idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.05.1996 00:00

Pionier der ökologischen Forschung

Marietta Fuhrmann-Koch Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Osnabrück

    Osnabrueck, 30. April 1996 / Nr. 54/96

    Universitaet ehrt einen "Pionier der oekologischen Forschung in Deutschland"

    Akademische Feier zum 70. Geburtstag des Osnabruecker Oekologen Prof. Dr. Helmut Lieth

    Er gilt unter seinen Kollegen als einer der "Pioniere der oekologischen Forschung in Deutschland": Prof. Dr. Helmut Lieth, der sich schon seit den fuenfziger Jahren mit Fragen des Umweltschutzes beschaeftigt und von 1977 bis zu seiner Emeritierung 1992 als Professor fuer Oekologie an der Universitaet Osnabrueck lehrte und forschte, feierte Ende vergangenen Jahres seinen 70. Geburtstag. Aus diesem Anlass ehren das interdisziplinaere Institut fuer Umweltsystemforschung und der Fachbereich Biologie/Chemie der Osnabruecker Hochschule den Wissenschaftler am Montag, 6. Mai 1996, mit einer akademischen Feierstunde. Als Festredner wird der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft fuer Oekologie, Prof. Dr. Wilhelm Kuttler, nach Osnabrueck kommen.

    Helmut Lieth wurde 1925 in Kuerten im Rheinisch Bergischen Kreis geboren. Er studierte in Bamberg und Koeln, wo er 1953 im Fach Botanik promovierte, und war anschliessend wissenschaftlicher Assistent am Botanischen Institut in Koeln und in Stuttgart-Hohenheim. Nach seiner Habilitation 1960 fuehrten ihn Forschungsaufenthalte und Gastprofessuren nach Kanada, Venezuela, Kolumbien, Hawaii und von 1967 an als Professor fuer Botanik an die University of North Carolina (USA). 1973 kehrte Prof. Lieth fuer ein Jahr in die Bundesrepublik zurueck, wo er in der damaligen Kernforschungsanlage Juelich und an der Universitaet Bochum taetig war. 1977 wurde er schliesslich an die Universitaet Osnabrueck berufen, an der er dann die umweltbezogenen biologischen Forschungen aufbaute. So gruendete der in den Disziplinen Biologie, Chemie, Physik und Mathematik ausgebildete Forscher zusammen mit den Osnabruecker Wissenschaftlern Prof. Dr. Thomas Witte (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften) und Prof. Dr. Norbert Mueller (Fachbereich Sozialwissenschaften) 1983 die faecheruebergreifende Arbeitsgruppe "Soziooekonomische und oekologische Systemforschung", den Vorlaeufer des heutigen Instituts fuer Umweltsystemforschung, und setzte sich massgeblich fuer die Einrichtung des bundesweit einmaligen Studiengangs "Angewandte Systemwissenschaft" ein, der seit 1990 an der Universitaet Osnabrueck besteht.

    Prof. Dr. Michael Matthies, Direktor des interdisziplinaeren Instituts: "Helmut Lieth hat sich schon zu einem Zeitpunkt mit oekologischen Fragestellungen befasst, als dies weder in der Oeffentlichkeit noch in der Forschung Thema war. Dabei erkannte er sehr schnell, dass sich die komplexen Umweltprobleme nur in der Verbindung von naturwissenschaftlichen, oekonomischen und sozialen Aspekten loesen lassen." Einen Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit von Prof. Lieth bildete die Entwicklung globaler mathematischer Modelle, die Aussagen ueber die Wechselwirkungen von Klima, Vegetation und Landnutzung ermoeglichen. Die von der Arbeitsgruppe "Systemforschung" durchgefuehrten anwendungsbezogenen Forschungsprojekte wurden mit ueber 12 Millionen DM gefoerdert, darunter von der Europaeischen Union, dem Bundesministerium fuer Forschung und Technologie und dem Bundesumweltministerium.

    Wesentlicher Bestandteil seiner wissenschaftlichen Arbeit war dabei immer auch die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Oekologie und des Umweltschutzes, um die er sich seit seiner Emeritierung verstaerkt kuemmert. Unter anderem initiierte Prof. Lieth die Kooperation mit russischen Wissenschaftlern am Baikalsee in Sibirien. Die unter der Regie von Prof. Lieth international erprobte Anpflanzung und Nutzung von salzresistenten Pflanzen und deren Bewaesserung mit Meerwasser in Gebieten mit Suesswassermangel soll jetzt Demonstrationsprojekt der Weltausstellung Expo 2000 werden. Prof. Matthies: "Aus dem Ausland, insbesondere aus den USA und Lateinamerika, hat Prof. Lieth immer wieder neue Ideen und Anregungen mitgebracht und sie in der akademischen Lehre und Forschung vermittelt." Zu den zahlreichen Veroeffentlichungen des Wissenschaftlers, der als Koordinator des Internationalen Biologischen Programms in der Bundesrepublik taetig war und sich unter anderem als Praesident der Internationalen Gesellschaft fuer Biometeorologie und der Internationalen Gesellschaft fuer Tropische Oekologie engagierte, gehoeren der Weltklimaatlas und die erste Produktivitaetskarte der Erde, die 1964 erschienen ist.

    Kontaktadresse: Prof. Dr. Michael Matthies Universitaet Osnabrueck, Institut fuer Umweltsystemforschung Artilleriestrasse 34, 49069 Osnabrueck Tel. (0541) 969-2576, Fax (0541) 969-2599


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).