://www.ozean-der-zukunft.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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